Mein PJ-Tertial in der Inneren am Klinikum Osnabrück war mein erstes Tertial und hat mir unglaublich gut gefallen.
Am ersten Tag gab es eine Begrüßung durch die Fachvertreter der einzelnen Abteilungen und einen studentischen PJ-Sprecher. Dann ist man erstmal durch das Haus geführt worden und hat dabei die anderen PJler schon etwas kennengelernt. Die Rotationen auf die einzelnen Abteilungen wurden bei der Begrüßung zugeteilt, dabei wurden wir gleichmäßig auf die Abteilungen aufgeteilt. Der Plan ist auf jeden Fall nicht in Stein gemeißelt, sondern kann individuell noch angepasst werden. Eigentlich konnten in meiner Zeit alle Wünsche berücksichtigt werden. Meine Rotationen waren Onkologie, Geriatrie, Gastroenterologie und kurz Kardiologie. In fast allen Abteilungen gibt es täglich Röntgenbesprechungen. In der Inneren kann man immer zum Abteilungsübergreifenden PJ-Unterricht gehen.
In der Onkologie war die Betreuung durch die Assistenzärzte und sehr oft auch die Chefärztin sehr gut und persönlich, man durfte viele Patienten selber aufnehmen und untersuchen, gelegentlich sollte man auch mal Blut abnehmen oder Zugänge legen. Dafür durfte Ich auch ein paar Aszitespunktionen durchführen oder unter Aufsicht Blutkonserven anhängen. Immer wieder gab es sehr cooles Teaching auf Visite oder gemeinsam mit den Assistenten durch die Chefin. Auf der Station mit hämatoonkologischen Schwerpunkt war ich nicht solange, jedoch konnte Ich einige Knochenmarkspunktionen sehen und Blutausstriche durchführen.
Die Geriatrie stellte eine besondere Zeit da, die Arbeit ist etwas anders als auf anderen Stationen. Es gibt einen speziellen Bereich für Demenzpatienten, zudem ist die Zusammenarbeit mit den Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und insbesondere der Pflege besonders intensiv. In wöchentliche Therapiekonferenzen hat man einiges über die Patienten gelernt, was man sonst nie so mitbekommen hätte. Grundsätzlich gibt es auch die Möglichkeit auf der Palliativstation vorbeizuschauen, dies habe Ich allerdings nicht gemacht.
Die Gastroenterologie war für mich die interessanteste Rotation, auch wurden den PJlern viele Freiheiten überlassen. Patientenvorstellungen auf Oberarztvisiten, das Betreuen eigener Zimmer und Aufnehmen von neuen Patienten gehörten hier zum Tagesablauf. Es gibt zudem eine Station auf der Bauchschmerzpatienten gemeinsam mit den Allgemeinchirurgen visitiert werden, auch sehr interessant! Man konnte jederzeit in der Endoskopie vorbeischauen und bei Adbomensono, ÖGD, Koloskopie oder Endosono dabei sein. Durch super MFAs, musste man sich hier fast schon beeilen wenn man selber den Zugang legen wollte.
In der Kardiologie war ich nur noch ganz kurz, dabei war ich auf der gemischten Station 04. Neben Kardiologie gab es auch einige nephrologische Patienten und gelegentlich war auch ein pulmologischer Patient dabei. Hier war es etwas stressiger, da die junge Kollegin gerade alleine war und in der zweiten Woche eine andere neue Kollegin einarbeiten sollte – dennoch waren gerade die nephrologischen Visiten sehr aufschlussreich und ich habe mich gut integriert gefühlt.
Es sind auch immer Tage in der Notaufnahme möglich, auch Hospitationen im hausinternen Labor oder in die Pathologie sind möglich.
Zum Klinikum ist noch zusagen, dass es als städtisches Krankenhaus für mich einen super Eindruck gemacht hat abseits von Konzernkrankenhäusern. Es wird viel für die PJler getan, man wird von fast allen (Spinner gibt es überall) sehr warmherzig aufgenommen und nett integriert. Natürlich gibt es immer Kollegen die einen noch mehr als andere betreuen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterschiedlich betreuen können. In allen Abteilungen hat man viel zu erwarten, wenn man freundlich und motiviert ist. Arbeitszeiten sind in der Inneren 7:30 (bzw ab 8h auf der Onko/Geri) bis ca 16h. Wenn man mal früher wegmuss ist dies auch in der Regel überhaupt kein Problem, Fehltage kann man in Absprache auch über interessante Dienste kompensieren.
Es gibt fast täglich PJ-Unterricht. Aus den Fächern Innere, Radiologie! und Anästhesie/Intensiv etwa einmal pro Woche. Etwas seltener sind auch die Chirurgen, Urologen, Gyns und MKGler dabei.
Man bekommt kostenlos sehr gutes Frühstück und auch Mittagessen, Kleidung wird bis auf die Schuhe gestellt und auch eine Unterkunft kann kostenlos zur Verfügung gestellt werden, bei Bedarf sogar eine kostenfreie Parkkarte. In allen Lehrkrankenhäusern der Uni Münster erhalten die Studenten je Anwesenheitstag 20€.