PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kantonsspital Uri (5/2019 bis 9/2019)

Station(en)
Allgemein-/Viszeral-/Unfallchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Kantonsspital ist ein sehr kleines Krankenhaus. Dadurch findet in der Chirurgie v.a. eine Basisversorgung statt. Die chirurgischen Abteilungen sind erst ab der Ebene der Kaderärzte vollständig in Unfallchirurgie/Orthopädie und Viszeral/Gefäßchirurgie unterteilt. Zudem bietet das kleine Haus den Vorteil sehr schnell viele Ärzt*innen und Pfleger*innen kennenzulernen. Unterassistent*innen (entspricht in der Schweiz den PJ-ler*innen) haben im Spital einige Aufgaben, welche sehr selbstständig erledigt werden. Dies sind Checklisten, welche vor den Operationen u.a. von ärztlicher Seite nochmals durchgegangen werden, und die Durchführung der prästationären Sprechstunde. Dadurch hat man die Möglichkeit sich in Ruhe mit den Fällen der Patienten auseinanderzusetzen, eine Anamnese und Untersuchung zu machen und zu lernen, was für die Vorbereitung einer Operation wichtig ist. Andererseits fehlte häufig die notwendige Supervision, um
noch mehr zu lernen und die Arbeit effektiver zu gestalten. Die Unterassistent*innen sind keiner bestimmten Station zugeordnet. Dadurch hat man die Möglichkeit sehr frei zu wählen, was man machen will. Es gibt die Möglichkeit in der Notaufnahme mitzuhelfen, auf Station Patienten mitzubetreuen und teilweise auch selbst zu übernehmen (was jedoch nur mäßig funktioniert, da man ja auch mit den Checklisten und der prästationären Sprechstunde eigene Aufgaben hat, was teilweise zeitlich kollidiert), in die Sprechstunden zu gehen und natürlich bei Operationen zu assistieren. Dieses System gibt viele Freiheiten, erfordert allerdings auch viel Eigenverantwortung und Energie um etwas mitzubekommen. Gute Lehre muss leider sehr aktiv eingefordert werden und kommt oft zu kurz.etc.). Montag Nachmittag finden Assistenzarztfortbildungen statt. Dies sind entweder Vorträge der Assistent*innen oder (dann meist praktischere) Fortbildungen der Kaderärzt*innen. Außerdem finden Dienstag Abend (außer in der Sommerpause) fachübergreifende Fortbildungen für das ganze Spital und für die Hausärzte in der Umgebung statt. Speziellen PJ-Unterricht gibt es nicht.
Eine Aufgabe der Unterassistent*innen ist zudem ein Hintergrunddienst an den Abenden/Nächten und am Wochenende abzudecken. Dieser sogenannte Pickett-Dienst bedeutet während der Dienstzeit in schnell erreichbarer Nähe des Spitals zu sein und bei Notfalloperationen und einer hohen Patientenzahl in der Notaufnahme zur Hilfe hinzugerufen werden zu können. Dadurch bietet sich die Möglichkeit eine noch größere Breite an Notfalleingriffen mitzuerleben, die häufig gerade am Wochenende stattfinden. Die Pickett-Dienste werden von den Unterassistent*innen aus allen Fachbereichen gemeinsam abgedeckt. Je nachdem wie viele UAs dann gerade da sind, ist man häufiger oder seltener an der Reihe. Die Pickett-Zeit kann anschließend abhängig von der Zeit im Spital während des Dienstes kompensiert werden. In der Planung, wann wir diese freien Tage nehmen, waren wir sehr frei.
Durch die Größe des Spitals ist die Breite an Eingriffen sehr gering und viele der insbesondere etwas größeren viszeralchirurgischen Eingriffe (wie Hemithyreoidektomie, Hemicolectomie u.ä.) sind eher selten und werden dann vom Chef gemeinsam mit den Kaderärzten durchgeführt, sodass man dort nicht zum Assistieren kommt. Dafür darf man bei kleineren Eingriffen durchaus auch mal die erste Assistenz machen (wie bei laparaskopischen Appendektomien, Cholecystektomien, Hernien, Knie/Hüft-TP, Frakturversorgung).Auf dem Notfall habe ich Basisversorgung und insbesondere Wundversorgung gelernt und durfte dort auch viel selbstständig machen.
Ich konnte direkt bei Abschluss des Arbeitsvertrages ein Zimmer im Personalwohnheim beantragen. Mir scheint, dass es dort eigentlich auch immer genügend Kapazitäten gibt. Die Zimmer sind klein, mit Bädern auf dem Gang und Gemeinschaftsküche, aber für die Schweiz überaus günstig (240 CHF für Auszubildende, bereits beim angegebenen Gehalt eingerechnet). Die Küchen sind mit allem Nötigen ausgestattet und es gibt eine Dachterasse für gemeinsame Grillabende etc. Da fast alle Unterassistent*innen, viele Assistenzärzt*innen und andere in dem Wohnheim leben, gab es viele gemeinsame Aktivitäten wie Koch-/Grillabende und Mitstreiter*innen für Ausflüge in die Umgebung waren auch schnell gefunden.
Altdorf liegt wunderschön mitten in der Zentralschweiz in den Bergen und (in 10 Fahrradminuten) am Vierwaldstättersee. Damit bietet sich sehr viele Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung. Es gibt unglaublich viele Wander- und Radfahrmöglichkeiten für jede Anforderung. Und wenn das Wetter mal nicht ganz so optimal ist, kann man immer noch nach Luzern, Zug oder ins Tessin fahren. Ein Fahrrad vor Ort ist sinnvoll.
Bewerbung
ca. 2 Jahre, aber sicher (v.a. aktuell) auch deutlich kurzfristiger möglich, Achtung: die PJ-Listen Bayerns und Baden-Württembergs sind angepasst worden, vermutlich ist dort ein PJ-Tertial in der Chirurgie am Kantonsspital Uri nicht mehr anrechenbar, nochmals genau vorher prüfen
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
780

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07