PJ-Tertial Neurologie in UniversitaetsSpital Zuerich (USZ) (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
Station Haldenbach B und Tagesklinik
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Für alle, die wirklich an Neurologie interessiert sind, Lust haben, bereits im PJ schon einige anspruchsvolle Aufgaben zu übernehmen und auch nicht davor zurückschrecken, etwas mehr Zeit als gewöhnlich im Spital zu verbringen, kann ich ein Tertial am USZ mehr als ans Herz legen.
Das Ansehen eines Unterassistenten (PJler in der Schweiz) ist ganz anders als man das aus Deutschland kennt, einen eigenen Arbeitsplatz mit PC, einen festen Rotationsplan und auch als Teil des Teams gesehen zu werden (inklusive zu Klinikausflügen eingeladen zu werden), ist ganz selbstverständlich. Unsere Rotation bestand aus Station (Haldenbach A und/oder B), Notfall (Notaufnahme) und der Tagesklinik (inklusive Betreuung eigener MS-Patienten). Zusätzlich gab es die Möglichkeit, aushilfsmässig in Sprechstunden eingesetzt zu werden, was wirklich eine tolle Übung war. Ferner konnte man mit etwas Eigeninitiative bei diversen Untersuchungen (Sono, EEG, ENMG,...) zuschauen und mit etwas Glück hat man da auch noch gut etwas erklärt bekommen. Fortbildungen gibt es fast jeden Tag, auch die der Neuroradiologie und -chirurgie dürfen, in Rücksprache mit den Stationsärzten, nach getaner ,,Pflicht‘‘ gerne besucht werden.
Typische Aufgaben auf Station war die Betreuung eigener Patienten, das Dokumentieren der Visite, Anmelden von Untersuchungen (Bildgebung, Therapien, Sozialdienst,...), das Vorstellen von Patienten im Morgen-Rapport und der Oberarzt- und Chefvisite, das Briefeschreiben, das Durchführen von Lumbalpunktionen und diverser Untersuchungen (Schellong-Tests, Besinger-Score, UPDRS, NIHSS,...) sowie das Schreiben von EKGs (dafür muss man kein Blut abnehmen oder Braunülen legen ;)).
Im Notfall begleitet man den dort eingesetzten Arzt und untersucht entweder gemeinsam oder alleine den Patienten, dokumentiert alles und bespricht es im Nachhinein (auch mit möglichen weiteren diagnostischen und therapeutischen Schritten) mit dem Assistenz- oder direkt dem Oberarzt. Auch zu den Schockräumen wird man regelmäßig mit dazu gerufen und kann insgesamt viel sehen und lernen. Vor allem mit Oberarzt Dr. Globas war das wirklich genial, weil er einfach ein unendliches Wissen hat und man so viel von ihm lernen kann!
Die Tagesklinik fand ich nur so mittelmässig, da man sehr viel ,,Sekretär*innen-Arbeit‘‘ machen durfte und darüberhinaus entweder unfassbar viel oder gar nichts zu tun hatte. Man ist dort für die Natalizumab-Patienten zuständig und muss sie vor
Verabreichung der Infusion untersuchen und ausführlich amamnestizieren. Ansonsten darf man viel rumtelefonieren und Patienten überreden, für irgendwelche Studien einzuwilligen. Der große Vorteil der Tagesklinik war die große Anzahl an Lumbalpunktionen, die man machen konnte und häufig, wenn man Leerlauf hatte, die Zeit nutzen, um in die anderen Funktionsbereiche reinzuschnuppern oder auch mal früher Feierabend zu machen.
Generell sind die Tage lang (Arbeitszeit von 8.00-18.00 Uhr), aber mit genügend Motivation und Freude am Fach der Neurologie ist die Lernkurve sehr steil. Darüberhinaus wohnt man im Wohnheim in der Vogelsangstrasse mit den anderen Unterassistenten zusammen (sicher die günstigste Möglichkeit, in Zürich und vor allem kliniknah zu leben: 600 CHF/Monat) und findet mehr als eine Gelegenheit einen Feierabend oder ein freies Wochenende (i.d.R. arbeitet man ein bis zwei Wochenenden in den vier Monaten und bekommt dafür den Freitag davor und den Montag danach ausgleichsweise frei) im schönen Zürich zu verbringen.
Bewerbung
ein Jahr im voraus eine Mail an Frau Döbeli (die netteste Sektretärin, die ich je kennengelernt habe! :)), eine Woche darauf Zusage
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Rehas anmelden
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Poliklinik
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
ca. 1000 CHF brutto (abzüglich Steuern)
Gebühren in EUR
50 CHF Äquivalenzbescheinigung

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.47