Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Das Chirurgietertial im KRH Agnes-Karll verbringt man 8 Wochen auf der UCH und 8 Wochen auf der ACH/VCH.
Langfassung:
1) UCH
Arbeitsbeginn war um 7.00 und man hat bis 7.45 Zeit für Antibiosen, Blutentnahmen und Viggos. Die Visite geht man in der Regel nicht mit (außer es ist zeitlich noch irgendwie möglich), was ein bisschen schade ist, weil man wenig Bezug zu den individuellen Patientenfällen und -verläufen entwickeln kann. Um 7.45 ist Röntgenbesprechung und ab 8 Uhr ist man eingeplant im OP, wo man primär Haken hält bei Hüft- und Knie-TEPs, aber auch Schulter- und Fußeingriffe mitmachen darf und bei Arthroskopien assistiert. Das Team ist wirklich super nett und bemüht alle Fragen zu beantworten. Ein-/Ausschleuse, Lagern, Abwaschen, Haken halten, Knoten, Tackern, Kameraführung, ggf. Bohren darf man alles machen. Generell spielt sich die UCH weniger auf Station und mehr im OP oder der Notaufnahme ab. In der ZNA kann man viel lernen, eigenständig Patienten aufnehmen und lernt den generellen Ablauf bis zur stationären Aufnahme. Um 13.30 Uhr ist erneute Röntgenbesprechung und um 15.00 Uhr werden die Mittagsantibiosen angehangen, danach darf man nach Hause (habe die Antibiosen auch gerne mal schon um 14 Uhr fertig gemacht und bin dann weg, das war nie ein Problem).
2) ACH
In der ACH beginnt der Tag um 7.15 und ähnlich wie auf der UCH mit den Antibiosen, allerdings läuft man von 7.30 bis 8.00 die Visite mit, was einem die einzelnen Patienten deutlich näher bringt. In der Visite macht man Wundverbände, zieht Drainagen und darf mit untersuchen. Um 8 Uhr ist Röntgenbesprechung und danach hat man Zeit für Blutentnahmen/Viggos wenn man nicht im OP eingeplant ist. Im OP stehen Ein-/Ausschleuse, Lagern, Abwaschen, Knoten von Ligaturen, Kameraführung bei Laparoskopien, Intrakutannaht, Wundversorgung, etc. an. Die Ärzte zeigen einem extrem viel und lassen einen auch wirklich viel machen, vor allem wenn man eigenes Interesse zeigt. Zwischen den OPs wird auf Station sonografiert, weitere Patienten visitiert, Labore und CTs befundet etc. In der Notaufnahme gibt es bei der ACH weniger zu tun (gelegentlich ein akutes Abdomen), ansonsten lohnt sich auch ein Besuch im Ambulanten Untersuchungszentrum wo prä-OP Gespräche stattfinden und man Patienten untersuchen und aufnehmen kann. Um 15.00 Uhr werden wieder die Mittagsantibiosen angehängt und Feierabend ist zwischen 15.30/15.45.
FAZIT - Kurzfassung
Sowohl in der ACH/UCH super nette Teams, die Ärzte nehmen sich wirklich Zeit und erklären, aber man muss auch Eigeninitiative und Interesse zeigen. Antibiosen anhängen ist in diesem Haus ärztliche und deshalb PJler Aufgabe, was super nervig ist, aber andererseits bringt es einem auch in vielen Fällen den Umgang mit ZVKs näher. PJ Unterricht ist nicht regelmäßig festgelegt, man muss immer Anfang der Woche den zugeteilten Arzt anrufen, was nicht immer klappt und deshalb häufig ausfällt. Wenn man Lust auf OP hat darf man wirklich viel machen und am Ende sogar den Patienten komplett alleine wieder zu machen während der Operateur schon mit dem OP-Protokoll anfängt. Generell kann man den Tag so gestalten, wie man Lust hat und da man entweder alleine oder zu zweit als PJler eingeteilt ist, gibt es eigentlich immer eine Aufgabe oder irgendwas zu tun. Ich hab echt viel gelernt und bin jeden Tag gerne hingegangen.
