PJ-Tertial Innere in DRK Krankenhaus Alzey (10/2019 bis 3/2020)

Station(en)
Innere Medizin
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Mainz
Kommentar
(Ich komme aus dem Ausland und ließ nicht den Text durch Kommilitonen korrigieren, deswegen entschuldigt mir bitte für die Fehler)

Ich habe in dieser Abteilung meinen ersten Tertial absolviert. Davor hatte ich keinerlei praktische klinische Erfahrungen sammeln können, da ich alle meine Famulaturen in nicht-klinischen Bereichen absolviert habe. Deswegen fühlte ich mich in der ersten Wochen ziemlich unsicher und habe erst 1,5-2 Monaten beim Blutabnahmen und Braunülenlegen verbracht, was auch leider eher die PJ-ler Aufgabe geworden ist, weil die zuständige Blutentnahmedienst ziemlich oft krankgemeldet war. Leider war die Rotation durch die Abteilungen uns, PJ-lern, überlassen und deswegen kam es zu etwas ungerechter Verteilung der Aufgaben und Zeiten, die wir in verschiedenen Abteilungen verbracht haben. Leider gab es ein Problem mit den Diensthandys: es gab nicht für alle PJler eins da, deswegen wurden einige zu oft gerufen (Blut abnehmen…).

Am meisten lehrreich und spannend fand ich die Rotation in die Notaufnahme, wo ich dann, nachdem ich mich mit Abläufen in der Klinik und praktischen Fähigkeiten vertraut gemacht habe, jede freie Minute verbracht habe. Ich dürfte dort alle mir zugewiesenen Patienten als Erste anschauen, untersuchen und die Anamnese erheben. Ich habe selbstständig alle Formalitäten erledigt und wenn ich mir sicher war, konnte ich dem Oberarzt die Übergabe machen und selbst die Therapievorschläge machen. Ich würde diese Möglichkeit der Rotation in die Notaufnahme jedem empfehlen, ich habe mich zu keinem Zeitpunkt ausgenutzt gefühlt und wurde sehr gut vom zuständigen Assistenzarzt zu allen Aufgaben perfekt angeleitet. Alle meine Fragen konnten durch Ärzte beantwortet werden. Die Krankenpfleger in der Notaufnahme waren immer sehr hilfsbereit und fachlich kompetent. Ich würde sagen, während dieser Zeit konnte ich mich relativ gut mit EKG-Beurteilung vertraut machen, da jeder Patient bei Aufnahme eins geschrieben kriegt.

Während des Tertials kann man Dienste machen, dabei übernachtet man im Krankenhaus und kriegt für den Dienst 80 Euro. Am nächsten Tag hat man dann frei. Diese Möglichkeit würde ich jedem empfehlen, man kriegt dafür eine eins zu eins Betreuung durch den diensthabenden Assistenzarzt und kann auch selbständig arbeiten, Patienten aufnehmen und dadurch eine große Hilfe leisten.

Die Rotation auf die Intensivstation hat bei mir durch mangelnde Organisation nicht geklappt. Leider wurde ich ständig auf die Station zum Blutabnehmen gerufen und habe deswegen, als ich zurückkam, schon nichts mehr mitgekriegt. Aus dem gleichen Grund fiel mir die Rotation in die Funktion (Sono, Colo- und Gastroskopie) zu kurz. Allerdings durfte ich einmal gastroskopieren und coloskopieren (mit viel Hilfe und Anleitung). Sonographie konnte ich während der Dienste in der Notaufnahme üben.

Die ersten Wochen während der Rotation auf Station waren leider ebenfalls chaotisch. Ich sollte mir ein Zimmer aussuchen, was von mir betreut werden soll. Leider durch den ständigen Assistenzarztwechsel auf Station wurde ich oft zur Visite vergessen und habe wieder nur Blut abgenommen. Nach einigen Wochen habe ich eine Assistenzärztin als Mentorin zugewiesen bekommen und diese letzten Wochen waren für mich, wie die Zeit in der Notaufnahme, sehr lehrreich. Wir haben zusammen Dienste gemacht, deswegen waren wir immer beide zum gleichen Zeitpunkt in der Klinik und konnten uns die Zimmer und Aufgaben aufteilen. Bei der Visite mit dem Oberarzt dürfte ich „meine“ Patienten vorstellen und war für entsprechende Arztbriefe zuständig. Die Assistenzärztin war immer hilfsbereit, konnte mir alle Fragen beantworten. Meines Wissens nach hatte man vor, diese „Mentoring“ auch später fest einführen, sodass jeder PJ-ler am Anfang sofort für das ganze Tertial einen Mentor kriegt.

Es bestand auch die Möglichkeit mit diensthabenden Internisten (Zusatzweiterbildung Notfallmedizin) NEF zu fahren, allerdings war das aufgrund mangelnder Diensthandys und Notwendigkeit andere Aufgaben auszufüllen nur begrenzt möglich (dieses Problem wäre aber durch bessere Organisation des Rotation lösbar).
PJ-Unterricht fand regelmäßig am Dienstag statt. Am Donnerstag wird durch einen PJ-Studenten ein Patientenfall aus der Klinik vorgestellt und in einer Runde gemeinsam besprochen.
Es gab kein Tag, an dem eine Pause und Mittagsessen (wird durch die Klinik bezahlt) nicht möglich wäre. Jeder PJ-ler kriegt auch ein Spind zugewiesen. Die Dienstkleidung wird ebenfalls gestellt. Feierabend war immer pünktlich möglich gewesen.

Ich habe während des gesamten PJs zum günstigen Preis im Schwesternwohnheim gewohnt und dadurch mir den Weg gespart. Viele Mitarbeiter der Klinik wohnen aber in Mainz und haben auch Fahrgemeinschaften gebildet. Leider ist die Zuganbindung eher ungünstig (man kommt entweder fast 30 Minuten zu früh oder 10 Minuten zu spät zu der Frühbesprechung).

Generell würde ich die Absolvierung des PJ-Tertials hier empfehlen. Alle Mitarbeiter sind sehr motiviert und freundlich, man kann in Alzey sehr viel über die häufigsten Krankheitsbildern lernen, man soll sich aber nicht scheuen eigene Wünsche zu äußern und sich bereit erklären die Aufgaben selbstständig zu machen. Eigeninitiative ist immer herzlich willkommen (da gilt nicht nur für das PJ). Dadurch kann man die Zeit sinnvoller nutzen und viel mitnehmen. Am wichtigsten finde ich das, dass ich mich nach viel Monaten in der Innere Medizin viel sicherer mit Umgang mit Patienten gefühlt habe und das relativ entspannte Leben als PJler und sehr gute Betreuung und geduldige freundliche Anleitung durch die Mitarbeiter der Klinik konnte in mir auch die Interesse für die klinische Medizin wecken.

(Ich hoffe mein Beitrag ist einigermaßen verständlich)
Bewerbung
Bewerbung zentral durch die Uni
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
EKG
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
EKGs
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.53