PJ-Tertial Innere in Klinikum Hildesheim (5/2020 bis 9/2020)

Station(en)
C2 (Gastro, Kardio), Notaufnahme, B1 (Nephro), L1 (Pulmo)
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Das Innere Tertial im Helios Klinikum in Hildesheim hat mir insgesamt super gefallen! Morgens ging es um 7:30 los. Ich persönlich bin aus Hannover gependelt und das ist mit dem ÖPNV auch gut möglich. Ich hab mir ein altes Fahrrad an den Hildesheimer Bahnhof gestellt , wodurch man flexibler war und sich die Buskosten innerhalb von Hildesheim gespart hat (sind nicht im Semesterticket der MHH enthalten). Wenn man alternativ mit dem Auto fahren möchte, gibt es in der Umgebung (nahe der Schrebergärten) genug freie Parkplätze. Eine Parkkarte fürs klinikeigene Parkhaus zu bekommen, ist hingegen eher unrealistisch.

Auf den meisten Stationen gab es Blutentnahmeschwestern/-aushilfskräfte. Oft haben diese auch um 7:30 oder 7:00 angefangen, hatten aber eine begrenzte Zeit zum Blutabnehmen (meist bis ca. 8:00), sodass die übrigen Blutabnahmen dann auch oft von uns PJlern gemacht wurden. Die Menge hielt sich dadurch aber einigermaßen in Grenzen und man war maximal eine Stunde, oft auch weniger, damit beschäftigt. Die Assistenzärzte auf Station haben aber auch immer darauf geachtet, dass man wegen der Blutentnahmen nicht die Visite etc. verpasst hat und man konnte sie in der sowieso freien Zeit, wenn z.B. Briefe geschrieben wurden, machen. Die Visite hat einen großen Teil des Arbeitstages eingenommen. Wenn man wollte, konnte man auch eigene Patienten betreuen (z.B. ein Zimmer) und hat bei diesen Patienten dann auch selber die gemeinsame Visite geführt, Untersuchungen angemeldet etc.. Nach der Visite war z.T. noch Kurvenvisite mit den Oberärzten, alternativ fand diese nachmittags statt. Wenn noch freie Zeit war konnte man jederzeit in die Funktionsbereiche gehen und sich vieles angucken. Die meisten Oberärzte haben dort auch echt viel erklärt und man hat wirklich was gelernt. Lediglich im Sono war die Möglichkeit des Zuschauens etwas eingeschränkt, da die zuständige Oberärztin diese oft allein gemacht hat und das Patientenaufkommen dort sehr hoch war, sodass ein Zuschauen der PJler nicht erwünscht war. Aber gerade in der Kardio wurde z.B. im Echo richtig viel erklärt.
Zum Mittagessen war für die PJler immer Zeit, selbst wenn die Assistenten es z.T. nicht geschafft haben. Man musste dort den normalen Mitarbeiterpreis bezahlen.

Nachmittags war montags bis donnerstags PJ Unterricht, zu dem man immer hingehen durfte. Montags fand der EKG Kurs statt. Dieser wurde vom Chefarzt der Inneren/Kardio geleitet, der zugleich auch Lehrbeauftragter des Hauses ist. Man sollte zum Kurs kopierte EKGs von den Stationen mitnehmen und diese wuden dann in der Gruppe befundet. Aufbauend auf den EKGs wurde dann oft noch das zugehörige Krankheitsbild mit Symptomen, Diagnostik und Therapie besprochen. Der Kurs fand regelmäßig statt und ist lediglich zwei bis dreimal ausgefallen. Dienstags war meist Anästhesie Unterricht und etwas weniger regelmäßig Pädiatrie Unterricht. Beide waren coronabedingt eher als Seminar gestaltet und seltener mit Patientenvorstellung, aber auch mit einem gewissen Lehrplan organisiert, sodass verschiedene Themen besprochen wurden. Mittwochs sollte eigentlich Gastro/Nephro Unterricht stattfinden. Mit der Begründung, dass ein Unterricht mit allen PJlern coronabedingt nicht sinnvoll sei, fand dieser jedoch nicht sehr regelmäßig statt. Es bestand aber stattdessen die Möglichkeit einzeln mit in die Nephro Sprechstunde zu gehen und die Gastros haben angeboten, dass man sich jederzeit mit in die Funktion kommen könnte. Donnerstags war jede Woche Radiologie Unterricht. Dieser fand auch wie der EKG Kurs sehr regelmäßig statt und der Kurs selber war super. Man musste sich am Anfang dran gewöhnen, dass jeder im Unterricht der Reihe nach dran war, um die vorne gezeigten Bilder zu befunden. Wenn man etwas nicht wusste, war es aber auch nicht schlimm und es wurde erklärt. Themen waren während meines Tertials Röntgen Thorax und Röntgen der Extremitäten , wobei Wünsche geäußert werden konnten, welches Thema als Nächstes bearbeitet werden sollte. Weniger regelmäßig fand donnerstags nach dem Radiologie Unterricht noch Chirurgie Unterricht statt. Dieser war meist als Fallbesprechung organisiert.
Das Klinikum hat außerdem ein Simulationszentrum, an dem unter anderem ACLS Kurse stattfinden. Auch ein pädiatrischer Notfallkurs wird angeboten. Als PJler darf man an einem Kurs teilnehmen und das Klinikum hat die Kosten übernommen. Der Kurs hat sich wirklich gelohnt und es ist auf jeden Fall zum empfehlen, das Angebot wahrzunehmen!

Im Innere Tertial ist es mehr oder weniger Pflicht für mindestens zwei Wochen in die Notaufnahme zu rotieren. Da ich im Sommer da war, war morgens schon eine Famulantin in der Notaufnahme eingeteilt und ich habe beschlossen, zwei Wochen Spätdienst mitzumachen. Das kann ich nur empfehlen, da nachmittags nur ein Assistent der Inneren dort eingeteilt ist und man selber die Möglichkeit hat viele Patienten zu sehen, zu untersuchen und dann gemeinsam mit dem Assistenten ein Therapiekonzept zu besprechen. Es ist aber natürlich keine Pflicht den Spätdienst mitzumachen, sondern man kann dort auch einfach in den Frühdienst gehen.

Nach einer offiziellen Einweisung durfte man sich auch zum Hospitieren auf dem NEF eintragen. Man hat dann einen Funker erhalten und konnte tagsüber normal auf die Station gehen und runterlaufen, sobald es eine Meldung gab.

Insgesamt gab es keinen festen Rotationsplan. Das hat zum einen den Vorteil, dass man sich flexibel überlegen kann, welche Bereiche man sich anschauen möchte. Allerdings bedingt der fehlende Rotationsplan auch, dass man sich mit den anderen PJlern der Inneren koordinieren und absprechen muss. Anfangs waren wir nur zu dritt, sodass es kein Problem war. Mit dem Beginn der PJler aus der November Rotation vom Vorjahr waren wir dann aber auf einmal sechs PJler nur in der Inneren, was z.T. auch zu Unzufriedenheit bezüglich der Rotationsmöglichkeit geführt hat. Die Pneumologie ist seit kürzerer Zeit auch Teil des Klinikums und man kann, wenn man möchte auch dorthin rotieren. Ansonsten gibt es klassicherweise die Abteilungen für Kardiologie, Gastroenterologie, Nephrologie und Infektiologie sowie eine Onkologie und Palliativstation.

Feierabend war i.d.R. um 16 Uhr. Wenn nicht mehr so viel zu tun war, konnte man aber auch mal eher gehen.

Für jeden PJler gab es ein eigenes Telefon. Die Kleidungsausgabe ist dort außerdem gut organisiert: man bekommt einen Transponder, mit dem man sich die Kleidung mit eingespeicherter Größe abholen kann. Mit Ausnahme von montags morgens hat man also auch eigentlich immer passende Kleidung bekommen. Der Transponder diente auch als Schlüssel zum Öffnen der Umkleiden mit Spinden. Nach einem Spind muss man teilweise etwas länger suchen oder abwarten bis einer frei wird. Außerdem braucht man zum Abschließen des Spindes ein eigenes Vorhängeschloss.
Bewerbung
über das PJ Portal
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Punktionen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
744
Gebühren in EUR
Pfand für Transponder etc., sonst keine

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13