PJ-Tertial Chirurgie in Elbe Klinikum Buxtehude (6/2020 bis 10/2020)

Station(en)
C3, ZNA
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Buxtehude ist kleines nettes Städtchen im Umfeld von Hamburg. Ich habe hier mein Chirurgie-Tertial verbracht, weil ich noch ein kleineres Haus im Umfeld von Hamburg kennen lernen wollte. Da ich nicht Chirurg werden will, habe ich es als letztes Tertial gewählt.

Zunächst einmal möchte ich betonen, dass das gemischte Team aus Unfall/Ortho/AllChi mit wenigen Ausnahmen sehr freundlich war. Gerade auch die beiden Chefärzte waren sehr freundlich und interessiert. Zudem bietet das EKB einen fachübergreifenden PJ-Unterricht an, der größtenteils zuverlässig mittwochs stattgefunden hat. Auch die M3-Prüfungssimulation am Ende des PJs ist hervorzuheben. Der anästhesiologische Chefarzt ist der PJ-Beauftragte für das ganze Haus.

Abgesehen von diesen positiven Punkten muss ich jedoch leider sagen, dass das Haus ansonsten verglichen mit meinen anderen drei PJ-Stationen insgesamt am schlechtesten abgeschnitten hat. Die Organisation mit der Personalabteilung war eher chaotisch, um die Rotation innerhalb der chirurgischen Stationen hat sich auch niemand wirklich gekümmert. Der chirurgische PJ-Beauftragte war je nach Tagesform bedingt kompromissbereit, wodurch man auch von Zeit zu Zeit grundlos angemeckert wurde. Letztlich war mir das aber nachher auch egal, weil ich kein chirurgisches Fach machen will. Ich bin nach einem Monat Stationsarbeit, bei der ich nicht allzu viel gelernt habe (hatte davor zwei sehr lehrreiche Tertiale Anästhesie und eben Innere), in die ZNA gewechselt und dort auch geblieben, weil man da am meisten machen kann (nähen; Pat. untersuchen, aufnehmen; kleinere chirurgische Eingriffe wie Abszessspaltungen) und man auch als angehender Nicht-Chirurg die wichtigsten chirurgischen Krankheitsbilder sehen kann (vom Supinationstrauma bis zum Colon-Ca war alles dabei). Genau das wollte ich auch im chirurgischen Tertial machen, bei den OPs hatte ich in der Anästhesie schon genügend zugeschaut.

Prinzipiell muss man bezüglich der drei Stationen (C1-3) nur auf der C2 (AllChi) und den Außenliegern Blut abnehmen, allerdings waren personalmangelbedingt über zwei Monate zwei Stationen zusammengelegt und auch die Stationsassistentinnen des Öfteren abwesend, sodass oft viele Blutentnahmen zu machen waren. Dadurch, dass ich oft alleine war (ab und zu gab es noch einen Famulanten/eine Famula) habe ich sehr viel Blut allein abnehmen „dürfen“, wodurch man aber dann eben die Visite oft verpasst hat. Dazu kam noch das Hakenhalten bei den Knie-Prothesen (teilweise 9x/Woche), was fast ausschließlich Aufgabe des Studenten als 2. Assistenz war, wodurch ich schätzungsweise in 3 Monaten bei 30-40 dabei war. Mit zunehmender Dauer fand ich die Kombination aus vielen Blutentnahmen, vielen Knie-TEPs und geringem Lerneffekt ermüdend und nervig.

Prinzipiell gibt es die Möglichkeit, kostenfrei im Personalwohnheim neben der Klinik zu wohnen, es sind gemütliche 2-Zimmer-Wohnungen mit eigenem Bad, aber ohne WLAN. Schlussendlich bin ich aber nachher doch jeden Tag aus Hamburg gependelt, weil in Buxtehude eben nicht viel los ist und die meisten Assistenten nicht vor Ort wohnen. Die S3 ist jedoch sehr unzuverlässig, oft fuhr sie nicht oder es gab Baustellen.

Das kostenfreie Essen in der Kantine war in Ordnung. Ansonsten gab es 300€ pro Monat (gab früher wohl mal 400€).

Die Stimmung in der gesamten Klinik war nicht besonders gut, es fehlte überall an Personal (Pflege, Assistenzärzte) und auch die Zukunft dieses Hauses ist wie bei vielen anderen dieser Größe und Art hinsichtlich der wirtschaftlichen Situation ungewiss. Ich habe mich gerade auch mit den Assistenten gut verstanden, trotzdem war ich letztlich froh, als das letzte Tertial endlich vorbei war. Meine PJ-Kollegen in den anderen Abteilungen und ich würden dort nicht als Assistenzärzte anfangen.
Bewerbung
sicherlich kurzfristig möglich
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Punktionen
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.8