PJ-Tertial Innere in imland Klinik Eckernförde (5/2020 bis 9/2020)

Station(en)
Normalstation, Intensivstation, ZNA
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Die Zweigstelle der imland Klinik in Eckernförde ist ein sehr kleines Lehrkrankenhaus der CAU Kiel. Ich habe hier mit meinem 1. Tertial in Innerer Medizin begonnen, da ich mir einen ruhigen PJ-Start in netter Umgebung gewünscht habe. Die Klinik gewährleistet eine monatliche Aufwandsentschädigung von 420 Euro (abzgl. evtl. Fahrtkosten), freies Mittagessen und stellt eine Unterkunft in einem Gebäude direkt neben der Klinik, die an eine Jugendherberge erinnert, aber umsonst verfügbar ist. Ich bin mit dem Auto aus Kiel gependelt, je nach Tag und Uhrzeit sollte man 25 bis 40 Minuten für die Anreise einplanen. Dienstbeginn ist um 7:30, um 8:00 gibt es eine kurze Frühbesprechung und um 14:00 oder 15:00 eine Röntgenbesprechung, an der wir PJler Corona-bedingt aber nicht teilnehmen durften. Dienstende war je nach Arzt, Station und Patientenauslastung in der Regel zwischen 14.30 und 15.30. Es gibt insgesamt 4 Stationen; zwei periphere Stationen mit rund 20-30 Betten, eine Wahlleistungsstation mit 5-10 internistischen Betten (auf der es für PJler aber meist kaum etwas zu tun gab), eine kleine Intensivstation sowie die Zentrale Notaufnahme. Das Team ist sowohl auf ärztlicher als auch auf pflegerischer Seite sehr nett, die Qualität der Ausbildung variiert natürlich von Arzt zu Arzt. Aufgrund der geringen Größe des Krankenhauses sieht und macht man in Eckernförde sicherlich deutlich weniger, als in anderen Kliniken; ich bin mit meinem Lernerfolg aber insgesamt zufrieden. Zu den Aufgaben auf Station zählt in erster Linie die Teilnahme an der Visite, das Begleiten bzw. das eigene Durchführen diagnostischer Maßnahmen (Sonographien, Punktionen, etc.) sowie das Schreiben der Arztbriefe. Braunülen werden auch von den PJlern gelegt, für die Blutentnahmen gibt es eigens dafür eingestellte Pflegekräfte, die sich über Hilfe jedoch immer freuen. Klassische PJler-Aufgaben wie Schellongtest etc. kamen zum Glück relativ selten vor. Arztabhängig kann und soll man eigene Patientenzimmer betreuen. Auf Intensivstation war während des gesamten Tertials leider extrem wenig los, dort hätte man theoretisch auch ZVKs und Arterien legen dürfen, aber in meiner Rotation gab es leider keine entsprechenden Indikationen. Man konnte aber jederzeit mit den Anästhesisten mitlaufen oder auf einer der peripheren Stationen aushelfen. Am besten gefallen hat es mir, wie den meisten anderen auch, in der ZNA. Zwar werden in Eckernförde selten wirkliche Notfälle rettungsdienstlich eingeliefert, da Patienten mit entsprechender Symptomatik direkt nach Rendsburg/Kiel gebracht werden (dort Kathetherlabor, Neurologie etc.), ab und an läuft jedoch ein (dann noch stabiler) Notfall zu Fuß in die ZNA hinein. Auch wenn ich in der Regel keine kreislaufinstabilen Patienten betreut habe, konnte ich eigenständig die Aufnahmen durchführen, Anordnungen stellen, Abdomensonographien machen und das letztendliche Prozedere festlegen, um den Patienten danach assistenz- oder oberärztlich noch einmal absichernd vorzustellen. Die Lernkurve war hier natürlich am steilsten.
Für Wochenenddienste (ZNA oder Intensiv) bekommt man einen Tag extra frei, für eine Woche Spätdienst in der ZNA (15.30-23.30) insgesamt drei Extratage. Solche Dienste sind jederzeit möglich und müssen lediglich mit den anderen PJlern abgestimmt werden. Auch lange Dienste bis in den Abend hinein können belegt werden, der Freizeitausgleich hierfür ist mir allerdings nicht bekannt. Durch viele (größtenteils ruhige) Dienste musste ich keinen meiner offiziellen Urlaubstage nutzen; Fehl- oder Urlaubstage muss man aber auch nicht unbedingt mit dem Sekretariat, sondern vielmehr mit den in dem Zeitraum betreuenden Ärzten kommunizieren. Man kann somit sicherlich den einen oder anderen Tag zusätzlich freinehmen - der Strand ist nicht fern. PJ-Unterricht findet einmal wöchentlich in Rendsburg mit den dortigen PJlern statt (8.30 - 14.00, danach ab nach Hause).
Da wir recht viele PJler waren, hätte auch die Möglichkeit bestanden, für eine Rotation (4 Wochen) nach Rendsburg zu gehen. Die dortige Zweigstelle der imland Klinik ist größer und es gibt sicherlich mehr zu tun, was laut Berichten anderer PJler aber auch möglicherweise längere Arbeitszeiten mit sich zieht ;-).
Mein Fazit: Entspannter PJ-Start in familiärer Umgebung, in Ruhe eigene Systeme für strukturierte Anamnese / KUs/ Sonos aufstellen, alles kann, nix muss. Große Empfehlung für alle Motivierten, die etwas lernen möchten, aber sich nicht schon im PJ totmachen wollen.
Bewerbung
über das PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Bildgebung
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
420 mtl.
Gebühren in EUR
-

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27