PJ-Tertial Plastische Chirurgie in BG Unfallklinik Ludwigshafen (8/2020 bis 11/2020)

Station(en)
OP, Station V2/3, Station 7, Station 8, Verbrennungsintensivstation
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Die BG-Klinik Ludwigshafen ist eine sehr renommierte Fachklinik. Insbesondere die Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie ist die größte Abteilung ihrer Art in Deutschland. PJ kann man hier nur als Wahlfach Plastische Chirurgie machen. Corona-bedingt waren wir sehr viele (bis zu 9) PJler, dazu kamen Famulanten. Insbesondere am Anfang des Tertials hat das zu einer sehr kompetitiven Stimmung geführt, im Verlauf haben wir uns dann aber gut arrangiert.

Pro:
- die vielseitigen Einblicke: OP-Assistenz fast jeden Tag (bei kleineren Eingriffen regelmäßig auch 1. Assistent), Rotation über alle Stationen V2/3 (quasi IMC-Station), 7 (plastische Normalstation), 8 (v.a. Handchirurgie), V1 (Verbrennungsintensiv), Ambulanz (v.a. Hand) und tageweise auch Notaufnahme

- das Behandlungsspektrum: insbesondere freie Lappenplastiken werden hier täglich operiert (manchmal auch 2-3 parallel) und als PJler kann man auch bei sehr komplexen Eingriffen assistieren (z.B. motorische Ersatzplastiken, Doppel-DIEP, vaskularisierter Knochentransfer). Dazu erhält man einen Einblick in die Behandlung Schwerbrandverletzter und das gesamte Spektrum der Handchirurgie.

- das Mentoring: da wir so viele PJler waren wurde ein Subinternship-Programm eingeführt: Für jeweils 2 Wochen waren wir einer Oberärztin/einem Oberarzt zugewiesen, danach wurde zum nächsten gewechselt. Wir sind dann in alle OPs des Mentors als Assistenz und dazu in seine/ihre Sprechstunden. Dazu hat sich wirklich jeder/jede Zeit genommen für individuelles Teaching, OP- und Untersuchungstechniken aus seinem/ihren jeweiligen Spezialgebiet. Einfach top!

- das selbständige Arbeiten: ob im OP (z.B. selbstständig mehrschichtiger Wundverschluss, Drainage-Anlage, Spalthautentnahme/-transplantation) oder auf Station (Verlaufsdoku, Briefe diktieren, teilweise eigene Patienten betreuen, OP-Aufklärung, Patienten in der Indikationsbesprechung vorstellen). Als PJler wurde man hier wirklich als angehender Kollege und nicht als Paar Hände zum Haken halten gesehen. In 4 Monaten hat sich wirklich jede(r) Assistent/in Zeit genommen für Fragen oder um einem Dinge zu erklären.

- persönliches Dienst-Telefon

- vergleichsweise wenig Blutabnehmen & Nadeln-Legen

- kostenloses Mittagessen

- mikrochirurgisches Trainingszentrum

- Freischaltung für Kitteltaschenbuch (hauseigenes "Wikipedia" für die meisten durchgeführten Eingriffe mit Beschreibung von OP-Technik, Komplikationen über die aufzuklären ist)

Contra:
- die langen Arbeitszeiten. Man muss sich bewusst sein, dass man hier als PJler voll in das Team eingespannt wird und eigene Aufgaben erhält. Dazu dauern die OPs oft bis in den Nachmittag, teilweise Abend. Bin selten vor 17:30/18:00 Uhr rausgekommen. Wer also nur mal interessehalber in das Fach reinschauen will, sollte sich gut überlegen, ob er/sie sich das antun will.

- die Organisation: insbesondere der Einstieg war nicht gut organisiert. Die Einführung am ersten Tag mussten wir selber machen, Freischaltung für die Wäscheautomaten hat tagelang nicht funktioniert. Die Tertialbescheinigungen wurden erst auf mehrmaliges Nachfragen unmittelbar vor Ende der Anmeldefrist M3 verschickt.

- PJ-Unterricht ist öfter mal ausgefallen

Tipps:
- Lasst euch nicht verunsichern, wenn ihr Dinge am Anfang nicht könnt (z.B. selbständig Lappen-Hebestelle schließen) und manche Co-PJler sehr selbstbewusst auftreten. Jeder hat Lücken und alle vom Team sind sehr hilfsbereit euch was beizubringen.

- bleibt Team-Player: wie stressig sich das Tertial anfühlt hängt sehr davon ab wie die Stimmung unter uns PJlern ist. Also bleibt fair, macht eure Aufgaben, unterstützt euch gegenseitig.

- Mentoring: falls es bei weniger PJlern das Mentoring nicht mehr gibt, fragt aktiv nach, ob ihr nicht wenigstens für ein paar Wochen einzelne OÄ begleiten dürft, es lohnt sich sehr!

- OP-Plan für den Folgetag ausdrucken: ist sehr hilfreich, da hier alle OPs mit Saal, Operateuren und zusätzlich die Assistenteneinteilung für die Stationen drauf stehen.

- Dienste mitmachen: Nach Rücksprache mit dem jeweiligen Dienst + PJ-Beauftragten könnt ihr Dienste mitmachen und bekommt dann den Folgetag frei. Insbesondere wenn ihr handchirurgisch interessiert seit, lohnt es sehr: da der 1. Dienst in der Regal alleine operiert und man im Tagesprogramm selten zum handchirurgischen Assistieren kommt. Es gibt fast jede Nacht Frakturen, Sehnen- und Nerven-/Gefäßverletzungen und die 1. Dienste freuen sich immer über eure Hilfe und lassen euch viel machen.
Bewerbung
4 Monate über die Uni
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Fallbesprechung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Gipsanlage
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27