PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Neustadt (3/2021 bis 6/2021)

Station(en)
49
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Neustadt ist eine kleine Stadt an der Ostsee, die allerdings in medizinischer Hinsicht ein recht großes Spektrum aufweist. Es gibt eine Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Viszeralchirurgie sowie seit April eine Thoraxchirurgie. Zum Teil werden dabei auch größere Ops (Leberresektionen, Whipple usw.) durchgeführt.
Das gesamte Team ist sehr freundlich, die Hierarchien sind angenehm flach.

Zu Beginn des Tertials bekommt man einen Spint, sowie ein PJ-Telefon zugeteilt. Accountdaten für Orbis und Windows bekam man ebenfalls am 1. Tag. Ab der ersten Woche ist man morgens ab 7:00 bei der Visite mitgelaufen. Es wird erwartet, dass man dabei ein Zimmer (Mit etwas Unterstützung) alleine visitiert und dann später in großer Runde vorstellt. Dabei lernt man immer wieder dazu. Insbesondere der PJ-Beauftragte ist sehr engagiert und gibt einem viele Tipps bzgl. körperlicher Untersuchung und Anamnese am Patientenbett. Nach der Frühbesprechung beginnt ab 8:00 in der Regel die Zeit im OP. Dabei wurde oft die Unterstützung der PJler benötigt. Manchmal ist man auch auf Station und hilft dann dort beim Schreiben von Briefen, beim Zugänge legen oder Blut abnehmen. Ansonsten konnte man auch in der Notaufnahme Patienten mit versorgen. Auf Station wird die Blutentnahme primär von der Pflege übernommen. Nur bei schwierigen Venenverhältnissen oder Unterbesetzung wurde gefragt, ob man bei den BEs helfen kann. Wenn man nicht im OP eingeteilt ist und somit gerade Luft hat ist es natürlich nett, wenn man bei den BEs etwas mithilft.

OP: Insgesamt gibt es in Neustadt 10 Op-Säle und noch zwei weitere ambulante Säle. Die meisten der Säle entfallen auf die Ortho/Unfall sowie auf die Wirbelsäulenchirurgie. Die Klinik für Chirurgie hat somit insgesamt ca. 2 Säle pro Tag. Im Op selbst ist die Stimmung sehr angenehm, Fragen sind ausdrücklich erwünscht. Ich dürfte noch in der ersten Woche intracutan nähen. Während der 16 Wochen wurde das Nähen dann immer besser, am Anfang ist man noch etwas nervös ;) Das die Pjler intracutan nähen ist gerne gesehen und wird auch von allen Oberärzten und Chefärzten gefördert. Im Laufe des PJs dürfte ich unter anderem auch Knoten sowie verschiedene Instrumente (auch in der Unfallchirurgie --> 2 Wochen Rotation) bedienen. Eine Woche rotiert man auch in die HBP-Chirurgie (Hand, Brust, Plastische). Die zweite Rotationen waren zusätzlich eine sehr interessante Abwechslung. Insbesondere spannend fand ich die laparoskopischen Eingriffe. Oft gibt es z.B. TAPPs oder Gallen/Blinddarm-Operationen. Hierbei darf man als Student die Kamera führen. Hin und wieder dürfte ich sogar bei einer laparoskopischen Darmresektion den Darm mittels Instrument hochhalten. Haken gehalten gehört natürlich auch zur Chirurgie dazu, wenn man dabei hin und wieder etwas verrutscht ist das alles kein Problem.

Mittagessen: Ist regelmäßig außerhalb des OPs von 12-14 Uhr möglich. Wenn man dann gerade im Saal steht, ist das natürlich etwas schwieriger. Man kann sich das Essen dann entweder telefonisch zurückstellen lassen oder einen anderen PJler fragen, ob er das für einen erledigen kann. Mit etwas Organisation untereinander kann man es so einrichten, dass die PJler auf Station immer denen im OP Essen zurückstellen oder auch Wäsche von der Wäscheausgabe mitholen, wenn sie sowie gerade dort sind. Wenn man doch mal sehr viel Hunger haben sollte und zwischen den OPs nicht aus dem Saal rauskommt, gibt es außerdem im OP Suppe und Brötchen. Von dort oben hat man außerdem einen tollen Blick auf die Ostsee :).

Fortbildungen: Jeden Montag gibt es eine PJ-Fortbildung zu verschiedenen Themen, die absolut zu empfehlen ist. Die Fortbildung ist dabei verpflichtend - es sei denn es gibt eine Notfalloperation oder es kann einen im OP keine andere Person auslösen. Insgesamt war ich somit bei 95 % der Seminar anwesend, einmal kam eine Notfalloperation dazwischen. Zusätzlich gibt es am Dienstag noch eine interne Fortbildung. Innerhalb des Tertials muss man hier 1x ebenfalls einen Vortrag halten. Ansonsten gibt es unter der Woche noch verschiedene Fortbildungen von anderen Klinken, unter anderem von der Inneren, der Orthopädie sowie der Neurologie und der Anästhesie. Die Fortbildungen habe ich hin und wieder auch besuchen können. Insbesondere die Anästhesie-Fortbildungen kann ich sehr empfehlen, da man im OP ja unmittelbar miteinander zusammenarbeitet.

PJ-Tage: Insgesamt gab es pro Tertial 5 PJ-Tage.

Prüfungsvorbereitung: Es besteht die Möglichkeit, eine Probeprüfung zu absolvieren. Im Klinikalltag werden hin und wieder auch Fragen gestellt, die zum Nachdenken anregen sollen. Insofern gab es manchmal auch spontane "Mini-Fortbildungen".

Insgesamt kann ich das Tertial absolut empfehlen. Man sieht ein sehr breites Spektrum der Chirurgie und ist sehr gut in das Team eingebunden. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Bewerbung
PJ Portal Uni Lübeck
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Braunülen legen
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
200/Monat + Mittagessen umsonst

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1