PJ-Tertial Chirurgie in Spital Maennedorf (3/2020 bis 6/2020)

Station(en)
3.1, 5.3, 5.4, Notfall
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Feste PJ-Aufgaben:
- Alle elektiven Aufnahmen selbstständig durchführen (kurze Anamnese und körperliche Untersuchung), vorbereiten und ins Computersystem einpflegen. Das bedeutet vorher alle Diagnosen sammeln und schonmal ins System eintragen, dann die Aufnahme machen und dann noch die neu erhobenen Daten eintragen.
- Haken halten im OP. Dies vor allem bei den OPs, die bei den Assistenten unbeliebt sind und wo man nichts sieht und lernt. Also zum Beispiel zweite Assistenz bei Hüft- oder Knie-TP.
- Im Röntgenrapport am Nachmittag die OPs für den Folgetag vorstellen. Dies bedeutet man schaut was operiert wird, sammelt alles aus der Krankengeschichte des Patienten zusammen und stellt das dann kurz und knackig während des Rapports vor.
- Aufteilung von Wochenend- und nächtlichen Bereitschaftsdiensten untereinander

Pro: Das Team ist wirklich sehr nett und die Stimmung insgesamt gut, weshalb es auch schade ist so eine schlechte Bewertung schreiben zu müssen. In der Notaufnahme kann man recht selbstständig arbeiten, sobald man eingearbeitet ist und dementsprechend viel lernen, vor allem wenn man nicht so viel chirurgisches Vorwissen hat. Dort darf man nach einiger Zeit auch selber Wundversorgungen mit Nähen übernehmen.
Die Stimmung im OP ist in den meisten Fällen sehr entspannt und die meisten Operateure geben sich auch Mühe einem etwas zu erklären. Viel selber machen darf man meistens nicht. Wer gut gelaunte Operateure erwischt, darf aber auch mal Schrauben entfernen oder Nähen (kam bei uns aber leider eher selten vor).

Kontra: Die festen Aufgaben müssen erledigt werden egal wieviele PJler aktuell da sind. Heißt wenn man mit vielen Leuten ist, ist es vermutlich relativ entspannt. Wir waren leider nur zu dritt und haben über die festen Aufgaben hinaus nicht viel mitbekommen. Auf Visite kann man quasi nie mit und von der Stationsarbeit bekommt man auch nichts mit, da man mit Aufnahmen und Hakenhalten komplett ausgelastet ist. Tatsächlich ist es bei uns öfter vorgekommen, dass die Assistenten vor uns nach Hause gegangen sind. Da wir nur zu dritt waren, haben wir leider auch nicht viel Zeit auf der Notfallstation verbringen können, wo man insgesamt am meisten gelernt hat.
Hinzu kommt, dass auch die Wochenenddienste zwischen den PJlern aufgeteilt werden. In unserem Fall hieß das also jedes 3. Wochenende arbeiten. Am Wochenende arbeitet man auf dem Notfall mit. Wer Wochenenddienst hat, arbeitet 10 Tage am Stück und hat anschliessend 4 Tage frei. Die Bereitschaftsdienste in der Nacht werden ebenfalls aufgeteilt. Hierzu muss man sagen, dass man wirklich selten gerufen wird und für jede Nacht (auch wenn man nicht gerufen wird) 30 Franken bekommt.
Leider ist es so, dass man fast ausschliesslich in unfallchirurgischen und orthopädischen OPs eingeteilt wird. Allgemeinchirurgische OPs sieht man leider eher selten.

Wohnen: für 100 Franken im Monat kann man ein Zimmer im Personalwohnheim mieten. Dies ist eher einfach eingerichtet, liegt aber nur 5 Minuten vom Spital entfernt. Man teilt sich Küche und Bad mit den anderen Mitbewohnern. Es gibt eine Terrasse mit Grill und von manchen Zimmern hat man sogar Seeblick. Hier lässt es sich also wirklich gut aushalten.

Freizeit: Wenn man frei hat, bietet die Gegend wirklich viel. Ich würde eher empfehlen im Sommer hierher zu kommen. Der See ist nur 5 Minuten entfernt und lädt zum Baden ein. Ich würde empfehlen mit dem Auto anzureisen, da man so flexibler ist was Wanderungen angeht. Insgesamt funktioniert der ÖV hier aber auch sehr gut und zuverlässig und bringt einen in je 20 Minuten nach Zürich oder Rapperswil.

Fazit: Ein Tertial im Spital Männedorf würde ich aktuell nur empfehlen, wenn man sich mit mindestens 4-5 Leuten zusammen bewirbt, da man die Arbeit dann so aufteilen kann, das man nebenher auch noch etwas lernen kann und Zeit hat sich die schöne Umgebung anzuschauen. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich in der nächsten Zeit auch einige Aufgaben verändern werden, da es seit Januar einen neuen Chef gibt und aktuell viele Dinge umstrukturiert werden. Wer chirurgisch interessiert ist dem würde ich aber eher ein anderes Haus ans Herz legen.
Bewerbung
Ich habe mich ca. 1,5 Jahre vor Tertialbeginn beworben. Aktuell sind aber sicherlich auch kurzfristige Bewerbungen möglich.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
850
Gebühren in EUR
100 Franken Miete

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
5
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 3.67