PJ-Tertial Chirurgie in Universitaetsklinikum Regensburg (11/2020 bis 2/2021)

Station(en)
56, 54, 55, 11
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Organisation:
Man wird vorher per Mail eingeteilt, normalerweise war vorgesehen, dass jeder mindestens 4 Wochen in der Allgemeinchirurgie, 4 Wochen in der Gefäßchirurgie, 4 Wochen in der Unfallchirurgie und 4 Wochen in einem Wahlbereich (Kinderchirurgie in der Hedwigsklinik, Notaufnahme, Plastische und Handchirurgie) absolviert. Flexiblere Lösungen sind nach Absprache möglich.

Es gab keine Einführung oder Ähnliches (vielleicht wegen Corona, jedoch gab es das wohl vorher auch nicht), nur ein paar Informationen per Mail, wann man wo erscheinen sollte.

PJ-Unterricht ist 1x/Woche Donnerstag Nachmittag, der ist aber auch öfters mal ausgefallen oder man konnte wegen anderen Verpflichtungen (im OP o.ä.) nicht hingehen. Ehrlicherweise muss man sagen, dass man auf die meisten dieser Vorträge auch gut verzichten konnte. E gibt keine Fallbesprechungen, interaktiven Seminare oder ähnliches.


Allgemein muss man noch sagen, dass wir Corona-bedingt im gesamten Tertial sehr sehr viele PJler waren und nur wenige Patienten stationär lagen oder operiert wurden. Daher gab es meistens nur sehr wenig zu tun, zum Beispiel pro Tag für jeden 3 Blutentnahmen und einen OP-Tag pro Woche. Deswegen kann ich nichts darüber sagen, wie stressig das Tertial am UKR normalerweise sein könnte. Wir haben uns eher meistens gelangweilt und die Zeit mit Eigenstudium verbracht. Komischerweise hatte nämlich von den Ärzten meistens trotzdem keiner Zeit oder Interesse für uns.


Bereiche:

Allgemein-/Viszeralchirurgie: Mit Abstand der schlimmste Teil meines Tertials. Die einzigen Aufgaben als PJler sind Blutabnehmen und Haken halten im OP, ansonsten soll man sich möglichst nicht bemerkbar machen. Und die Visite natürlich, die daraus besteht, in 30 Minuten über die Station zu hetzen und zu meckern. Die Stimmung im Team ist wirklich richtig schlecht und die meisten Ärzte sind mies gelaunt und unfreundlich. Es gibt auch 1, 2 nette Ärzte, aber das heißt noch lange nicht, dass sie einem etwas erklären oder einen einbinden. Einer von uns musste das Telefon nehmen (für OPs oder Nadeln legen), dann durften wir machen, was wir wollten, z.B. stundenlang Kaffee trinken, in die Bib gehen, etc. Im OP haben einige Oberärzte ab und zu doch auch mal was erklärt, aber die meisten Eingriffe waren wohl recht schwierig, jedenfalls waren auch hier alle meistens eher gestresst und auch unter Zeitdruck. Das Positive war, dass man sich um 16:00 Uhr immer vom Spätdienst im OP auslösen lassen konnte. Ob das aber außerhalb von Corona auch so ist, kann ich nicht sagen. Einmal pro Woche konnte man mit in die Ambulanz, wo ich auch meistens nur danebensitzen und zuschauen durfte.

Unfallchirurgie: Hier waren die Ärzte sehr nett und haben einen etwas mehr eingebunden, auch wenn es natürlich auch hier nur eher wenig zu tun gab. Auch hier natürlich Blut abnehmen, Nadeln legen und OP-Assistenz. Im OP ist hier aber sehr gute Stimmung und es wird viel erklärt. Außerdem gibt es verschiedene Ambulanzen und während der Visite findet auch mal Lehre statt.

Plastische Chirurgie: Auch hier sind alle nehr nett und wirklich um die PJler bemüht. Wir wurden am Anfang fest eingeteilt in die Bereiche Station, Ambulanz und OP. Die Ambulanz war wirklich lehrreich, hier konnte man auch Patienten selber untersuchen, anamnestizieren etc. Auf der Station typische Stationsarbeit und auch im OP ist hier sehr angenehme Stimmung.

Gefäßchirurgie: Hier war es ganz ok, die Ärzte sind wirklich alle für sich genommen sehr nett, auch wenn allgemein ein sehr rauer Umgangston herrscht. Innerhalb des Teams wird sehr viel geschimpft und auch geschrien und einige Mitarbeiter sind sicher unzufrieden, aber den PJlern gegenüber haben sich alle korrekt verhalten. Man kann auch was lernen, z.B. in der Ambulanz. Auf Station kann man Patienten selber aufnehmen und auch die Funktionsidagnostik anschauen. Man muss sich aber schon aktiv bemühen. Im OP kann man meistens nur zuschauen und wenig bis gar nicht assistieren, da viel auch interventionell gemacht wird.


Fazit: Wenn man nur in die Unfall- und Plastische Chirurgie gehen könnte, wäre das Tertial sicher gut, leider geht das wohl nicht so einfach, Die Notaufnahme soll auch ganz gut sein und von der Kinderchirurgie habe ich wechselnde Berichte erhalten. Leider wird jeder PJler gezwungen, in die Viszeralchirurgie zu rotieren, wo das PJ wirklich gar keinen Spaß macht und man auch nichts lernt. Wenigstens hatten wir wie gesagt nicht allzu viel Arbeit und konnten immer pünktlich nach Hause gehen.

Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
EKGs
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Gipsanlage
Braunülen legen
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.27