PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinikum Passau (4/2020 bis 7/2020)

Station(en)
OP, operative Intensivstation
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Die Bewertung sollte unter Vorbehalt gelesen werden. Zum einen gab es gewisse Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, zum anderen hat ca. ein Monat vor dem Ende meines Tertials der neue Chef angefangen, sodass sich mittlerweile möglicherweise einige Dinge geändert haben.
Insgesamt hat mir mein Tertial sehr gut gefallen, ich würde es wieder so wählen.

Die allgemeine Organisation war recht unkompliziert, ich bin am Wochenende vor Beginn des Tertials nach Passau in das angegliederte Schwesternwohnheim gezogen. Die Schlüsselübergabe an der Pforte lief problemlos, das Zimmer war absolut angemessen. Schlicht und praktisch eingerichtet. Es gab zwischenzeitlich Probleme mit der Sicherung bei Einschalten des Herdes, hier half unkompliziert der technische Dienst der Klinik aus.
Der organisatorische Kram am ersten Tag, vom kurzen Besuch beim Betriebsarzt zur Abholung der Wäsche war gut organisiert und ging schnell.
PJ-Unterricht fand Corona-bedingt nur in den letzten paar Wochen statt. Hier aber eigentlich recht interessante Themen.
Der neue Chef der Anästhesiologischen Abteilung hat sich aber für die 3-4 Anästhesie-PJler mindestens einmal die Woche 1-2 Stunden Zeit genommen um fachspezifischen Unterricht zu geben und mit Blick auf das mündliche Examen potenzielle Fragen durchzusprechen. Diese Veranstaltung war immer sehr entspannt und lehrreich, Herr Smul hat auch sich viel Zeit genommen Fragen auszudiskutieren. Insgesamt war die flache Hierarchie einer der großen Pluspunkte. Sowohl den leitenden Oberarzt, der in den ersten Wochen für die PJler verantwortlich war, als auch den neuen Chef konnte man immer nach der Frühbesprechung, im Op oder beim PJ-Unterricht in der Anästhesie ansprechen wenn es Fragen oder Probleme gab. Auch sonst waren die Oberärzte in der Regel sehr freundlich und die Assistenten durch die Bank sehr nett.

Den Großteil der Zeit war ich im Op jeweils einem Operationssaal zugeordnet. Der Tag startete morgens mit der Frühbesprechung, danach wurden den PJlern vom Op Koordinator eine Auswahl an Sälen genannt, in denen es sich lohnen würde dabei zu sein.
Eine halbe Woche habe ich in der Schmerzambulanz verbracht und gegen Ende des Tertials war ich noch drei Wochen auf der Intensivstation.

zum OP:
Üblicherweise war ein Anästhesist den ganzen Tag für einen Saal zuständig. Dementsprechend hatte man immer einen Ansprechpartner. Der Vorteil, sich jeden Morgen wieder neu einen Saal auswählen zu können war, dass ich bei ganz vielen Verschiedenen Ärzten dabei sein konnte und ein recht breites Bild der verschiedenen Herangehensweisen bekam. Die OP-Koordinatoren haben auch meist darauf geachtet die PJler erfahreneren Assistenten oder Oberärzten zuzuordnen. Der Nachteil war, dass sich jeder ersteinmal ein Bild machen musste, was man schon kann und was nicht. Mit der Zeit weiß man dann allerdings ganz gut, welche Ärzte mehr machen lassen und gerne erklären und welche man eher meidet. In der Einleitung durfte ich je nach Anästhesist mehr oder weniger, intubieren, Maskennarkose, Larynxmaske einlegen und Zugänge legen alles recht häufig. Die Anästhesiepflege war im OP auch sehr nett, wenn man selbst auch freundlich ist.
Je nach OP gab es natürlich zwischenzeitlich auch öfters mal längere Phasen, in denen es nichts zu tun gab. Das ist in der Anästhesie aber vermutlich überall so und dafür war es eigentlich nie stressig mittags Zeit zu finden in die Pause zu gehen.
Ich bin meistens so lange geblieben wie der jeweilige Operationssaal gelaufen ist, meistens war ich entsprechend schon vor vier fertig, in einzelnen Fällen auch mal etwas später. Grundsätzlich gab es aber keinen Anästhesisten, der einen nicht früher hätte gehen lassen, wenn man Nachmittags noch etwas zu erledigen hatte.

Zur Schmerzambulanz:
Corona-bedingt war die Schmerz-Tagesklinik leider geschlossen, zudem war einer der beiden Oberärzte im Urlaub. Ich war entsprechend nur drei Tage in der Schmerzambulanz. Diese wird von einem sehr engagierten ehem. Anästhesiepfleger geschmissen. Die drei Tage habe ich geholfen Schmerzinfusionen anzuhängen, Capsaicin-Pflaster zu kleben und viel mit den Patienten gesprochen. Für mich eine schöne Abwechslung von den doch immer recht schnell schlafenden und entsprechend wenig kommunikativen Patienten im OP ;). Ich denke mehr als drei Tage hätte es nicht gebraucht, weil die Abläufe doch jeden Tag recht ähnlich waren, aber der Einblick war auf jeden Fall spannend, das Team super nett und ich durfte die verschiedenen Methoden von Capsaicin-Pflastern bis TENS-Stimulation auch selbst ausprobieren.

Zur Intensivstation:
Hier war ich ca. drei Wochen. Grundsätzlich hätte ich aber auch mehr Zeit auf der Intensivstation und weniger im OP verbringen können, eine andere PJlerin war z.B. einen Großteil ihrer Zeit auf der Herzchirurgischen Intensivstation.
Auch hier nettes Team. Da eigentlich konstant jemand eingearbeitet wurde viel nicht so viel invasive Tätigkeit für mich ab, ich habe vor allem Patienten untersucht, durfte mich aber auch zweimal an einem ZVK versuchen. Eindrücklich auch das Mitlaufen beim REA-Funk.
Unterricht
5x / Woche
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
419

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.53