PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in LKH Villach (5/2020 bis 7/2020)

Station(en)
Allgemeinchirurgie, Ambulanzen & OP
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
FAZIT: Absolut empfehlenswert - jederzeit wieder!

Ich war zwar zuerst ernüchtert davon, dass mich niemand an die Hand nimmt und mir strukturiert Wissen und Skills vermittelt, allerdings bedeutet das auch, dass man sich mit Initiative und Engagement frei die Dinge ansehen und lernen kann, die man möchte.
Die Umgangsformen konnten mich anfangs auch nicht begeistern, aber wenn man sich bemüht, wird man zu einem geschätzten Mitglied des Teams.

Wenn man also dazu bereit ist, sich einigermaßen(!) sozial kompetent zu verhalten (von sich aus Vorstellen, Grüßen beim Betreten eines Raumes, Fragen wo man sich hinstellen und ob man helfen kann) und einigermaßen(!) interessiert einzubringen (Fragen zu stellen, die sich aufgrund von Unwissenheit sowieso ergeben), dann kann dieses Tertial wirklich lehrreich, spannend, abwechslungsreich und spaßig sein!

Man kann Nadeln legen, Pat. untersuchen, Harnkatheter legen, nähen, assistieren lernen etc. und ist gleichzeitig zur nervigen Bürokratie, Stationsarbeit oder Briefe schreiben nicht verpflichtet (im Gegensatz zu vielen deutschen Häusern!).
Darüber hinaus kann man in die Aspekte und Funktionsbereiche der Allgemeinchirurgie eintauchen, die einen am meisten interessieren.

Auch oder gerade wenn man nicht Chirurg werden will, ist dieses Tertial empfehlenswert! Zudem sind die Arbeitsbedingungen vergleichsweise familienfreundlich (viele der Assistenz-/Oberärzte haben kein Opt-Out unterschrieben, arbeiten also nur so 48 Wochenstunden statt >60). Unterkünfte für ca. 300 € verfügbar.
Das Essen ist für österreichische Verhältnisse sehr gut, also für deutsche sensationell.

Wertschätzung seitens der Klinikleitung ist in Form einer überdurchschnittlichen Aufwandsentschädigung und eines Abschlussgespräches mit der Medizinischen Direktorin vorhanden.

Team: Anfangs gewöhnungsbedürftige Umgangsformen, mit der Zeit Einleben gut möglich, Chef engagiert, erklärt gern und oft .
Ansehen des (K)PJ-lers: Auch wenn man zunächst nicht wirklich wahrgenommen wird, ändert sich das, wenn man sich aktiv darum bemüht.
Unterricht: COVID-bedingt unregelmäßig, aber alle ein-zwei Wochen vorhanden (inkl. unterschriebener Zertifikate).
Freizeit: Arbeitszeiten human, Einarbeiten von freien Tagen durch längeres Bleiben gut machbar, etliche Berge / Seen in unmittelbarer Umgebung.
Kontakt zur Pflege: Auf Station eher ein beidseitiges Gegeneinander, im OP ein angenehmes Miteinander.
Klinik insgesamt: Peripheres Krankenhaus mit familiärer Atmosphäre, Rotation in die Gefäßchirurgie möglich.
Betreuung: Nicht vordefiniert, keine Logbuch o. Ä.

Agenda:
7:00 Visite
7:30 Blutabnahme / Nadeln (kein Muss, falls man nicht fertig wird!)
7:45 Morgenbesprechung
8:00 OP (falls nicht eingeteilt, auch Notaufnahme, (Spezial-)Ambulanz, Endoskopie, Kleinchirurgie, Proktologie, (Intensiv-)Station, Tumorboard möglich)
Mittagessen flexibel möglich (Kantine 3,80 € oder Suppe gratis)
14:15 Mittagsbesprechung
15:00 Dienstende (Freitags 13:00)
Bewerbung
3 Monate vorher online über eine kärntenweite KPJ-Servicestelle.
Spontan sind Rotationen und Änderungen prinzipiell niedrigschwellig möglich, wenn man im Haus ist.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Poliklinik
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Mitoperieren
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
650

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27