PJ-Tertial Chirurgie in Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim (8/2020 bis 11/2020)

Station(en)
Unfallchirugie, Allgemein-/Viszeral-/Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Das Tertial Chirurgie wollte ich ursprünglich nicht hier machen, aber wurde mir dann von einem Kollegen empfohlen und konnte nach meinem ersten Tertial in Bad Mergentheim nur mind. genauso gut werden! Und es war die beste Entscheidung!

Das Tertial war aufgeteilt in die erste Hälfte UCH/Ortho und die zweite Hälfte ACH/Visceral-/Gefäßchirurgie.

Die Chirurgen fingen schonmal früher an zu arbeiten als die Internisten, um alles vor OP-Beginn noch schnell abzuwickeln: sehr strukturiert ging es um 7 Uhr los mit Blutentahmen auf Station, wobei sich diese immer in Grenzen hielten. Parallel gegen 7.15 Ihr startete die Visite (einmal pro Woche mit Chef), bei der es sehr begrüßt wurde, mitzugehen. Diese ging relativ flott, auf das Wesentliche konzentriert, sodass um 7.45 Uhr die Morgenbesprechung samt Fällen der letzten Nacht und entsprechenden Röntgenbildern durchgesprochen wurden. Montags ging die Besprechung aufgrund des zuvorigen WEs immer deutlich länger und z.T. mit Fortbildung im Anschluss zu einem beliebigen Thema aus dem Bereich der UCh/Orthopädie. Dann ging es gegen 8 Uhr in den OP, wobei man als Pjler meist relativ zügig hoch sollte, um bei den Vorbereitungen im OP zu helfen. Im OP ging es weiter mit den ersten Punkten: aufgrund der Sommerferien kamen wir auch öfter selber dazu, die erste Assistenz zu stellen, aber auch als zweite Assistenz wurde man stets ins das Geschehen mit eingebunden, es wurden Dinge gezeigt und Anatomie veranschaulicht. Natürlich war hier alles, v.a. bei den TEPs, sehr eingespielt und standardisiert. Besonders spannend waren deshalb kompliziertere Brüche oder Revisionen, von denen es hin und wieder auch welche gab. Unter uns 4 Pjlern war es gut möglich zu rotieren und Verschiedenes zu sehen, sodass man nicht bei 3 oder mehr TEPS hintereinander dabei sein musste, TEPs sind hier als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung natürlich ein Hauptgeschäft, aber das Spektrum war wirklich sehr weit und vielseitig, z.B. Hand- und Fußchirurgie, Arthroskopien (mittwochs) vom niedergelassenen Kollegen, Frakturen oder WS-OPs (die meistens lange gingen und keine Assistenz erforderten). Das Nähen wurde uns immer überlassen, auch das Knoten konnte man gut üben. Insgesamt war die Stimmung im OP sehr gut, oft auch sehr lustig und locker und die Oberärzte schätzten und bedankten sich für unsere Anwesenheit! War man nicht im OP, konnte man auf Station vorbeischauen, war aber meistens in der Ambulanz/Notaufnahme. Hier war immer viel los (verrückt, wie viele Leute sich ständig verletzen können!) und vor allem, wenn einer der beiden zuständigen Kollegen auch noch an diesem Tag Notarzt in Bad Mergentheim war (manchmal konnte man mitfahren) und auf einmal weg musste, stand man mit dem Kollegen alleine da und wurde je nach Engagement auch fest in die Kabinen eingeteilt, um Patienten zu untersuchen und anschließend vorzustellen. Hier konnte man eigtl. am meisten lernen, da man alle Untersuchungstechniken samt Sono nochmal verinnerlichen konnte...die Kollegen waren hier unten zwar oft im Stress, aber hatten trd. irgendwie immer noch Zeit, um alles zu erklären und waren dabei stets freundlich.

Insgesamt war die Stimmung hier sehr gut, der Teamzusammenhalt von allen Abteilungen am größten und alle sehr nett! Alles hatte hier einen klaren, strukturierten Tagesablauf, aber innerhalb dieses Rahmens durfte man alles machen, was einen interessierte (solange die OPs natürlich liefen). PJler nach uns, die z.T. nur zu zweit oder auch mal alleine waren, waren natürlich schwer damit beschäftigt, alle BEs und den OP zu meistern, aber bei einer entsprechenden Anzahl an PJlern kam man voll auf seine Kosten!

In der ACH ging es dann genauso gut weiter: hier ähnelte sich der Ablauf mit Blutabnahmen zu Beginn ab 7 Uhr, Visite ab 7.15 Uhr und Besprechung ab 7.45 Uhr. Hier konnte man allerdings auch erstmal die Visite komplett mitlaufen und die BEs dann im Laufe des Vormittags erledigen (solange nicht alle PJler im OP benötigt wurden) Auch hier wurde man bei Visite z.T. mit der Dokumentation fest eingebunden. Die Besprechung war uns zum Glück zugänglich (was nach uns wegen Corona nicht mehr möglich war)...hier konnte man einen guten Überblick über das Spektrum und die verteilt liegenden Patienten gewinnen, was manchmal gar nicht so einfach war. Danach ging es gegen 8 Uhr (montags erst um 9 Uhr) als Assistenz mit in den OP. Meist war man hier zweite Assistenz, konnte aber viel sehen und immer Nähen. War man mit dem Chef im OP, konnte man schon einen Vorgeschmack auf die M3- Prüfung bekommen, was vlt manchmal unangenehm, aber doch sehr hilfreich und lehrreich war! Somit hat man sich viel mehr mit den Krankheitsbildnern auseinander gesetzt. Das Spektrum war dabei auch hier recht groß: Strumen, Darm-OPs, Magen-OPs, Proktologie, Allgemeinchirurg. Eingriffe, Gefäßchirugie samt Bypässen, TEAs, Amputationen etc.) Die längste OP dauerte bei mir 7h am Stück! Die Stimmung war auch hier immer gut, meistens locker, auch wurde man stets freundlich behandelt, auch wenn es mal länger dauerte oder etwas nicht so glatt lief. Außerhalb des OPs konnte man auf Station helfen oder in der Ambulanz Patienten aufnehmen. Meistens war der Tag aber mit OPs ganz gut ausgelastet. In der Mittagsbesprechung konnte man sich dann erneut einen Überblick verschaffen und den Plan für den nächsten Tag einsehen. Insgesamt waren die Kollegen hier alle sehr freundlich, durchweg von Assistenz bis Oberarzt zu Chef samt Sekretärin. Alles, was man noch nicht gemacht hatte, konnte man hier unter Aufsicht selbst ausprobieren (abgesehen vom selbstständigen Operieren natürlich). Nach uns gab es sogar regelmäßig Fortbildungen vom Chef, die sehr gut gewesen sein sollen.

Insgesamt fiel auch hier leider der meiste Unterricht Dank Corona flach. Konnte man aber in die Besprechungen gehen, bekam man schonmal eine ganze Menge mit! Der Sonokurs einmal die Woche fand aber statt und ist sehr zu empfehlen. Auch gab es zeitweise wöchentlich, als die Corona-Zahlen es zuließen, interdisziplinäre Vorlesungen aus verschiedenen Abteilungen.

Zwar gab es natürlich nicht das ganze Spektrum und alle Bereiche wie an der Uni zu sehen, aber doch sehr viel und sehr praxisnah und mit netten Kollegen, die sehr bemüht waren, einem die Chirurgie schmackhaft zu machen...von daher: sehr zu empfehlen! Die guten Bedingungen der Bezahlung und des vergünstigten Essens sowie die gute Möglichkeit der Fahrgemeinschaft und die relativ flexible Einteilung der Sudientage (1x/2 Wochen) rundeten das Ganze ab!
Bewerbung
Ãœbers PJ-Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Nahtkurs
Patientenvorstellung
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Punktionen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Gipsanlage
Briefe schreiben
Poliklinik
Notaufnahme
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
784
Gebühren in EUR
200 Euro Unterkunft + 10 Euro Parken (beides optional) monatlich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2