PJ-Tertial Innere in Klinikum Bad Saarow (5/2021 bis 8/2021)

Station(en)
Allgemein Innere, Kardiologie, Pulmologie
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich studiere an der MHB und habe mein PJ im Klinikum Bad Saarow von Mai bis August 2021 dort gemacht. Vorab ist zu sagen, dass ich die Möglichkeit hatte 3x in der gesamten Zeit zu routieren. Die erste Station sollte 8 Wochen lang sein, die beiden weiteren waren jeweils für 4 Wochen. PJ-Unterricht gab es meist wöchentlich immer Mittwochs von 15-16 Uhr in Form eines Vortrages bestimmter Fachdisziplinen/ Themen. Mittagessen gab es für uns PJ-ler umsonst in der Cafeteria (mit wirklich gutem Essen. Leider hatte ich zeitlich oft nicht die Möglichkeit, dort essen zu gehen). Die Parkplätze sind vor Ort für Mitarbeiter frei, es gibt aber auch direkt eine Bahn, die direkt vor dem Klinikum hält.

Allgemein Innere:
Beginn: 6:45 Uhr (zum Blutabnehmen)
Ende: offiziell 16.00 (oft war ich aber mind. 1 Stunde länger da)

Auf dieser Station hatte ich in kürzester Zeit den wohl grössten Wissenszuwachs meiner medizinischen Karriere. Anfangs war ich sehr überfordert, doch bereits nach wenigen Woche, war ich komplett im Team etabliert. Zu meinen Aufgaben gehörten u.a. die Blutentnahmen am Morgen und Flexülen legen, die geplanten Aufnahmen, tgl. Mitgehen bei der Visite und auch Vorstellung der "eigenen" Patienten, körperliche Untersuchung der Patienten, Ausfüllen der Kurve, An/Absetzen von Medikamenten, Anordnen von nötiger Diagnostik, Anleitung zur Pleura- und Aszitespunktionen, sonstige Anordnungen schreiben, Aufklärungsgespräche führen und Arztbriefe diktieren. Natürlich hatte ich jeder Zeit eine*n Ansprechpartner*in, jedoch wurde mir sehr viel Freiraum gegeben eigenständig zu arbeiten und auch mitzudenken. Wann immer ich Fragen hatte, konnte ich jeder Zeit sowohl den Oberarzt, als auch die Fachärztin und die Assistenzärzt*innen fragen. Sogar noch besser: Viele Fragen wurden mit Gegenfragen beantwortet, sodass ich am Ende meist selbst mir meine Frage beantworten konnte.
Das diktieren der Arztbriefe war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch pendelt sich da eine gewisse Routine ein.
Das Team auf der Allgemein Inneren war sehr freundlich. Auch mit dem Pflegepersonal habe ich mich sehr gut verstanden.

Kritik: Meine Arbeitstage waren mit dem sehr frühen Beginn und eigentlich nie pünktlichen Ende sehr lang. Ich hatte schon das Gefühl, dass ich oft auch eher unbeliebte Aufgaben übernehmen sollte. Die Aufnahmen wurden nicht geteilt, sodass ich bei 4-5 Aufnahmen am Tag mit dem Schreiben der Kurven etc. wirklich oft erst zwischen 16.30 -17.30 Uhr das Klinikum verlassen habe. Die Überstunden konnte ich am Ende der Zeit jedoch etwas abbummeln.

FAZIT: Trotz der hohen Arbeitsbelastung habe ich einfach wahnsinnig viel gelernt und bin überaus dankbar für diese Zeit.


Kardiologie
Beginn: 7.30 Uhr da sein zur Frühbesprechung
Ende: 16.00 Uhr

In meinem gesamten Tertial hatte ich in der Kardiologie den wenigsten Lernerfolg. Meine Aufgaben waren: Blutentnahmen, Flexülen legen, Druckverbände und Z- nähte lösen, die Patientenaufnahmen, Anordnung von Diagnostik, Aufklärungsgespräche führen, Arztbriefe diktieren, 2x Kardiovertieren.
Ab Tag 1 wurde ich zu den Aufnahmen abgeschoben. Täglich waren es zwischen 6-10 Aufnahmen, die ich ohne fachärztliche Vorkenntnisse machen sollte. Eine Einarbeitung gab es nicht. Um 15 Uhr werden die Aufnahmen dann besprochen. Oft kam es dann vor, dass ich etwas nicht erfragt habe, was wichtig war, die Indikation für invasive Diagnostik nicht offensichtlich war, die Medikamente nicht richtig abgesetzt wurden, der Patient stationär aufgenommen wurde, obwohl dieser auch für eine Nacht hätte nach Hause gehen können. Für mich war es jedes Mal ein Vorführen von Fehlern, anstatt eines kollegialen Austausches. Gerne hätte ich mir gewünscht, dass die Einarbeitung stattgefunden hätte. Das Outcome wäre bestimmt auch besser gewesen. Zu den PVIs und Koronarangiographien durfte ich auch gehen. Der Chefarzt fragt sehr gerne, doch sobald ich ein paar Fragen nicht beantworten konnte, wurde ich abgestempelt. Zu mir wurde gesagt: Man brauch mich ja eh nicht fragen, ich wüsste eh nichts. In der gesamten Zeit von 4 Wochen war ich 4x bei der Visite mit, sonst nur mit den Aufnahmen beschäftigt.
Das Team wirkte für mich auch nicht homogen. Vielleicht lag es daran, dass zur selben Zeit der Assistenarzt*innenwechsel stattgefunden hat. Jedoch merkte ich täglich die Arbeitsbelastung, das genervte Team und ich hatte das Gefühl, die schlechte Laune von jedem abzubekommen.

FAZIT: Wer sich für Kardiologie interessiert und ein gewisses Vorwissen hat, kann sich hier schnell und gut ins Team einbringen.

Pulmologie:
Beginn: 8 Uhr
Ende: 16.00 Uhr

Die letzte Zeit verbrachte ich auf der Pulmologie. Ich möchte hervorheben, dass ich hier das wirklich tollste Team hatte und das Arbeitsklima wirklich super war. Zu meinen Aufgaben gehörten die Aufnahme von Patienten, das Anordnen der Diagnostik, das Vorstellen der Patienten, Blutentnahmen, Aufklärungsgespräche führen, Kurven schreiben, Anordnungen schreiben, Medikamente an/absetzen (supervisiert) und die tägliche Visite. Auch hier gab es viele Aufnahmen am Tag, jedoch wurden die unter den Assistenzärzt*innen und mir aufgeteilt, sodass jeder 2-3 am Tag nur gemacht hat. Ich konnte jeder Zeit Fragen stellen und mir wurde sehr viel erklärt. Sowohl die Oberärzte, als auch der Chefarzt waren wirklich sehr freundlich. Wenn ich bei den Aufnahmen einen Fehler gemacht habe, oder etwas vergessen habe, wurde es mir freundlich richtig erklärt. Ausserdem konnte ich auch ein paar Einblicke vom Schlaflabor bekommen. auch hier nahm der Oberarzt sich mehrmals die Woche Zeit mit mir zusammen die Patienten dort zu visitieren, mir Fragen zu stellen oder all meine Fragen zu beantworten.
Die Schwestern und Pfleger sind wirklich absolut goldig, sehr freundlichen, hilfsbereit und absolut aufgeschlossen.

Kritik: Leider habe ich es zeitlich nicht geschafft zur den Bronchoskopien zu gehen. Diese Möglichkeit würde aber theoretisch bestehen.

FAZIT: Ein wundervoller Abschluss einer wirklich lehrreichen Zeit. Die Arbeit hier hat mir wirklich am meisten Spass gemacht.

Am Ende meines Tertials habe ich einen 24 Stunden Dienst der Internisten mitgemacht. Hierfür konnte ich mir rechtzeitig ein Zimmer im Klinikum gebührenfrei anmieten. Der 24 Stundendienst beginnt nach der normalen Frühschicht und endet nach der Übergabe am Folgetag, die um 7 Uhr statt findet. In meinem Dienst durfte ich als erste die Patienten auf der Notaufnahme visitieren, untersuchen, etc und habe dann mit der Assistenzärztin noch einmal Rücksprache gehalten. Viel geschlafen habe ich in der Nacht nicht, aber es war eine gute, wenn auch harte Erfahrung, was Ärzt*innen leisten müssen sowohl physisch, als auch psychisch.

Ich würde das Klinikum Bad Saarow definitiv weiter empfehlen.

Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Punktionen
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
419,00

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
4
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07