PJ-Tertial Visceralchirurgie in Klinikum Neuperlach (11/2019 bis 1/2020)

Station(en)
Normalstation, IMC, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Absolute Empfehlung und Zurzeit ein "Geheimtipp"! (Falls man jedoch um 2 nach Hause/ zum Strand möchte lieber eine Klinik in Malta oder Südafrika suchen)

Ich hatte eine besonders schöne und lehrreiche Zeit in der Viszeralchirurgie. Das Team ist super nett und man fühlt sich hier sofort als ein Teammitglied.

Obwohl das Tertial mit einer leichten Skepsis wegen den negativen Bewertungen von einigen Vorgängern angefangen hat, wurde ich gleich am ersten Tag vom totalen Gegenteil überzeugt. Man wird direkt von dem leitenden Oberarzt der Viszeralchirurgie sehr nett empfangen und der hilft einem einen Rotationsplan für das Tertial zu erstellen. Bei mir war das erstmal Viszeralchirurgie dann Unfallchirurgie, Gefäßchirurgie und sogar noch ein Blick in die Anästhesie.

Team:
Sehr nette Kollegen (sowohl ärztliche auch als Pflege), familiäre Stimmung, flache Hierarchien

Arbeitsalltag:
Ich konnte in mehrere Bereiche in der Viszeralchirurgie rotieren: Normalstation, IMC und Notaufnahme.
In der Früh findet die Visite statt und eine Teambesprechung, wo die Eingänge und der OP Plan besprochen werden. Danach hilft man mit den Blutabnahmen aus, was meistens nicht lange dauert und man wird sogar durch die Assistenzärzten unterstützt wenn es mal eng sein sollte/bei schwierigeren Patienten. Danach geht man meist in den OP, wo ich nahezu jeden Tag eingeplant war. Mittagessen schafft man meistens in der Kantine, wo man zusammen mit dem Team hingeht. Falls es wg OP zu eng wird, kann man auch im OP Bereich eine warme Suppe finden.
Am Nachmittag findet eine Visite auf der IMC und um 4Uhr eine Röntgenbesprechung statt. Die Röntgenbesprechung ist zwar nicht unbedingt Pflicht aber man sieht dabei viele interessante Patientenbilder und kann auch die eigenen Radiologiekenntnisse etwas auffrischen.
In der Notaufnahme ist der Ablauf etwas anders, hier ist man mit einem der Assistentärzte/Fachärzte eingeteilt und betreut anfangs zu zweit einen Patienten. Wenn man sich schon besser auskennt kann man auch eigene Patienten betreuen. Hier habe ich sehr viel gelernt, da man selber Entscheidungen treffen muss und auch z.B. die Patienten selber Schallen (Appendizitis, Galle...) und unter Aufsicht kleine ambulante Eingriffe durchführen kann (Abszessspaltung, ...).

OP:
Regelmäßige Einteilung, meist als 2. Assistenz, bei kleineren Eingriffen auch 1. Wenn man sich für die Eingriffe interessiert bekommt man viel erklärt. Da die Viszeralchirurgie in Neuperlach ein sehr breites Spektrum an Eingriffen durchführt kann man wirklich einiges sehen und lernen - Appendektomien, Hernien, koloproktologische Eingriffe, Darmtumorenresektionen, Pankreas- und Magenresektionen und noch mehr. Als PJler ist man meist bei den größeren Eingriffen eingeplant, wo man auch genügend Tätigkeiten machen und lernen kann. Es ist nicht nur starres Hakenhalten sondern aktive Assistenz mit Erklärungen, lustigen Unterhaltungen mit Operatoren und dem OP-Team.

Arbeitszeiten:
Je nach Station Beginn um 7:30-8:00. Ende meist gegen halb 5 wenn man zu der Röntgenbesprechung hingeht. Im Vergleich zu anderen PJler die in der Inneren sind, sind die Arbeitszeiten schon etwas länger, aber dafür ist diese extra Zeit auch mit produktiven Tätigkeiten gefüllt und man nimmt sehr viel mit und hat nicht das Gefühl nutzlos rumzusitzen.

Fortbildungen:
Da ich zu der Zeit der einzige PJler in der Chirurgie war, haben Fortbildungen im eigentlichen Sinne nicht stattgefunden. Das war zwar etwas Schade aber anderseits waren alle bemüht mir meine Fragen bei den Operationen oder auf der Station zu beantworten. Bei mehreren PJler werden jedoch auch offizielle Fortbildungen angeboten und es finden im Hause regelmäßig internistische Fortbildungen die man beim Interesse besuchen kann. Es wird zusätzlich auch ein EKG- und Sonokurs angeboten.

Pro:
+ Atmosphäre im Team
+ Wertschätzung als PJler
+ gute Organisation
+ großer Lernbenefit sowohl für Chirurgieinteressierte als auch die "Internisten"
+ breites Spektrum an spannenden Eingriffen

Contra:
- längere Arbeitszeiten (fand ich jedoch persönlich nicht störend)
- fehlende Fortbildungen


Bewerbung
Ãœber PJ-Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
EKGs
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13