PJ-Tertial Innere in Krankenhaus Freudenstadt (9/2020 bis 12/2020)

Station(en)
Innere Medizin
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Saarbruecken
Kommentar
Ich bin über das pj-ranking auf die Innere Medizin im Krankenhaus Freudenstadt aufmerksam geworden und wurde nicht enttäuscht. Es war eine super Zeit im Schwarzwald! Dank der perfekten Organisation durch die PJ-Sekretärin läuft der Start problemlos ab und man erhält alles was man benötigt inkl. eines eigenen DECT-Telefons bereits am ersten Tag. Man wird in der Regel so eingeteilt, dass man 8 Wochen auf der allgemein-internistischen Abteilung verbringt und 8 Wochen auf der Kardiologie. Dank eines Blutentnahmedienstes fallen nur ganz vereinzelt BE und Braunülen an, so dass man mehr Zeit ärztliche Tätigkeiten anzuschauen bzw. zu tätigen. Trotz der überschaubaren Größe deckt das Krankenhaus eine große Bandbreite an Krankheiten der Inneren Medizin ab und der Vorteil ist, dass man recht schnell im Haus bekannt ist. Ich war in den ersten 10 Wochen der einzige PJ-ler in der Inneren Medizin. Da einem ziemlich frei gestellt wird wo man hingeht, kann man sich flexibel zwischen Station, Funktionsbereichen, Notaufnahme und Sprechstunden bewegen.

Zunächst war ich auf der allgemein-internistischen Station. Die Stimmung unter den Ärzten war gut, aber das Verhältnis zwischen Ärzten und Pflege war eher distanziert. Die Visite fand immer ohne Pflege statt. Ich hatte immer einen eigenen PC zur Nutzung von Orbis zur Verfügung. Die Assistenzärzte haben mich in die Arbeit eingebunden und waren auch immer sehr dankbar, wenn man ihnen beim Arztbrief Schreiben zugearbeitet hat. Zwischenzeitlich hatte ich auch mein eigenes zu betreuendes Zimmer, wo man dann von Aufnahme bis Entlassung alles machen konnte. Positiv war auch, dass der PJ-Beauftragte Oberarzt einen regelmäßig zu Gastros und Kolos mitgenommen hat, so dass ich in der Zeit echt einige Befunde sehen konnte. Auch die Teilnahme an einer ERCP mit dem Chefarzt war möglich. Zu empfehlen ist auch mal in die hämatologisch-onkologische Sprechstunde mit der zuständigen Oberärztin mitzugehen. Hier wird viel erklärt und wenn ihr euch ein wenig für Hämato-Onko interessiert seht ihr spannende Fälle.

In der Kardiologie erwartet euch ein besonderes engagierter, junger Oberarzt, der mich zu allen spannenden Dingen angerufen hat und auch super viel erklärt hat. Unter seiner Supervision durfte ich mehrmals Elektrokardioversionen sowie Pleurapunktionen durchführen. Das war wirklich super! Bei der Chefarztvisite wird man öfters mal typische Examensfragen abgefragt, ich habe es jedoch nicht als unangenehm, sondern im Gegenteil als hilfreich empfunden. Einmal darf man als PJ-ler dem Chefarzt auch im Herzkatheterlabor am Tisch assistieren, wo man dann auch mal die Katheter im Detail sieht. Die Arbeitsatmosphäre auf der kardiologischen Station ist wirklich überragend, alle sind sehr nett und hilfsbereit. In der Kardio hat man auch oft die Möglichkeit TTEs und TEEs zu sehen.

Die Notaufnahme kann ich auch weiter empfehlen, hier könnt ihr oft schon anfangen Patienten aufzunehmen, zu untersuchen und mögliche Differentialdiagnosen bzw. das weitere Prozedere auszuarbeiten. In Rücksprache mit dem zuständigen Assistenzarzt ist hier schon recht eigenständiges Arbeiten möglich. Eine Besonderheit ist sicherlich, dass die Internisten auch die neurologischen Akutpatienten betreuen, so dass man sogar an der Notfallbehandlung von Schlaganfallpatienten mitwirken kann. Eine Teilnahme an Nachtdiensten war problemlos möglich. Regulär wäre auch die Teilnahme an Notarztdiensten möglich gewesen, aber zur Risikominimierung war dies während der Covid-19-Pandemie nicht möglich.

Die Klinik stellt ein ziemlich geräumiges und gepflegtes Apartment im direkt ans Krankenhaus angrenzend gelegenen Personalhochhaus kostenlos zur Verfügung. Alles Apartments verfügen über ein eigenes Bad und eine kleine Küche mit Kühlschrank und 2-Platten-Herd. Um einen Internet-Anschluss muss man sich jedoch selber kümmern, die Mobilfunknetzabdeckung ist jedoch sehr gut. Aus dem 9. Stock hatte ich auch eine tolle Sicht auf den Schwarzwald. Freizeittechnisch bietet Freudenstadt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, so ist der Eintritt ins nah gelegene Panorama-Bad für Mitarbeiter kostenlos. Freudenstadt liegt zentral im Nordschwarzwald und bietet so einen idealen Ausgangspunkt für Ausflüge zu den unzähligen Wasserfällen, Wanderwegen und Seen des Schwarzwaldes. Es empfiehlt sich jedoch ein Auto zur Verfügung zu haben, da die ÖPNV-Anbindung nicht besonders gut ist.

Der PJ-Unterricht hat regelmäßig stattgefunden und wurde auch öfter interaktiv gestaltet. Zwischenzeitlich kam es aufgrund von Krankheit und der aufwendigen Covid-19-Patienten-Versorgung zu kleinen Personalengpässen, wo man dann als PJ-ler richtig mithelfen konnte, wobei sich hier auch immer bedankt worden ist. Ich kann ein Tertial in der Inneren Medizin im Krankenhaus Freudenstadt uneingeschränkt weiter empfehlen, hier ist man nicht einer von vielen PJlern, sondern einer der wenigen. Im Jahr 2022 ändert sich dann räumlich nochmal einiges, weil dann der Klinikneubau bezugsfertig sein sollte.

Bewerbung
Bewerbung läuft über die Uni Tübingen.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Poliklinik
Röntgenbesprechung
Punktionen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
400 €

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2