PJ-Tertial Neurochirurgie in Klinikum rechts der Isar (2/2019 bis 4/2019)

Station(en)
alle
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Ich berichte im Folgenden nur über meine Famulatur, dennoch kann man sich ein Bild davon machen und ich bin mega froh, dass ich da nicht länger schuften musste. Aber Achtung: das ist meine persönliche Meinung!
Als PJ oder Famulant wird man da als Halbmensch angesehen (sicher nicht alle denken so, einige Assistenzärzte waren sehr nett und hilfsbereit, das sind aber eher seltene Spezies da). Ich wurde zu Team A eingeteilt.
Am 1. Tag wurden wir durch zufällig aufgetauchten Oberarzt mit zur Besprechung geschickt, wo uns niemand mal bemerkt geschweige von begrüßt hat, danach gingen wir alle zu den Arztzimmern. In meinem Team hatte niemand Zeit mich einzuführen also blieb ich stundenlang in anderen Teams und hilf da aus. Am Nachmittag kamen alle zu Röntgenbeschprechung um 16:00 und ich durfte mit meinem Team um 17:00 OA- Visite mitlaufen, wo wir als menschliche Kurventräger fungierten. Danach durfte ich gegen 19:30 heim. Also zum Tagenablauf:
Kurz vor 7:00- knappe OA- Visite
7:30 - Besprechung
Ab 8:00 bzw. 8:30- Station/ OP/ Ambulanz
16:00- Röntgendemo
17:00- lange OA- Visite
Ab 18:00 bis 19:00-19:30- Stationsabarbeitung.
Ja, es wird SEHR viel operiert, allerdings sieht man bei den meisten OP gar nichts außer Video, da man praktisch nie am Tisch ist. Als ich da war, waren es ingesamt bis zu 10!!!! PJler und Famulant aufgeteilt auf 3 Teams. Dazu noch letzte 2 Wochen 5 Studentinnen aus Saudi Arabien. Das heisst: man kommt in die OP nur mit sehr viel Glück.
OP-Assistenz ist auch sehr unfreundlich, man wird permanent angeschnautzt, mal wurde ich von allen inkl. Oberarzt im OP angeschrien, weil ich angeblich falsche Haltung(!) nach dem Einwaschen hatte (war meine letzte Famulatur, habe davor unzählige Male in anderen Kliniken assistiert), danach wurde ich rausgeschickt.

Ich war die ganze Zeit auf Station (war letze 3 Wochen einzige Studi im Team), durfte ganze Untersuchungen, Konsile, AHB, KG usw anmelden, telefonieren, Konsile durch anrufen beschleunigen, auch Viggos und Blutabnehmen während des Tages(allerdings ist da eine arme "Blutschwester" gibt, die täglich bei meisten Pat. abnehmen darf) erledigen. Am Tag ist keiner Arzt auf Station, ab und zu kurzfristig nur, was heißt, dass meiste Stationsarbeit auf Studenten abgewältzt wird und der Rest nach der Spätvisite gemacht wird.
Essen konnte ich erste Tagen nicht, da ich entweder zeitlich nicht schaffte oder schief angeguckt wurde, falls ich mal in die Kantine wollte. Nach der 1. Woche hat es mir gereicht und ich ging einfach essen ohne zu fragen. Einige Assistenten nutzten mich als konstenlose Stationssekretärin aus, in dem ich Nummer raussuchen sollte, Anrufe für sie erledigte, Dokumente besorgte usw.
Aber die Krönung von dem ganzen war die Tatsache, dass es vorausgesetzt wird, dass man als Student trotzdem bis 19:00-20;00 bleibt, Assistenten selber arbeiten meist bis 21:00-22:00 !!! Falls ich letzte Tagen früher packte ( nach der Spätvisite gegen 18:00) wurde ich angeschnautzt, was mir aber langsam reichte und meine Haut dicker wurde.

Positives:
-ich kann jede Nahr oder Klammer aus dem Pat. rauskriegen
-ZVK- Ziehen kann ich auch im Schlaf oder kopfüberstehend
-AHB- Anträge fülle ich jetzt besser als Sozialdienst aus
-egal wie man mich niederzumachen versucht. lächle ich ihn weiter an
- einige wenige Assistenzärzte sind super nett und hilfsbereit
-man wird gleichgültiger und direkter im Umgang
-Dienste mitzulaufen mit einigen Assistenten soll spannend sein, was ich leider nie geschafft habe

Ich rate diese Abteilung nur Menschen, die Neurochirurgie später nachen wollen und bereit sind, sich selber täglich durchzusetzen. In diesem Arbeitsklima konnte ich nicht länger als ein Monat ertragen. Und nicht vergessen- es wird sehr lange gearbeitet, mind. 10 h wird vorausgesetzt, allerdings fast immer länger, meist von 7:00 bis 19:00.
Bewerbung
1 Monat davor per Email über Sekretäriat.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Rehas anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
2
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
6
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.27