PJ-Tertial Dermatologie in UniversitaetsSpital Zuerich (USZ) (9/2019 bis 12/2019)

Station(en)
Wochenklinik, Station, Privatstation, Tagestation, Poliklinik, Biospie, OP-Vorraum, Notfall
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Teaching
Der Unterricht für Unterassistenten (UA) fand in 4 Monaten nur etwa 4x statt. Dann war es zwar eine gute Stunde und die UA-Beauftragte ist auch sehr engagiert und macht gutes Teaching. Allerdings ist sie durch andere Tätigkeiten sehr vereinnahmt und hat von der Klinik her nicht genug Zeit für wöchentlichen Unterricht.
Wir konnten an der Assistenten-Weiterbildung teilnehmen, die aber teilweise zu fortgeschritten waren für die UAs.
Ansonsten war ich von der Häufigkeit des Unterrichtes sehr enttäuscht, die versprochene Zahl bei Bewerbung wurde nicht eingehalten.
Zwei der OÄs (Anzengruber und Lang) haben zwar zusätzlich Unterricht gemacht, aber das war spontan und ging nur wenn sie auch Zeit hatten.
Das Lernen am USZ hängt sehr stark davon ab, wie sehr man sich selber bemüht und in seiner Freizeit lernt. Ist man nicht forsch genug, wirsd man komplett übersehen. Weiterhin darf man nicht alle Bereich anschauen, wie man es möchte.

Geld
Was ich ebenfalls komplett unterschätzt hatte, ist wie teuer Zürich und auch das Krankenhaus ist. Zur Anmeldung in Zürich, die verpflichtend ist wenn der Aufenthalt über 90 tage dauert, müssen etwa 110 Franken gezahlt werden. Auch die Zimmermiete und das Depot für Schlüssel und Klinikkarte von 100CHF sind vor Eintritt fällig und so startet das Tertial erstmal mit einem großen Minus auf dem Konto.
Weiterhin sind Essen (8CHF für ein Pizzastück, Mensa zwischen 8-20CHF) und Kaffee im Klinikum selbst auch sehr teuer.
Essen im Supermarkt, Nachtleben und in der Stadt generell Freizit sind auch nicht preisgünstig.
Wer wegen des Geldes in die Schweiz zum arbeiten möchte, sollte nicht nach Zürich uns nicht ans USZ gehen.

Arbeit
In der Poliklink kann man viel sehen und auch lernen, allerdings kann man dort nicht selbständig arbeiten und schaut meistens zu. Ausnahme ist dort die Notfallaufnahme, wo man auch als UA selbständig Patienten sieht und dem Assistenten vorstellt.
Auf den Stationen (inkl. Wochenklinik und Tagesklinik) sind UA Aufgaben die Aufnahmen der Patienten sowie Biopsien. Dort kann relativ selbständig gearbeitet werden. Es fallen aber auch viele Bürotätigkeiten an wie Telefonieren und Briefe schreiben.
Dort sind immer UAs eingeteilt, die den Ärzten die Arbeit abnehmen sollen. Es ist nicht möglich, zu fehlen oder ohne Vertretung etwas anderes anzuschauen. Auf Dauer wird die Arbeit dort sehr eintönig.
Im OP Bereich ist die Hauptaufgabe Berichte erstellen, Patienten sehen, Verbände und Fäden entfernen und dies dem Arzt zeigen. Neben den Berichten hat man überwiegend Pflegetätigkeiten dort. In der gesamten Zeit konnte ich nur wenige OPs anschauen und durfte nur ein einziges Mal nähen. Der UA wird dort anstelle einer Pflege eingesetzt, was ich für kurze Zeit in Ordnung finde aber insgesamt fehlt die ärztliche Ausbildung in diesem Bereich.
Ausserdem ist man zeitlich stark unter Druck, das Patientenaufgebot ist hoch und man muss häufig auf den Arzt zur Kontrolle warten, da diese zeitgleich operieren. Nebenbei war das Verhältnis zur Pflege dort teilweise sehr angespannt und diese helfen einem (personenabhängig) auch nicht aus wenn man sehr viel zu tun hat, obwohl offiziell eine Pflege dort eingeteilt ist. Mittagspause ist dort nicht garantiert und es ist teils echt stressig da.
Weitere Bereiche wie Bade-, Lichttherapie oder Allergologie gehören dort nicht zur normalen Rotation. Ist man interessiert daran, muss man sich selber darum kümmern. Das finde ich sehr schade und zeigt, dass der Fokus für UAs nicht in der Ausbildung sondern in der Arbeitskraft liegt.
Die Arbeitszeiten sind normalerweise von 8-17h, manche Ärzte wollten aber auf Station, dass man früher kommt und einige UAs sind auch erst gegen 18-19h fertig geworden.

Atmosphäre
Die Stimmung im Team ist wie überall abhängig von Assisstenten und OÄs, es gibt super nette und viele indifferente. An sich hatte man als UA das Gefühl, sehr austauschbar zu sein und es wird einem kein großes Interesse entgegengebracht.
Man soll dort sein und seine Arbeit verrichten, Ich persönlich hatte das Gefühl, dass die Stimmung im gesamten Team zwischen Ärzten und Pflege nicht besonders gut war und es auch verschiedene Gruppen an Ärzten gab.
Generell wurde die Mittagspause immer getrennt von den Ärzten verbracht und es gab kein großes Vermischen zwischen UAs und dem restlichen Team. Bei Wochenenddiensten war das meist aber anders und man hat mit dem Arzt/der Ärztin zusammen gegessen.

Wohnheim
Von der Lage her ist es sehr gut, man ist in etwa 10 Minuten am USZ. Die Sauberkeit lies oft stark zu wünschen übrig, es sind immer etwa 15 Personen pro Küche und pro 3 Bäder. Geputzt wurde einmal die Woche und es sah teilweise wirklich schlimm aus. Die Zimmer an sich sind etwas klein aber in Ordnung.
Im Gemeinschaftsraum steht ein Billiardtisch und ein Kicker, die auch viel genutzt werden. Dort trifft man sich auch häufiger und kann auch mal etwas feiern. Allerdings rufen die Nachbarn häufiger den Sicherheitsdienst oder sogar die Polizei an. Um 12 läuft der Sicherheitsdienst rum und es wurden auch schonmal Partys beendet.

Freizeit
Zürich biete sehr viel an, man muss es eben nur bezahlen können. Die Stadt ist wunderschön und und biete für jeden etwas. Durch die Wochenenddienste (man muss einen pro Monat machen) und die teils langen Arbeitszeiten hat man dort vergleichweise wenig Freizeit.

Fazit
Da ich doch viel dort lernen konnte und die Stadt Zürich liebe, würde ich vielleicht wieder mein Derma-Tertial dort machen, aber dann maximal die Hälfte des Tertials. Durch ein gesplittetes Tertial zahlt man weniger Gebühren und kann sogar noch 2 Krankenhäuser vergleichen.
Wer wegen des guten Rufes (Forschung etc) nach Zürich kommt, wird als UA wahrscheinlich enttäuscht. Man hat nicht viel Kontakt und das Lernen muss man sich erkämpfen.
Ansonsten empfehle ich es, wenn man mehr verdienen möchte, in ein kleineres Krankenhaus zu gehen. Ist einem Freizeit wichtiger und eine angenehme Ausbildung, ist Deutschland besser. In der Schweiz zählt man nicht wirklich als Student, der etwas lernen soll, sondern leider auch als billige Arbeitskraft.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
998
Gebühren in EUR
Etwa 94 für Depot in der Klinik und etwa 105 für die Anmeldung bei der Stadt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3