PJ-Tertial Gynäkologie in Paracelsus-Krankenhaus Ruit (8/2020 bis 11/2020)

Station(en)
Kreissaal, Wöchnerinnen- & Gynäkologische Station
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Diagnostik
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Mein PJ Tertial in den Medius-Kliniken Ostfildern-Ruit war großartig. Es gibt dort selten Studenten, in der Gynäkologie war ich seit langem der erste PJ-ler. Das Team ist relativ klein, aber die Abteilung sehr abwechslungsreich. Es gibt den Kreissaal mit Geburtsplanung, die Station (gemischt Wöchnerinnen und Allgemeine Gyn), die Ambulanz, Onkoambulanz und natürlich den OP. Die Oberärzte haben verschiedene Schwerpunkte, so dass Mammachirurgie, Beckenbodensprechstunde & entsprechende OPs, Onkologie und natürlich Geburtshilfe angeboten werden. Spezieller Schwerpunkt ist zudem Endometriose. Man bekommt also trotz der relativ kleinen Abteilung einen weiten Einblick in das Fach. Ich wurde dort wie ein neuer Assistenzarzt aufgenommen/ eingearbeitet. Der Arbeitstag bestand aus der Frühbesprechung um 7:35, dann kurz in den Kreissaal. Dort haben sich die Assistenten dann spontan selbst aufgeteilt auch Station, Onko-Sprechstunde und Kreissaal. Ich habe dann zu Beginn Blutabnahmen gemacht, wobei das meist nur 3-4 am Tag waren. Im Verlauf wurde das dann aber von einer Schwester auf Station erledigt. Ab 8 Uhr haben dann die OPs begonnen. Meist hatten die Abteilung einen Saal, manchmal zwei. Wenn man die Blutabnahmen nicht geschafft hat, war das kein Problem, dann haben die Assistenten auf Station das erledigt.

Im OP gab es dann ein breites Spektrum an OPs. Natürlich musste ich auch regelmäßig den Uterus-Manipulator halten, aber das war in der Regel eine OP am Tag und auch bei weitem nicht jeden Tag. Ansonsten wird dort recht viel transvaginal operiert, so dass man transvaginale Hysterektomien, Vordere/Hintere Netzeinlagen, Raphungen und ähnliches sieht. Laparoskopische Eingriffe gibt es auch, dort durfte ich im Verlauf die 1. Assistenz mit Kameraführung übernehmen. Laparotomien gab es eher selten, meist bei Ovarialtumoren. Im Sectio OP durfe ich auch die erste Assistenz machen, Hautnaht und Subcutannaht eigentlich bei allen OPs. Im Verlauf durfte ich dann auch als erster Operateur arbeiten. Zunächst kleiner Eingriffe wie Abszessspaltung, und diagnostische Hysteroskopien, gegen Ende durfte ich dann sogar operative Hysteroskopien, eine diagnostische Laparoskopie und drei Sectiones (!) als erster Operateur (!) durchführen und wurde dabei sehr gut angeleitet/ betreut. Selbstverständlich habe ich bei allen OPs als erster Operateur dann auch OP-Berichte, Entlassbriefe und die Codierung gemacht. Ambulante Patienten habe ich dann auch selbst Entlassen dürfen.

Wenn ich nicht im OP war (etwas weniger als die Hälfte der Tage), dann bin ich meist im Kreissaal geblieben. Dort habe ich dann die Fetometrie in der Schwangeren-Sprechstunde gemacht, oder war bei Geburten dabei. Da habe ich meist geholfen was es gerade zu tun gab, die Nabelschnur-pHs abgenommen und die U1 gemacht. Außerdem auch hier die Geburtsdokumentation mitgemacht (ich fand das gut und habe das auch immer von mir aus angeboten, um das zu üben). Generell bietet die Klinik auch vaginale Geburten aus Beckenendlage, Wassergeburten und äußere Wendungen an.

Auf Station habe ich bei Visiten mitgemacht, die Abschluss-Untersuchungen der Wöchnerinnen machen dürfen und dann auch Entlassbriefe geschrieben. In der Onko-Ambulanz war ich nicht oft, da man da nicht so viel machen kann, aber einige mal habe ich dort zugeschaut. In die Oberarzt/ Chefarzt-Sprechstunde bin ich nur selten, hätte das aber im Nachhinein öfters machen sollen, weil man dort auch viel gelernt hat.

Auch die Work-Life Balance ist gut. Generell kam ich fast immer pünktlich raus, der Tag endet mit der Übergabe an den Spätdienst um 15:30. Länger geblieben bin ich nur, wenn es etwas spannende gab. Oft konnte ich auch schon zwischen 14:30 bis 15:00 gehen. Hin und wieder ist auch das ganze Team früher gegangen, wenn alles abgearbeitet war. Ich habe auch Spät- und Nachtdienste machen können.

Studentenunterricht ist einmal die Woche von 14 - 17 Uhr, jedoch immer an einem anderen der drei Standorte des Klinik-Verbunds. Unterkünfte gibt es dort auch, ich habe aber sowieso in Ruin gewohnt. Daher kann ich dazu nichts sagen.

Insgesamt habe ich dort als sehr viel gelernt und super viel machen dürfen. Jeder und Jedem, der/die gerne Gynäkologin/e werden wollen, kann ich ein PJ dort unbedingt empfehlen. Ich will eigentlich in einer andere Richtung, bin aber sehr am überlegen, doch dort einen Teil meiner Assistenzarzt-Zeit dort zu verbringen.
Bewerbung
Über die Uni Tübingen. Jedoch habe ich gehört, die PJler in Gyn am Standort in Nürtingen landen. Man sollte also frühzeitig nach Zuteilung des PJ-Platzes mit dem PJ-Beauftragten Kontakt aufnehmen, um seinen Wunsch für Ruit zu äußern.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
510

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07