PJ-Tertial Kardiologie in Universitaetsklinikum Erlangen (1/2020 bis 3/2020)

Station(en)
B0-2
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Allgemein:
In der Kardiologie rotiert man in insgesamt 4 Abteilungen, die ich deswegen getrennt bewerte. Insgesamt hat es mir ganz in Ordnung gefallen. Es bestehen nicht besonders große Bestrebungen der meisten Ärzte einem etwas beizubringen, aber alle sind eigentlich ganz nett und wenn man nachfragt, bekommt man schon etwas erklärt. Außerdem geht es am Mittwoch und Freitag nur bis Mittag, das ist schon recht angenehm.

1. Station:
Circa die Hälfte der Zeit (bei mir 4 von 8 Wochen) ist man in der Kardio auf Station eingeplant. Dort besteht der Stationsalltag frühs aus relativ vielen Blutentnahmen. Je nachdem wie viele PJler oder Famulanten da sind, dauert das auch seine Zeit, z.T. auch 2 Stunden oder mehr. Alle Blutentnahmen werden nämlich auf die Praktikanten aufgeteilt. Man kann das sehr negativ sehen, ich fand es aber gar nicht so dramatisch und man bekommt gut Übung. Damit man auch zur Visite fertig sein kann, beginnt der Arbeitstag auf Station auch schon um 7 Uhr.
Wenn die Blutentnahmen erledigt sind, schließt sich die Visite an, an der man oft teilnehmen kann. Alternativ ist man als PJler auch für die Aufnahmen zuständig, also Anamnese, körperliche Untersuchung und Nadel legen. Die Aufnahmen und die Visite belegen gemeinsam den Vormittag. Nachmittags ist dann meistens relativ wenig los, v.a. weil es so üblich ist, dass wenn die Aufnahmen und die Blutentnahmen / PVKs erledigt sind, die Ärzte auch nicht ungewillt sind, die PJler auch mal früher heimgehen zu lassen. Das Klima ist schon ganz nett auf der B0-2, aber es gibt jetzt auch nicht ungemeine Anstrengung den Studenten etwas beizubringen. Man muss sich also seine Lehre schon etwas einfordern oder sonst halt früher gehen, mittwochs und freitags ja nach dem Mittag essen und auch an den anderen Tagen z.T. vor dem eigentlichen Arbeitsende (15 Uhr).
Bei uns gab es außerdem die Situation, dass wir relativ viele PJler waren. Der zuständige Oberarzt hat uns dann die Erlaubnis erteilt, dass wir uns so aufteilen durften, dass nur 2 PJler da sind, weil es sonst zu viel ist. Also haben wir uns selber aufgeteilt, dass wir z.T. 1-3 Tage gar nicht kommen mussten. Ich weiß aber nicht ob das eine allgemeine Einstellung ist oder nur von dem Oberarzt selbst so entschieden.
Note:2

2. Ambulanz:
In die Ambulanz rotiert man insgesamt eine Woche. Man schaut dort bei TTE, TEE zu oder nimmt an den kardiologischen Sprechstunden teil. Man darf schon vorschallen beim Echo wenn man fragt, aber nach 3-5mal limitiert sich der Erkenntnisgewinn, finde ich. Prinzipiell ist aber schon sinnvoll das mal zu sehen.
Die Sprechstunden sind entweder allgemein oder z.B. nur für Herzrhythmusstörungen in der Rhythmologie-Sprechstunde oder auch 2 mal pro Woche zum Thema Sportkardiologie. Das war ganz in Ordnung dort dabei zu sein, aber auch nicht der Hit. Insgesamt sind aber schon alle Ärzte in der Ambulanz ganz nett, nur ist es nicht ideal für PJler geeignet mitzuarbeiten und wird deswegen schneller langweilig.
Note: 2-3
3. Herzkatheterlabor (HKL):
Auch ins HKL rotiert man für eine Woche. Dort kann man sich frei entscheiden in welches der drei parallel laufenden Labore man geht, um dort bei den verschiedenen Interventionen zuzuschauen und z.T. auch etwas „mitzumachen“. Das heißt es finden dort u.a. Herzkatheteruntersuchungen mit Stenteinlagen, TAVI-Implantationen, Mitraclips, Defi-Implantationen usw. statt. Je nach Untersucher wird man direkt aufgefordert sich steril zu machen, um am Tisch mitzuhelfen, oder man muss fragen und es wird meistens ermöglicht. Beim steril anziehen haben mir auch immer die Schwestern geholfen, weil ich da noch nicht so der Experte war. Das fand ich schon ganz nett, auch mal die Katheter zu halten oder den Stent aufzudehnen. Sonst schaut man aus der Distanz zu und es wird auch nicht so viel dazu erklärt, wenn man nicht nachfragt. Wirklich mitarbeiten kann man also insgesamt nicht direkt, weil das schon sehr durchgetaktet wird dort, aber das ist ja auch nicht unbedingt das Ziel dort, das ist ja sowieso Facharztfähigkeit.
Note: 2

4. Intensivstation:
Auf die Intensivstation rotiert man ebenfalls für eine Woche. Dort hat es mir sehr gut gefallen. Der Arbeitstag beginnt schon um 6:30 Uhr, weil man mit der Frühschicht anfängt. Dann wird direkt ca. 1h Stunde visitiert und alle Patienten werden besprochen. Dann wird einem gezeigt wie man aus arteriellen Zugängen eine BGA abnehmen kann und das darf man dann täglich 1-2 mal machen (die BGA-Runde). Das dauert aber auch nur ca. 30-40min und man kann den Ärzten was abnehmen, ich fand es nicht schlimm. Sonst hängen die Tätigkeiten von den jeweiligen Patienten und den erforderlichen Maßnahmen ab. Ca. 3-4 mal pro Woche werden außerdem elektiv Patienten einbestellt, die kardiovertiert werden müssen. Da darf man als PJler auch die Schocks mit den Elektroden abgeben.
Meine Highlights bestanden außerdem darin, dass ich unter Anleitung einen ZVK und arteriellen Zugang legen durfte. Außerdem gab es einen echten Notfall, bei dem man dann natürlich live dabei ist und das Notfallmanagement ein bisschen erfahren kann. Das fand ich schon sehr spannend und lehrreich. Von anderen PJlern habe ich gehört, dass man auch bei Reanimationen helfen darf, wenn welche anfallen.
Insgesamt fand ich das Team dort sehr nett und es wurde einem auch viel erklärt. Man hat dort eben eine bessere Betreuung, weil es weniger Patienten gibt und es entweder ruhig ist und die Ärzte dann auch Zeit haben oder es geschieht etwas spannendes und man kann direkt mit dabei sein und lernen.
Note: 1

Gesamtfazit:
Mir hat es insgesamt schon ganz gut gefallen. Das Rotieren finde ich nicht verkehrt, weil man Einblicke in verschiedene Abteilungen der Kardio erhält. Der Stationsalltag wird zwar vllt etwas schneller langweilig und die Blutentnahmen können sich schon häufen, aber für mich war das nicht dramatisch. Auch die angenehmen Arbeitszeiten mit frühem Feierabend waren ein Pluspunkt. Als besonderes Highlight ist die Woche auf der Intensivstation wirklich zu empfehlen.
Einmal pro Woche gibt es außerdem ein PJ-Seminar, der gesamten Inneren Medizin, wo PJ-Studenten Fälle vorstellen und ein Arzt dabei ist, um Fragen zu beantworten und noch etwas dazu zu sagen. An sich ganz nett, aber auch nicht der Hit, weil es ja doch nur von Studenten gemacht wird.

Gesamtnote: 2
Bewerbung
Ãœber PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Notaufnahme
Poliklinik
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
EKGs
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2