Das Klinikum Wolfenbüttel kann ich für das PJ nur empfehlen, ich habe kein Haus in meinen Tertialen erlebt, das so PJ freundlich war wie dieses. Jeder Pjler bekommt ein eigenes Telefon, sowie eine Email Adresse und einen eigenen PC Account, mit dem er alles machen kann inklusive Anordnungen. Insbesonder in der Inneren ist der Chef der Kardiologie hervorzuheben, der jede Woche sehr aufschlussreiche Seminare macht. Er ist wirklich sehr Studenten interessiert und freundlich, man kann ihn jederzeit etwas fragen und er kennt alle PJler beim Namen.
Zum Tertial: Die ersten 6 Wochen ist man auf Normalstation, 3 Wochen in der Gastro (1.1), 3 Wochen in der Kardio (2.2.). Diese Zeit kann auch an manchen Tagen etwas frustrierend sein, da man sehr viele Venen Zugänge legen muss. Allerdings werden die Blutabnahmen von den Schwestern getätigt. Ansonsten kann man in dieser Zeit eigene Patienten betreuen und Briefe schreiben. Ich glaube stationsarbeit ist immer auch ein bisschen nervig gehört aber einfach zur Inneren dazu. Dass man hier nur 6 Wochen verbringen soll, ist einer der großen Vorteile in Wolfenbüttel. Wenn einen zuviele Schwestern von anderen Stationen anrufen bezüglich Braunülen, kann man dies auch ohne Konsequenzen verweigern.
Nach den 6 Wochen ist man in seiner Wahl frei wo man die Zeit verbringen will. Ich empfehle besonders die Notaufnahme, wo man die Patienten selbstständig anamnestizieren und untersuchen kann und sich schon mal Gedanken über die Therapie macht. Ich glaube, hier wird man perfekt auf M3 und das spätere Berufsleben vorbereitet. Auch die Intensivstation kann ich nur empfehlen, hier hat man die Möglichkeit ZVKs und Arterien zu legen.
In der Funktion hat man die Möglichkeit im Herzkatheter mit am Tisch zu stehen, die Ärzte erklären dabei sehr viel. Im Sono kann man häufig auch selber vorher schon mal schallen und kriegt dann noch einiges erklärt. Auch bei den Gastroskopien und Koloskopien ist man gerne als Zuschauer gesehen.
Zu den Fortbildungen: Wie oben beschrieben ist Montags immer das Seminar beim Chef der Kardiologie, dieses kann ich nur wärmstens empfehlen hier werden Fälle aus allen inneren Disziplinen systematisch erläutert.
Es gibt ab und zu auch Klinisch pathologisch ,pharmakologische Hygiene oder Qualitätsmanagement Fortbildungen, diese finden dann meistens Dienstags statt. Die pathologischen sind dann immer in Braunschweig (ca. 8km entfernt). Die Themen muss man halt mögen :)
Donnerstags war immer Sonofortbildung beim Chef der Gastro, auch recht lehrreich und interessant.
Freitags ist dann EKG Seminar, wo aber häufig auch über andere kardiologische Themen noch diskutiert wurde.
Zur Freizeit: Wolfenbüttel ist ein schönes Städtchen mit vielen Fachwerkbauten und einem Schloss sowie einer berühmten Bibliothek, die zu besichtigen empfehlenswert ist. Ansonsten ist leider nicht wirklich viel los in WF selbst. Aber Braunschweig ist nur 8 km entfernt. Wir sind auch zu Europa league spielen nach Wolfsburg gefahren ca. halbe bis dreiviertel Stunde mit dem Auto. Auch in den Harz kommt man sehr schnell.
Wohnheim: Das Wohnheim ist auf demselben Gelände wie das Krankenhaus, also sehr kurzer Fußweg am Morgen. Von außen sieht es relativ abgeratzt aus, aber in den Wohnungen ist es sehr luxuriös wie im Hotel. Die Größe beträgt ca. 27m² jeder hat seine eigene Küche die relativ gut ausgestattet ist mit Geschirr und allem was man so für 16 Wochen braucht, außer Backofen. Jeder hat seine eigene Toilette und Bad. Jeder hat einen Balkon. Die Wohnungen sind möbliert mit mehreren Schränken, einem Esstisch einem Coutisch, einem Sofa, zwei Stühlen sowie einem Sessel und einem Bett mit Kopfkissen und Bettdecke und Krankenhaus Bettwäsche. Vom Balkon hat man einen schönen Blick auf den Brocken. Im Keller gibt es Waschmaschinen, Trockner und Wäscheleinen.
