PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinikzentrum Westerstede (5/2020 bis 9/2020)

Station(en)
Intensivstation, OP
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Das Tertial in Westerstede war einfach nur großartig.
Die Kollegen, die Arbeitsatmosphäre, die Arbeit...
Man wurde vom ersten Tag an von allen Seiten wertschätzend und feundlich empfangen und behandelt.
Bereits der Email-Kontakt im Vorfeld war sehr gut und bei Fragen konnte man sich immer an jemanden/jeden wenden.
Wenn ich mir gewünscht habe etwas Bestimmtes zu sehen oder zu machen, wurde es so gut wie immer möglich gemacht.
Je nach Kollege/Kollegin mit dem/der man im OP eingeteilt war, durfte man mehr oder weniger selber machen und gab es mehr oder weniger Lehre.
Aber jeder hat versucht einem etwas beizubringen und dafür zu sorgen, dass man sich wohl fühlt und eine gute Zeit hat.

Die Unterkunft:
Man ist in einem von zwei Personalwohnheimen untergebracht. Ich hatte ein nagelneues ca. 20 m² großes Zimmer mit eigenem Bad und eigener Küchenzeile inklusive Backofen und Kühlschrank mit Eisfach. Eine Bettdecke, ein Kissen, Bettzeug und Handtücher werden gestellt. Die Küche ist allerdings komplett leer. Also muss man Töpfe, Pfannen, Geschirr und Besteck selber mitbringen. Außerdem gibt es einen Fernseher und Fußbodenheizung. Ein LAN-Kabel/Router wird ebenfalls benötitgt, wenn man nicht nur im Bad gutes Internet haben will. :)

Verpflegung:
Die Kantine des Krankenhauses hat ein täglich wechselndes Angebot mehrerer Gerichte, die nicht immer schlecht schmecken. Außerdem gibt es die Möglichkeit morgens frühstücken zu gehen und normalerweise (wenn keine Pandemie-Lage herrscht) auch Abendessen dort zu bekommen. Leider hatte die Kantine während meines Tertials nur eingeschränkte Öffnungszeiten.
Es besteht allerdings die Möglichkeit die Verpfegung abzusbestellen. Dann bekommt man 280€ mehr.

Westerstede:
Weder Stadt, noch Land - aber trotzdem ganz süß.
Es ist absolut nichts los in Westerstede, aber die Umgebung lädt zu ausgedehnten Radtouren ein. In Karlshof gibt es einen tollen Badesee. Wer auf mehr Trubel steht, geht allerdings an den Woldsee oder den Großsander Badesee.
Oldenburg ist nur 25 Minuten mit dem Auto entfernt. Dort gibt es eine nette Fußgängerzone und eigentlich alles, was man so braucht.
Ansonsten ist Bremen auc nicht allzu weit entfernt.
Essen gehen kann man in Westerstede im Alten Stadthaus, Olive, Vossini, in der Krömerei oder im Bückelkrug.

Die Anästhesie:
Hier sind alle per du. Man bekommt als PJler/in von Norman einen Mentor/eine Mentorin zugewiesen, mit dem/der man (hoffentlich) oft zusammen eingeteilt ist.
Ich hatte hier sehr viel Glück. Meine Mentorin und ich haben uns gut verstanden und waren bei der Einteilung beide sehr hinterher, dass wir zusammen eingeteilt werden. (Ich weiß aber auch, dass andere PJler z.T. so gut wie nie mit Ihren Mentoren gearbeitet haben.)
Morgens um 7:20h beginnt der Tag in der Frühbesprechung mit dem gesamten Team, danach startet man in die OP-Säle. Es gibt eine tägliche Einteilung, wer welchen Saal betreut. Hier ist man als PJ dann immer einem Kollegen/einer Kollegin zugeteilt. Die Einteilung wird immer vormittags für den nächsten Tag erstellt. Hier können immer auch Wünsche geäußert werden!
Zu den Arbeiten im OP gehören:
- Patientenidentifikation und Sicherheitsabfragen
- Zugänge legen
- Monitoring anschließen
- Präoxygenierung und Intubation/LAMA
- Einstellen des Narkosegerätes/der Beatmungsparameter
- Medikamente aufziehen und verabreichen (in Rücksprache mit dem Arzt/der Ärztin)
- Protokoll schreiben
- Lagerung des Patienten
Wenn alle OPs gelaufen sind, oder wenn der Spätdienst zur Auslöse kommt, darf man meist nach Hause gehen. Oft wird man auch früher nach Hause geschickt. Es ist aber auch gern gesehen, wenn man ab und an mal einen Dienst mitmacht. Das macht meistens auch sehr viel Spaß :)

Innerhalb der 3,5 Monate ist man für 3 Wochen auf der Intensivstation eingeteilt. Das ist eine ganz andere Welt und man braucht erst einmal ein paar Tage um sich zurecht zu finden. Hier hängt es sehr davon ab, ob viele neue Kollegen in Einarbeitung oder vor allem "alte Hasen" dabei sind, die nicht mehr ganz so überfordert und mit sich selbst beschäftigt sind und deshalb Kapazitäten für Lehre haben.
Ich bin nach zwei Tagen Frühdienst, der sehr wuselig ist, nur noch mit in den Spätdienst gegangen und habe mich an einen Facharzt gehängt. Der hat mir immer ein oder zwei eigene Patienten gegeben, für die ich zuständig war. (Untersuchung, Intensivkurve schreiben, BGAs, Arterien, ZVKs, Übergabe, etc...) So hat es mir dann auch hier sehr gut gefallen und ich konnte viel mitnehmen.

Aufgrund der Corona-Situation war uns Studierenden leider das Mitfahren im NEF untersagt. Normalerweise ist es aber möglich. Ich habe mir dann einiege ITW-Dienste organisiert und wir waren jeder (als Entschädigung) eine Woche in der Notaufnahme. Dort hat es mir persönlich überhaupt nicht gefallen, aber vielleicht hatte ich auch einfach nur Pech. :)

Ich kann jedem nur den Tipp geben: "Das PJ ist, ws du draus machst." Wenn du etwas machen oder sehen willst dann frag. Meistens funktionierts!
Wenn man möchte, darf man Arterien stechen, ZVKs legen und mit ganz viel Glück auch Regionalerfahren durchführen (Femoralis-Block, Plexus-axillaris-Block)
Bewerbung
Die Bewerbung lief ganz "unkompliziert" über das PJ-Portal. Einige Wochen vor Tertial-Beginn habe ich den Eail-Kontakt gesucht, da dies genau in die Corona-Zeit fiel und ich einige Fragen hatte. Normalerweise hätte das Klinikzentrum mich eine Woche später selber kontaktiert.
PJ-Verantwortlicher des Krankenhauses ist Herr Dr. Köhler, speziell für die Anästhesie ist Norman Stein zuständig.
Auch hier waren beide immer (selbst im Urlaub) erreichbar und haen versucht Probleme zu lösen und Fragen zu beantworten.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Braunülen legen
Briefe schreiben
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
400€ + volle Verpflegung oder 680€ ohne Verpflegung
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13