PJ-Tertial Innere in Marienhospital (10/2020 bis 3/2021)

Station(en)
Geriatrie, Kardiologie, Hämatologie/Onkologie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Bochum
Kommentar
Insgesamt würde ich die Innere Medizin in Herne schon empfehlen. Man wird überall freundlich empfangen und ins Team integriert. Dienstags finden Lehrvisiten statt (bei uns Corona-bedingt mit Fallvorstellungen im Hörsall, sonst wohl auf Station). Mittwochs finden Seminare statt. Die sind Pflicht, man darf aber mehrmals offiziell fehlen und die Anwesenheit wird in einer Unterschriftenliste überprüft, die ein PJler hat. Wenn man mal gefehlt hat, konnte man in der nächsten Woche mitunterschreiben.
Sehr geärgert haben wir uns über das Management der Impfungen. Bei der ersten Impfgruppe wurde uns ausdrücklich gesagt, wir kämen erst nach allen fest angestellten Mitarbeitern (auch ohne Patient*innenkontakt) dran, obwohl einige von uns Priorität 1 waren (Geriatrie, Onkologie). Die anderen Bochumer Unikliniken haben das anders gehandhabet und die Studierenden mit den Abteilungen geimpft.
Als dann AstraZeneca kam, wurden wir offiziell mit eingeplant. Vor allem Prof. Strumberg, der Chef der Onkologie, hat sich da sehr für uns stark gemacht. Während man also von den Ärzt*innen durchaus geschätzt wird, fühlten wir uns von der Verwaltung/Geschäftsführung absolut nicht wertgeschätzt.

Geriatrie:
Auf jeden Fall empfehlenswert und gerade für den Einstieg gar nicht schlecht. Die Stationsarbeit ist sehr entspannt, da viele Pat. zur Frühreha kommen und etwa 2-3 Wochen bleiben. Dadurch haben die Ärzt*innen weniger administrative Arbeit (Aufnahmen/Entlassungen). Sie nutzen die freiwerdende Zeit, um viel zu erklären, gerade auch auf die Grundlagen nochmal einzugehen. Insbesondere werden bei allen Patient*innen die Medikamente überprüft und dann nochmal besprochen. Was man kann (Blutentnahmen, Blutkulturen, Zugänge legen, Port anstechen, Sonos) darf man selbstständig durchführen. Es ist aber auch nie ein Problem, wenn man mit etwas unsicher ist. Man bekommt es dann immer nochmal erklärt und gezeigt.
Eine Hauptaufgabe ist die Aufnahme neuer Patient*innen. Meist gibt es nicht viele Aufnahmen, sie ziehen sich aber oft ein bisschen, weil die Patient*innen nicht immer adäquat antworten können (Demenz, Schwerhörigkeit) und schon ein Teil Asessment durchgeführt wird. Nach der Aufnahme stellt man die Patient*innen in der Regel einem*r Oberärzt*in vor. Das gesamte Team ist super nett, sowohl die Assistent*innen, alsauch Oberärtz*innen und der Chef. Mit der Pflege haben wir immer gut zusammengearbeitet. Die Stationssekretärinnen machen meist schon einen Großteil der Blutentnahmen.

Kardiologie:
In der Kardiologie war ich nur drei Wochen, weil ich in der Geriatrie verlängert hatte und die Weihnachtstage in den Zeitraum fielen. Ich hatte eher Durchwachsenes gehört und bin sehr positiv überrascht worden. Die Assistent*innen waren alle sehr nett und haben gerne erklärt und Fragen beantwortet.
Jeweils 2-3 Assistent*innen betreuen einen von drei Fluren. Außerdem haben alle eine "Sonderaufgabe", z.B. die Auswertung der (Langzeit-)EKGs für alle Abteilungen, Doppler, Echo etc. Man konnte sie dabei eigentlich immer begleiten. Gerade um EKGs zu üben, ist das echt super.
Ein Besuch im Herzkatheterlabor war auch kein Problem.
Es gibt oft sehr viele Aufnahmen, da die Pat. meist nur zwei Nächte bleiben. Daher ist immer ein*e Ärzt*in für die Aufnahmen verantwortlich. Dabei haben wir Studierende häufig unterstützt. Ansonsten ist die Kardiologie sehr gut, um die Stationsarbeit zu lernen (Untersuchungen anmelden, evtl. auch eigene Patienten betreuen von Aufnahme bis zum Brief). Hätte ich das gewusst, wäre ich auf jeden Fall länger dort geblieben.

Hämatologie/Onkologie
In der Häma/Onko haben wir mit zwei PJler*innen angefangen. Das war ziemlich gut. Die Aufnahmen waren gut zu machen (gehen oft auch sehr schnell, weil die Patienten sehr häufig zur Chemo kommen und sich zwischendurch meist nicht viel ändert). Man lernt auf jeden Fall, Ports anzustechen. Neben den Aufnahmen konnten wir bei Knochenmarkpunktionen zusehen, z.T. auch selbst versuchen und es gab einige interessante Befunde, die man sonst nicht so oft antrifft (z.B. ausgeprägte Hepato- und oder Splenomegalie). Nach zwei Wochen kam dann leider noch ein weiterer PJler und immer für 2 Wochen ein*e Blockpraktikant*in dazu. Dann passten wir nicht mehr alle ins Arztzimmer, sodass wir häufig in den (fensterlosen) Untersuchungsraum ausgewichen sind. Somit haben wir natürlich wenig von der Arbeit der Assistenzärztinnen mitbekommen. Häufig hat jeder von uns 1-2 Aufnahmen gemacht und den Rest der Zeit haben wir abgewartet. Zu Punktionen konnten natürlich nicht immer 4 Leute mitgehen, sodass das auch nur noch selten vorkam.
Dienstags ist Oberarzt und Donnerstags Chefarztvisite. Beide werden immer sehr ausführlich durchgeführt. Es ist auch möglich, tageweise in die Ambulanz zu rotieren. Das Team ist sehr nett und wir konnten oft vor zwölf nach Hause und wurden nicht unnötig lange festgehalten, wenn nichts mehr zu tun war. Nur gelernt hat man am Ende leider nichts mehr. Ach so, und: Keine Angst, wenn ihr euch beim Lernen mit den Therapieschemata schwer getan habt. Die sehen da absolut ein, dass es wenig Sinn macht, das abzufragen, weil die sich eh ständig ändern.
Bewerbung
über das PJ-Portal (Heimatuni)
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400€/Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93