Mein PJ Tertial war, wie ihr bereits oft gelesen habt, von Frau Pohle super organisiert!
Man rotiert 7-8 Wochen auf die operativen Stationen, 4 Wochen in den Kreißsaal und 2 Wochen in die Ambulanz. Normalweise außerhalb von Corona rotiert man auch noch 1 Woche in die IVF und 1 Woche in die Onko Tagesklinik.
Fortbildungen haben trotz Corona meistens 1 x wtl. stattgefunden, jedoch mussten wir dem meist hinterher sein. Diese waren meistens sehr gut und variierten von Fallvorstellungen bis hin zu Vorträgen.
Operative Abteilung: Das Team war angefangen von der Pflege, den Assistenzärzten bis hin zum ltd. OA alle super nett. Man wurde richtig in das Team integriert, durfte seine eigenen Patienten betreuen, tägliche Visite war hier sogar ein Muss, selbstverständlich im OP assistieren, Patienten aufnehmen und entlassen. Zusammenfassend kann man sagen, dass man sich die Arbeit mit dem Stationsarzt geteilt hat. Wenn es zeitlich ging haben wir immer mit den Ärzten zusammen zu Mittag gegessen.
Dienste kann man gerne mitmachen und es ist einem selber überlassen wann man nachts nach Hause geht und bekommt am Tag danach dafür frei. Meistens wird im Dienst Pizza etc bestellt und man wird als PJler eingeladen; eine sehr nette Geste!
Ich kann das Team durchaus empfehlen und habe mich sehr wohl gefühlt!!
Kreißsaal: Hier wurde ich leider deutlich enttäuscht. Man geht mit einem gewissen Respekt und sowieso einer sehr zurückhaltenden Einstellung in den Kreißsaal und hört viel "schlimmes" über strenge Hebammen, was definitiv nicht stimmt. Ich habe mich mit allen Hebammen sehr gut verstanden. Mein Lerneffekt wurde allerdings vom ärztlichen Team ausgebremst, indem ich bei Sonographien oder äußeren Wendungen bitte ans Raumende treten sollte. Zu Sectios wurde ich oftmals nicht angefunkt und ich musste mir meinen Platz anfangs dort erkämpfen. Erklärt wurde einem rein gar nichts, worüber ich wirklich empört war. In der Schwangerenambulanz durfte ich stundenlang beim Sono zusehen, jedoch nie einen selber machen, da die "Zeit fehlte".
Hier empfehle ich tatsächlich Dienste! Macht Dienste mit Kollegen, die euch viel machen lassen bzw. vieles erklären (Dr. Rutz ist die Beste!). Im Dienst hatte ich wirklich die Gelegenheit zu schallen und die Geburten von Anfang bis zum Ende zu begleiten. Ansonsten lasst euch nicht unterkriegen, es ging leider allen gleich und das Team sollte sich als Uniklinik Gedanken darüber machen, wie sie mit den PJlern umzugehen haben!
Ambulanz: Wundervoll! Man darf jede Patientin alleine oder auch zu zweit (je nachdem wie viel los ist) untersuchen, macht vorher die Anamnese und überlegt sich gemeinsam mit dem Arzt wie das weitere Prozedere wäre. Der eigene Lerneffekt war hier tatsächlich der größte und das Team ist wirklich sehr darauf bedacht sich Mühe zu geben und einem wirklich alles zu zeigen und zu erklären. Freut euch auf diese Zeit!!
Fazit: Sehr schönes altes Gebäude (ziehen jedoch 2021 um), tolle Organisation und super strukturiert. Mittagessen geht fast immer und ist kostenfrei. Wer am Operativen Teil der Gyn interessiert ist, ist hier definitiv richtig. Wem die Geburten am Herzen liegen, sollte sich eine andere Klinik dafür suchen.
