PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum St. Marien (8/2021 bis 11/2021)

Station(en)
Viszeral, Gefäß, Unfall
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Regensburg
Kommentar
Die allgemein Organisation war recht gut, gerade am ersten Tag ging alles schnell. Etwas fragwürdig ist die Checkliste, die man sich unterschreiben lassen muss, dass man die verschiedenen Stationen auch wirklich abgehakt hat (Röntgenplakette, Personalabteilung,...). Ich denke die meisten sind alt genug, aber vielleicht gibt es da ja eine Vorgeschichte ;)
Allgemein gut war, dass man einen täglichen Freibetrag für Verpflegung auf dem Chip hatte, einen eigenen Schlüssel-Chip für den OP und die Arzt-Zimmer, ein PJ-Telefon (zumindest eines je Abteilung) und einen Computer-Zugang.
Die Unterbringung war eher rustikal aber vollkommen in Ordnung. Der "Zugang zum Internet", von dem auf der Internetseite gesprochen wird bezieht sich allerdings auf das kostenfreie W-LAN im Foyer der Klinik, in den Wohnheimen gibt es keinen bestehenden Internetzugang.
Der PJ-Unterricht zumindest der Kliniken der inneren Medizin war sehr gut und interessant.

Zu Beginn des Tertials bekommt man eine fixe Rotation zugeteilt. Bei mir 7 Wochen Allgemein/Viszeral, drei Wochen Gefäßchirurgie, eine Woche Notaufnahme und 4 Wochen Unfallchirurgie (Dank Corona insgesamt nur 15 Wochen). Grundsätzlich fand ich es nicht schlecht fest eingeteilt zu sein, da ich vermutlich nicht von mir aus in die Gefäßchirurgie rotiert wäre, es hier aber durchaus spannend war.

Zur Allgemein-/Viszeralchirurgie:
Die Ärzte waren allesamt nett aber größtenteils desinteressiert. Dementsprechend war ich am ersten Tag der Stationsassistentin übergeben worden, die mir dann zeigte wo die Blutentnahmesachen stehen. Am zweiten oder dritten Tag wurde ich vom PJ-beauftragten Oberarzt angerufen, warum ich nicht in der Frühbesprechung war. Aufgrund des Protestes der Stationsärztin, da sonst die Blutentnahmen nicht rechtzeitig fertig würden, wurde "ausgehandelt" dass ich zur Visite mitgehen dürfe, sofern vorher dringende Blutentnahmen abgenommen wurden, aber die Frühbesprechung nicht so wichtig sei, sodass ich in dieser Zeit dann bei den Blutentnahmen helfen könne. Der Tagesablauf ergab sich entsprechend aus Visite, Blutentnahmen, dem Zuschauen bei Patientenaufnahmen und Hakenhalten im OP wenn ich eingeteilt war.
Auch im OP waren alle sehr nett und freundlich, ich wurde ab und zu Dinge gefragt, aber Sachen nicht zu wissen war auch nicht schlimm. Nähen durfte ich in den 7 Wochen zwei mal. Einmal hat sich der PJ-beauftragte Oberarzt eine Viertelstunde Zeit genommen den PJlern mithilfe von Mullbinden das Knoten zu erklären.
Fazit: Blutabnehmen und Zugänge legen kann ich jetzt, die Leute in der Abteilung sind grundsätzlich nett, aber ein Konzept in irgendeiner Weise während dem PJ etwas zu bieten existiert nicht. Warum gerade die Viszeralchirurgie in den Rotationsplänen so prominent vertreten ist erklärt sich mir nur aus dem hohen Bedarf an Hakenhaltern für die SchilddrüsenOPs, für die ich zum Teil noch aus den anderen Abteilungen "ausgeliehen" wurde.

zur Gefäßchirurgie:
Sehr nettes Team, engagierte Oberärzte. Auf der Station gibt es zwei Gefäßschwestern, die Verbände, VAC-Wechsel etc. machen. Diese waren sehr freundlich, haben viel erklärt und mitmachen lassen. Ich war nur für wenige Ops eingeteilt und meist auch eher damit ich mal etwas sehe. Vormittags habe ich bei den Blutentnahmen geholfen, Verbandswechsel mit angeschaut und war bei Aufnahmen dabei, Nachmittags war ich dann immer in der Sprechstunde, die von den Oberärzten geleitet wird. Drei Wochen waren fast ein bisschen viel, da die Krankheitsbilder recht redundant waren, allerdings hat sich die Rotation auf jeden Fall gelohnt.

zur Notaufnahme:
Beste Woche im Tertial. Je nach Assistent durfte ich hier selbst Patienten aufnehmen, untersuchen und vorstellen, Platzwunden nähen etc. Zudem sehr nettes Pflegeteam.

zur Unfallchirurgie:
Ich war hier auf der A2, also der Alterstraumatologie. Empfehlenswert für jeden, der eher internistisch interessiert ist. Sehr nette Stationsärzte, durfte immer recht früh gehen sobald es nichts mehr zu tun gab. Auch die Oberärzte waren sehr freundlich, haben auf Nachfrage viel erklärt und ich war im Allgemeinen viel in der Sprechstunde dabei. Operationstechnisch war ich am Anfang bei ein paar Hüften, als der leitende Oberarzt aus dem Urlaub kam aber nur noch bei interessanten Ops. Da ich durch Fahltage am Ende nur recht kurz in dieser Abteilung war kann ich nicht so viel sagen, war aber insgesamt sehr zufrieden!

Gesamtfazit: Gerade in der Gefäß- und Unfallchirurgie sehr nette Teams. Leider in der Viszeralchirurgie Desinteresse an PJlern.


Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Notaufnahme
Braunülen legen
Poliklinik
Gipsanlage
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93