PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Euregio-Klinik (12/2020 bis 4/2021)

Station(en)
22 (Allgemein- und Viszeralchirurgie), 21 (Orthopädie und Unfallchirurgie), 20 (Gefäßchirurgie)
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich habe mein PJ Tertial von Dezember 2020 bis April 2021 in der Euregio-Klinik in Nordhorn absolviert. Dazu ist zu sagen, dass aufgrund der äußeren Umstände (Corona-Pandemie) das PJ-Tertial vermutlich etwas anders gelaufen ist.

Station 22, Viszeralchirurgie:
Generell muss ich sagen, dass ich mich über das gesamte PJ in der Euregio-Klinik sehr wohl gefühlt habe. Nie haben mir Ärzte das Gefühl gegeben, nur ein Praktikant zu sein. Einwände und Vorschläge meinerseits wurden immer ernst genommen, die Assistenzärzte, aber auch die Oberärzte haben sich immer viel Mühe gegeben, einem etwas beizubringen und zu zeigen. Was ich auch sehr zu schätzen wusste, war, dass man nicht automatisch dazu verpflichtet war, alle Blutentnahmen zu entnehmen und venösen Zugänge zu legen. Generell wird das Labor am Morgen von Laborassistentinnen abgenommen. Lediglich anfallende Blutentnahmen und venöse Zugänge über den Tag könnten in eure Hände fallen. Tatsächlich haben viele Assistenzärzte sogar gezögert, diese Tätigkeit einfach den PJ-lern zu deligieren.
Gerade die OP-Pflege hat mich mit ihrer Kollegialität und gemeinsamen Respekt begeistert. Ich hatte anfangs nie das Gefühl, obwohl ich seit mehreren Jahren nicht mehr mit an einem OP Tisch gestanden habe, dass die OP Pflege an mir zweifelt oder mich bevormundet. Im Gegenteil waren sie wirklich sehr hilfsbereit auf eine freundliche Art und Weise, wenn man etwas nicht wusste.
Generell, um bei dem Thema zu bleiben, durfte man sehr häufig mit in den OP und wurde auch regelmäßig eingeplant. Anfangs - gerade, da ich nicht chirurgisch begeistert bin und ich schlechte Erfahrungen mit Operateure gemacht habe - war ich eigentlich gar nicht so scharf darauf, mit in den OP zu kommen. Da aber aufgrund der Coronapandemie die Stationsarbeit sehr eingeschränkt war und nicht viel zu tun war, und man eben im OP sehr freundlich und respektvoll behandelt wurde, bin ich wirklich sehr gerne mit in den OP gegangen - und es gab keinen Oberarzt, mit den ich mich nicht gerne an den OP Tisch gestellt hätte.
Zum Schluss noch ein paar Sätze zur Stationsarbeit:
Man muss sich ein bisschen reinhängen und an die Assistenzärzte ranhängen, um die Visite nicht zu verpassen. Generell verlangen die Assistenzärzte schon ein wenig Eigeninitiative, dass man sich ranhängt, fragt und Hilfe anbietet.
Man durfte aber auch jederzeit mit in die Notaufnahme, Patienten erstuntersuchen und an den zuständigen Assistenzarzt übergeben. Man darf natürlich auch mal einen Schallkopf auf den Bauch halten. Einmal durfte ich einen Patienten auch in der Mittagsbesprechung vorstellen - das sollte vielleicht generell etabliert werden, dass PJlerler regelmäßig Patienten in der Mittagsbesprechung vorstellen (wenn sie wollen).
Man durfte auch mit in die Oberarztsprechstunde, was sich auch immer sehr gelohnt hat und wo die Oberärzte einem viel gezeigt und erklärt haben. Dasselbe gilt für oberärztliche Konsile.

Station 21, Orthopädie / Unfallchirurgie:
Generell muss ich sagen, gilt das, was ich oben geschrieben habe auch hier: Nie haben mir Ärzte das Gefühl gegeben, nur ein Praktikant zu sein. Einwände und Vorschläge meinerseits wurden immer ernst genommen, die Assistenzärzte, aber auch die Oberärzte haben sich immer viel Mühe gegeben, einem etwas beizubringen und zu zeigen.
In der Unfallchirurgie kann ich dabei vor allem empfehlen, viel Zeit in der Notaufnahme zu verbringen. Dort arbeitet man mit Assistenzärzten zusammen, die sehr entspannt sind und einen wirklich viel machen lassen und viel beibringen. Man durfte Patienten selbst anamnestizieren und untersuchen. Vor allem das Nähen von Wunden war dabei mein Highlight.

Station 20, Gefäßchirurgie:
Hier habe ich leider die kürzeste Zeit verbracht. Jedoch hat mir die Zeit in der Gefäßchirurgie ebenfalls sehr gut gefallen. Ein sehr freundlicher Chefarzt, der sich für PJler wirklich viel Zeit nimmt und viel erklärt. Der Chefarzt legt viel wert darauf, dass man als PJler mit an den OP Tisch kommt, wenn das gewünscht ist. Da aufgrund der Coronapandemie auch hier der Stationsalltag eher reduziert war, habe ich einen Großteil meiner Zeit in der Chefarztsprechstunde verbracht. Und das war wirklich super. Man sieht viele Dopplersonographien der Arterien und Venen, man darf den Knöchel-Arm Index bestimmen und beim Verbandswechsel helfen. Und natürlich bekommt man sehr viel erklärt. Aber auch die Assistenzärzte und Oberärzte auf Station sind sehr freundlich und waren auch hier sehr bemüht, dass man die wichtigsten gefäßchirurgischen Untersuchungen zumindest einmal gesehen und selbst ausprobiert hat.

Insgesamt kann ich aber sagen, dass mir mein PJ in der Euregioklinik sehr gut gefallen hat und dass ich es wärmstens weiterempfehlen kann.
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2