PJ-Tertial Chirurgie in Centre Hospitalier Emile Mayrisch (CHEM) (12/2020 bis 4/2021)

Station(en)
Orthopädie/Unfallchirurgie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Das Tertial in Esch am CHEM hat mir sehr gut gefallen. Gerade der Anfang war für mich herausfordernd, weil die überwiegend gesprochene Sprache doch französisch ist und ich meine Französischkenntnisse in Urlauben erworben habe. Jedoch ist die Lehre und die Kommunikation mit den Ärzten im chirurgischen Team auf deutsch. Die Luxemburger selbst sprechen meist deutsch (luxemburgisch) und französisch. Nur das französische Personal spricht meist lediglich französisch. Man findet jedoch eigentlich immer jemanden pro Schicht, der im Notfall übersetzen kann.

Richtig gut fand ich, dass man im Sinne sehr flacher Hierarchien sehr gut in das Team aufgenommen wird. Gerade wenn man viel im OP stehen möchte, ist das CHEM eine gute Adresse. Wobei eine meiner Vorgängerinnnen wohl auch recht gut darin war, den OP zu umgehen.
Man hat am CHEM viele Freiheiten, muss sich selbst organisieren und die Lehre auch mal einfordern. Diese ist dann aber gut und praxisorientiert. Auf der anderen Seite ist man bei den Orthopäden/Traumatologen recht fest im OP eingeplant und ist teilweise für eine chirurgische Visite am morgen allein verantwortlich. Später sieht man die Patienten dann noch einmal mit einem Arzt, aber trotzdem bekommt man so eine recht gute Einarbeitung und schon einmal eine Vorstellung von der späteren Arbeit. Nur Blut abnehmen und Flexülen legen lernt man hier nicht. Das sind am CHEM noch pflegerische Tätigkeiten. Kann ja sein, dass es jemand vermisst, wenn er nicht die Möglichkeit hat. Ich hatte mein internistisches Tertial schon hinter mir, konnte Flexülen legen und habe es nicht unbedingt vermisst.

Außerdem habe ich im Rahmen der Mortalitäts- und Morbiditätskonferenz sowie im Rahmen eines Journal Clubs je einen Vortrag gehalten.
Die Einarbeitung erfolgte durch meine Vorgängerin dort und die anschließende Betreuung durch die Assistenzärzte sowie die Ärzte, denen ich zugeteilt war. Die Arbeitsbedingungen waren gut. Mir wurden zu Beginn ein Spind, ein Telefon, ein Computerzugang sowie eine Schlüsselkarte übergeben, so dass ich eigenständig und unabhängig arbeiten konnte. Nachhaltig positiv ist mir die an den Tag gelegte kollegiale und freundliche und angenehme Atmosphäre in Erinnerung geblieben.

Da es sich beim CHEM um ein offizielles Lehrkrankenhaus der Universität Homburg handelt, Deutsch eine der offiziellen Landessprachen ist und die Lehre durch die deutschen Ärzte erfolgt, verläuft die Anerkennung des geleisteten Tertials beim Landesprüfungsamt ohne Schwierigkeiten. Die Versicherung erfolgte über das Klinikum.
Bewerbung
Die Kontaktaufnahme mit der Universität des Saarlandes und die Bewerbung auf die Stelle als PJ-Student sowie anschließend der Kontakt mit dem CHEM erfolgten auf Eigeninitiative. Die Kommunikation war sehr angenehm und vor allem mit großen Bemühungen seitens der Ansprechpartner in Luxemburg. Für Studierende der Universität des Saarlandes sind wohl eigene Vergabeverfahren vorgesehen.
Ansonsten bietet es sich an, eine Förderung über das Erasmus+ Programm zu beantragen.
https://www.chem.lu/le-chem/enseignement-lehre/le-stage-pratique-praktisches-jahr
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Bildgebung
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Mitoperieren
Poliklinik
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2