PJ-Tertial Gynäkologie in Universitaetsklinikum Hamburg-Eppendorf (6/2020 bis 10/2020)

Station(en)
Kreißsaal, Pränatalstation, Wochenbettstation, 4H
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Das Tertial in der Gynäkologie und Geburtshilfe dauerte insgesamt vier Monate und wurde zu je zwei Monaten aufgeteilt, da beides komplett getrennt war und somit eigene Teams hatte. In meinen ersten zwei Monaten war ich in der Geburtshilfe und da ich der einzige PJler war durfte ich mir praktisch aussuchen wo ich anfangen möchte. Zur Auswahl standen folgende Bereiche: Kreißsaal, Wochenbettstation und Pränatalstation. Ich habe zunächst auf der Pränatalstation angefangen um ein wenig über die Erkrankungen während der Schwangerschaft zu lernen. Zunächst war ich nur ein stiller Beobachter bei der Visite und den Untersuchungen, durfte hin und wieder Fragen stellen, welche mir auch gut beantworten worden sind. Im Laufe der Zeit wurde mir gezeigt wie man sonografisch schallt und mir wurden auch Patientenzimmer zugeteilt, die ich teilweise alleine betreuen durfte. Teilweise bestand die Arbeit aus viel Papierkram, sodass oftmals gegen Nachmittag leerlauf war, die man meistens aussitzen musste (was jedoch total unnötig war, weil es verlorene Zeit war). In die Mensa konnte man jederzeit gehen. Nach der Pränatalstation war ich im Kreißsaal. Vorweg: hier musste man sich selber Arbeit beschaffen! Es geht teilweise so hektisch zu, dass niemand einen an die Hand nimmt und alles zeigt. Es wirkte zunächst total unübersichtlich und die Betreuung war eher mau bis schlecht. Aber sobald die Hebammen und die Ärzte einen kannten, durfte man mehr machen. Hier gilt vor allem eines: IMMER bei den Hebammen gut anstellen! Sie nehmen einen gerne mit in eine spontane Geburt, lassen einen auch mituntersuchen, wenn die Schwangere damit keine Probleme hatte. Mit der Zeit konnte man sich gut an die Arbeitsweise anpassen, die Hebammen und Ärztinnen waren alle wirklich sehr nett und haben viel gezeigt und auch erklärt (meist auf Nachfrage). Ich durfte sehr viel sonografisch schallen und habe meine Fähigkeiten ernorm verbessert! Und jeden Tag war ich als zweite Assistenz bei einer Sectio dabei. Manchmal durfte man auch die Hautnaht machen. Mein Tipp: Nachtdienst! Schaut in den Plan und vergewissert Euch, dass Ihr mit meinem Arzt zusammenarbeitet, der Euch viel erklärt und machen lässt. Dann macht der Nachtdienst besonders viel Spaß. Zuletzt war ich auf der Wochenbettstation. Ein Wort zur Beschreibung: langweilig. Man hat jeden Tag Visite gemacht bei Frauen, denen es meistens gut ging. Daher war wenig zu tun. Meistens wurde Kaffee getrunken und entspannt, anschließend Briefe geschrieben und hin und wieder mal eine Geburtsanmeldung gemacht, bei der man aber nur zugucken durfte. Diese Station kann man mal anschauen, ansonsten eher langweilig. Nach zwei Monaten bin ich auf die Gynäkologie gewechselt. Hier war der Tagesablauf ganz anders: morgens direkt Blutabnehmen (meistens recht viel) und wenn eine große OP anstand, wurde man als zweite Assistenz gerufen. Es kam schon mal häufiger vor, dass man die Visite teilweise und ganz verpasst hat. Wenn man jedoch die Chance hatte, war es schon recht interessant. Die Krankheiten war sehr vielfältig und auch sehr eindrucksvoll. Die Ärztinnen war wirklich sehr nett und haben geschaut, dass man auch was zu tun hatte (eigene Patientinnen, Ultraschall, Abschlussuntersuchung mit vaginaler Untersuchung, Papierkram wie Reha-Anträge). Hier und da gab es aber auch unnötige Aufgaben wie Briefe faxen oder nichtärztliche Botengänge, aber diese hielten sich im Rahmen. Das PJler-Ansehen war hier schon gut. Man wurde direkt ins Team integriert und war kein Fremdkörper. Im OP wurde einem alles gezeigt und erklärt! Man durfte viel machen (Patienten waschen, Dauerkatheter legen, Haut- und Subkutannaht). Hier haben sich vor allem die Oberärzte sehr bemüht, eine gewisse Form von Unterricht zu gestalten. Die Atmosphäre war auch sehr entspannt, teilweise wurde auch Musik gespielt. Wenn die Station und der OP es ermöglicht haben, konnte man in die Sprechstunden bzw. Ambulanz gehen (leider wurde man sehr oft im OP gebraucht). Hier war die Auswahl groß: Dysplasie, Endometriose, Urogyn, Brustzentrum, Poliklinik. Diese war sehr lehrreich! Die Oberärztinnen und Fachärztinnen haben einen sehr viel erklärt und gezeigt. Danch hatte man das Gefühl, die Diagnostik richtig verstanden zu haben, weil man nun auch das Bild einer Patientin erhalten hatte. Mein Tipp: Brustsprechstunde bei Prof. Witsel und Dysplasesprechstunde bei Prof. Wölber lohnen sich sehr!
Insgesamt gefiel mir die Gynäkologie mehr als die Geburtshilfe, weil man in der Gyn mehr Aufgabenbereiche hatte und mehr Lehre gemacht wurde. Natürlich gab es negative Dinge, die es auf der Abteilung gibt (unnötige Botengänge, keine ärztliche Tätigkeiten, Leerlauf). Leider gab es keinen Unterricht, der aufgrund von Corona ausgefallen war. Dennoch hätte es eine andere Lösung geben müssen (Online, Folien etc.). Das war schon sehr enttäuschend. Insgesamt war es aber ein sehr gutes Tertial, vor allem weil die Ärzte und auch die Oberärzte sehr freundlich waren und einen als zukünftigen Kollegen wahrgenommen haben.
Bewerbung
1 1/2 Jahre vorher.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Notaufnahme
Punktionen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Briefe schreiben
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
5 Euro/ Tag für Mittagessen

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
6
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2