PJ-Tertial Chirurgie in Buergerspital Solothurn (12/2019 bis 2/2020)

Station(en)
-
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hatte hier eine gute Zeit, dennoch empfand ich dieses Tertial im Vergleich zu meinen anderen als eher durchwachsen.

Orthopädie/Unfallchirurgie:
Ich schließe mich meinen Vorrednern an, hier muss man hauptsächlich organisatorische Aufgaben übernehmen wie Unterschriften für Studien einholen oder Austrittsbriefe mit Medikamenten und Diagnosen füllen. Mit Medizin hat das nicht viel zu tun. Die Röntgenbesprechung war lehrreich, tatsächlich war der Chef einer der wenigen der auf eine gewisse Lehre geachtet hat. Dass man dann allerdings vor der gesamten Mannschaft Fragen (diese z.T. eher auf Facharztniveau) beantworten muss, gab einem nicht gerade das beste Gefühl. Das Team war insgesamt nett, allerdings die Stimmung meiner Meinung nach eher angespannt. Obwohl ich in die Chirurgie möchte, war ich froh, dass ich hier nur für eine überschaubare Zeit eingeteilt war.

Gefäßchirurgie:
Neu ist die Einteilung in die Gefäßchirurgie. Hier verbrachten wir alle jeweils eine Woche. Mit in die OPs zu kommen und steril am Tisch zu stehen war für alle eine Selbstverständlichkeit, im OP erklärten sie gerne und viel. Wenn man Zeit hatte, konnte man jederzeit mit in die Sprechstunde gehen und dort mitlaufen, viel selber machen war allerdings nicht drin. Das Team ist klein und sehr nett.

Allgemeinchirurgie:
Auf der Station gab es wenige feste Aufgaben, hierzu zählten die Verlaufseinträge bei der Visite und das Schreiben der Austrittsbriefe. Wenn Zeit war, konnte man je nach Assistenzarzt aber immer mal wieder etwas Spannendes machen wie unter Supervision eine Punktion durchführen etc. Da mit uns allerdings sehr viele neue AÄ angefangen hatten, fehlte es mir ein wenig an einer Einarbeitung und man fühlte sich etwas verloren, da natürlich erstmal die neuen AÄ in Ihre Bereiche eingearbeitet werden mussten (was in dem Kontext natürlich verständlich ist). Im OP waren wir alle wenig, nach Rücksprache soll sich das aber in der Zukunft verbessern. Im OP hielten sich die Aufgaben auch SEHR in Grenzen, das Maximum war es mal etwas zunähen zu dürfen oder einfach nur die Schere zu halten um den Faden abzuschneiden. Für Chirurgie-Interessierte (wie in meinem Fall) war die Lernkurve da eher flach bis nicht vorhanden.
Das gesamte Team + Pflege war sehr nett, z.T. empfand ich die Kommunikation zu manchen OÄ als schwierig und es kam auch vor, dass während der Nachmittagsbesprechung bei den UHU-Patientenvorstellungen diese offensichtlich darüber tratschten. Das empfand ich mehr als unpassend.

Notfall:
Wie erwartet war es die beste Rotation! Endlich konnte man selbstständig arbeiten und hatte auch das Gefühl, den anderen Arbeit abnehmen zu können. Nachdem man die Patienten gesehen hatte, stellte man diese seinem AA oder direkt dem OA vor, was in Hinblick auf die mündliche Prüfung eine gute Übung war. Wenn viel los war, war man auch öfters mal die ein oder andere Stunde länger da.
Die Arbeit auf dem Notfall hat meine Zeit hier in Solothurn echt aufgewertet!

Organisatorisches:
- Ich hatte in meinen 8 Wochen eine Woche Pikettdienst und wurde 4x gerufen, allerdings nie in der Nacht. Andere wurden sowohl weniger als auch häufiger gerufen, man muss also wie immer etwas Glück haben. Am Wochenende arbeitet man dann fix im Frühdienst, macht die Visite mit oder geht direkt auf den Notfall. Dafür erhält man darauffolgend zwei Kompensationstage.
- In meinem halben Tertial habe ich 3 Urlaubstage bekommen, die nicht aufgeschrieben werden. Ich hatte eigentlich vor, meine übrigen Fehltage aus Deutschland zu nehmen, das ist allerdings nicht möglich!
- Man verdient überdurchschnittlich viel als UHU. Damit kommt man in Solothurn und umzu sehr gut aus und kann auch etwas zurücklegen.
- Die Mensa ist wirklich sehr gut! Ich hatte ehrlich gesagt noch nie so ein gutes Essen in einem Krankenhaus, da gebe ich die 9 Franken für ein Mittagsessen gerne aus.
- Das Wohnheim ist gut und günstig. Ich war überrascht, wie gut die Küche doch ausgestattet war. Natürlich ist sie in die Jahre gekommen und hat jetzt keine fancy Ausstattung, aber wir haben häufiger zusammen gekocht und das hat wunderbar funktioniert.
- Die Äqivalenzbescheinigung gibt’s für 50 Franken von der Uni Bern wie in den anderen Berichten schon geschrieben.
Bewerbung
Ca. 1 Jahr vorher
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Repetitorien
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67