PJ-Tertial Innere in Klinikum Ludwigsburg (11/2020 bis 2/2021)

Station(en)
Corona bedingt nicht aussagekräftig
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Tertial während der Corona-Pandemie, daher war mein Eindruck sicher ein anderer als zu normalen Geschäftszeiten.
Einige Stationen waren geschlossen, und andere zusammengelegt, insofern macht eine Angabe der Stationen auf denen ich war wenig Sinn.

Notaufnahme: 1A Monat, man wird schnell eingearbeitet, und kann je nach Lust und Können auch „eigene Patienten“ betreuen, natürlich unter Kontrolle und Rücksprache mit den OAs. Anamnesen & KUs, viel Sono, BGAs, EKGs ... Je nach Besetzung mit PJlern und Famulanten muss man sich ggf. ein wenig zeitlich aufteilen, aber es gab eigentlich immer was zu tun. Fast ausschließlich sehr nette Kollegen, die auch gerne, wenn eine Minute Zeit ist, ad hoc Lehre betreiben. Definitiv ZNA als Wunschmonat angeben!

Kardio: Leider der schwächste Abschnitt. Der Chefarzt ist sehr sympathisch und interessiert, hat uns alle am ersten Tag des Tertials begrüßt, und macht unterhaltsame Lehre. Aufgrund der Corona Situation herrschte aber bedauerlicherweise großes Chaos, es wurden Stationen geschlossen, beachtliche Teile der Belegschaft fielen aus, Assistenten im ersten Jahr mussten große Stationen alleine schmeißen, es gab immer mal wieder Ausbrüche auf Station etc. Zwischen all dem geht man als PJlern ein wenig unter und hatte abseits der großvolumig anfallenden Blutentnahmen und Viggos wenig sinnvolle Aufgaben. Lichtblick war, dass man unkompliziert und viel zB zum Katheter oder zum Herzecho konnte, wo je nach Arzt/Ärztin auch mal was erklärt wurde.
Eingeschränkte Wertung, da Ausnahmesituation. Die Oberärzte und Ärztinnen schienen aber grundsätzlich mehr am Kathetern interessiert als an der Stationsarbeit oder Lehre. Bei Visite, wenn man sie denn trotz stundenlanger Blutentnahmen mal miterlebt, fühlte man sich kaum bis gar nicht eingebunden. Das kann besser laufen! Zudem wäre man als PJler auch eine größere Hilfe und Entlastung für die Assis, wenn man besser integriert wäre ..

Gastro: 2 Monate auf unterschiedlichen Stationen, + 1 Woche Endoskopie. Zur Zeit waren es gemischte Stationen, es gab also keine Trennung zwischen onkologischen, Diabetes, oder anderen Patienten. Insgesamt hat es mir in der Gastro sehr gut gefallen. Die allermeisten Assistenten waren richtig nett und gaben sich Mühe, einen gut einzubinden. Die Oberärzte und Ärztinnen waren auch super, ganz besonders die beiden OAs der Onko und der OA der Pneumo. Ich fing normalerweise um 8 an, machte BEs und Viggos, ging (fast immer) bei Visite mit, machte Aufnahmen, schrieb Briefe und durfte in der Zeit mehrer Aszites - , Pleura - und Knochenmarkpunktionen machen und Ports anstechen. Einsatz lohnt sich und wird wertgeschätzt.

Die Woche in der Endoskopie war insgesamt ziemlich interessant. ÖGDs, Kolos, ERCPs und anderes, wenn man Glück hat, sieht man auch eine endosk. GE. Der ein oder andere OA scheint nicht wirklich Lust auf Studenten im Raum zu haben, da kann der Lerneffekt nach dem ersten Mal Zuschauen auch unter dem von einem YouTube Video liegen. Als Negativ-Highlight des ganzen Tertials fällt in der Endoskopie ein Teil des Pflegepersonals durch einen Grad der Unfreundlichkeit und Unprofessionalität auf, den ich so noch nie irgendwo erlebt habe. Schande! Anscheinend hausbekanntes Problem, war nicht der erste, der dort Probleme hatte.
Haltet euch an die Sonographie und den OA der Pneumologie, der lässt euch auch mal bronchoskopieren ;) Absolut vorbildlich.


Freizeit: Aufgrund des Lockdowns und der kalten Jahreszeit so gut wie nichts los, wäre aber an anderen Orten denke ich ähnlich gewesen. Ludwigsburg ist generell ein ganz süßes Städtchen, in dem Umland kann man gut Fahrrad fahren gehen oder mal zum Feiern / für Kultur nach Stuttgart rein. Im Frühling oder Sommer sicher schöner als im Winter.

Unterkunft: Apartment für 350€ im Schwesternwohnheim direkt neben der Klinik, es gab auch WG Zimmer in einem anderen Wohnheim ein wenig weiter weg für knapp 200. Das Apartment war für den Zeitraum voll in Ordnung, es kommen noch etwa 25€ für Wlan Hotspot und Kosten für die Waschmaschine hinzu.

Essen: Kein Rabatt für PJler, Mittagsmenü typisch Krankenhaus, Salattheke war alright.

Insgesamt hat mir das Tertial an dem Klinikum Ludwigsburg sehr gut gefallen. Vor allem Gastro-Interessierte sind hier gut aufgehoben. Großes Lob auch dafür, dass trotz allem die Lehre sehr regelmäßig, bis zu 6 Mal pro Woche stattgefunden hat, und es sich fast immer gelohnt hat, hinzugehen.
Bewerbung
Problemlos über PJ Sekretariat der Heimatuni, da Lehrkrankenhaus.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Punktionen
Notaufnahme
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
680

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.87