PJ-Tertial Chirurgie in Siloah St. Trudpert Klinikum (3/2020 bis 6/2020)

Station(en)
23, 12, 03, ZNA
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Das Tertial Chirurgie im Siloah St. Trudpert Krankenhaus ist sowohl für Chirurgieliebhaber als auch dem "eher Innere"-Menschen zu empfehlen. Insgesamt gibt es eine gute Betreuung durch die Verantwortlichen und man kann viel mitnehmen, ganz ohne die ganzen Horrorstorys die man sonst so über die Chirurgie hört. Hinzu kommt die Möglichkeit kostenlos in der Villa Kiefer zu wohnen (sofern man denn Glück hat einen der drei Plätze zu erhalten), einer alten Villa mit riesigem Grundstück, Terrasse, Grill und weiteren Annehmlichkeien. Alternativ gibt es auch Zimmer im Wohnheim. Alle Wohnmöglichkeiten sind direkt unterhalb der Klinik, der lange Anfahrtsweg fällt also weg ;) Zusätzlich erhalten PJ-Studenten kostenlos Arbeitskleidung und eine Mahlzeit täglich. Dabei ist das Mittagessen wirklich lecker und wird auch meistens gemeinsam mit dem Team eingenommen.
Blutentnahmen halten sich sehr in Grenzen, da es einen Blutentnahmedienst des Labors gibt und man nur noch die zusätzlich anfallenden Blutnentnahmen machen muss.

Natürlich war durch das "Coronatertial" einiges anders als sonst, aber wie man auch den Berichten vorher entnehmen kann, lohnt sich das Siloah auf jeden Fall!

AVC (Allgemein-Visceral-Thoraxchirurgie):
7:15 Uhr Beginn mit der Visite. Dann Frühbesprechung mit Röntgenbesprechung. Anschließend entweder Assistenz im OP (hier kann man jede Menge lernen, darf auch Nähen und wird sehr nett von jedem behandelt - sowohl von den Ärzten als auch der OP-Pflege!) oder Stationsarbeit (Briefe schreiben, elektive Patienten aufnehmen und aufklären mit dem zuständigen Arzt in der Ambulanz, auch z.T. in der ZNA Patienten sehen). Mittagessen meist gegen 12/13 Uhr. Nachmittags ist um 15:45 Uhr Abschlussbesprechung über die OPs des Tages und den Plan für den nächsten Tag. Dann meist spätestens gegen 16:30 Ende. Mittwochs ist kurzer Tag, da sind im OP meistens spannende Thoraxeingriffe und um 12:30 Uhr Besprechung mit Fortbildung. Danach ist für alle PJler um 14 Uhr PJ-Unterricht (Fächer wechseln jede Woche).
In der AVC wird man super aufgenommen und mit eingebunden. Alle Ärzte sind sehr nett und geben ihr Bestes einem etwas beizubringen. Insgesamt ist hier auch die Organisation am besten. Man ist immer gerne im OP gesehen, auch "nur zum Zuschauen".

OUC (Orthopädie und Unfallchirurgie)
7:30 Frühbesprechung. Im Anschluss entweder OP oder Stationsarbeit (Visite, Briefe schreiben, ...). Es gibt außerdem gut die Möglichkeit in die ZNA zu gehen. Hier kann man unter Supervision Patienten ansehen, mit Anamnese, KU, Untersuchungen anmelden, evtl. Wundversorgung machen und bespricht das weitere Procedere immer mit dem Arzt, der hochmotiviert ist einem was beizubringen. Sehr zu empfehlen, da man wirklich viel lernt! Ebenfalls fast immer gemeinsames Mittagessen. 14:45 Uhr ist Röntgenbesprechung, danach noch Nachmittagsbesprechung und dann kommt man gegen 15:30 Uhr raus.
Insgesamt sind auch hier alle - sowohl Ärzte, Pflege, als auch OP-Pflege - super nett! Man bekommt viel gezeigt und lernt einiges.

Gefäßchirurgie
7 Uhr Visite. Im Anschluss Frühbesprechung. 14 Uhr Röntgenbesprechung. 15:30 Uhr Ende.
Insgesamt ist hier der PJler eher zusätzlich da und man hat oft das Gefühl, dass man nicht so richtig einen Platz hat. Man kann im OP eigentlich immer zuschauen, auf Station etwas mithelfen oder nachmittags in der Sprechstunde mitlaufen. Sicherlich ok, aber im Vergleich zu den anderen zwei Abteilungen nicht so toll. Hinzu kommt, dass der Chef es sich z.T. zur Aufgabe macht einen vor versammelter Mannschaft (die ist zwar nicht so groß, toll ist es trotzdem nicht) auszufragen, zu Dingen die man als PJler nicht unbedingt wissen kann. Damit muss man umgehen können. Wenn man sich etwas arrangiert, kann er auch ganz nett sein, aber das ist wohl Typsache. Leider wurde bei uns durch Heidelberg entschieden, dass jeder min. 8 Wochen AVC und min. 2 Wochen Gefäßchirurgie machen muss. Woher diese Regel kommt, weiß ich nicht, aber wird nun so durchgesetzt.

Pforzheim
Wenn man sagt, man macht ein Tertial in Pforzheim, dann heißt es immer gleich "Was? Furchtbar hässliche Stadt, warum gehst du da hin?" Ich muss zugeben, vergleichbar mit Heidelberg ist Pforzheim tatsächlich nicht. Aber die Gegend um das Klinikum ist ganz nett, man kommt schnell in den Wald/die Natur um Laufen zu gehen, es gibt auch ein paar nette Restaurants. Außerdem ist man mit dem Auto in Kürze im Schwarzwald, wo man wunderbar Wandern gehen kann. Coronabedingt kann ich das weitere kulturelle Leben in Pforzheim nicht bewerten, war eh alles zu. Generell ist man aber auch fix in Karlsruhe, oder halt auch in Heidelberg, Stuttgart, ...
Bewerbung
Über die unieigene Vergabe von Heidelberg. Von außerhalb kommende müssen sich wahrscheinlich auch über Heidelberg bewerben zu den entsprechenden Zeiten.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Repetitorien
Patientenvorstellung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400
Gebühren in EUR
-

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13