Ich würde das chirurgische Tertial am Klinikum Harlaching keinem weiterempfehlen.
Pflegepraktikum 2.0.
Man ist jeweils 4 Wochen auf der unfallchirurgischen Normalstation, der unfallchirurgischen Privatstation, der allgemeinchirurgischen Station und der Notaufnahme eingeteilt (in der Theorie, die Praxis sieht anders aus da sich viele PJler während der Zeit auf der unfallchirurgischen Normalstation ihre lernfreien Tage nehmen und die PJler aus der Notaufnahme diese Station oft mitbetreuen müssen).
Aufgabenbereiche sind Blut abnehmen, Vigos legen und Verbandswechsel. Auf der unfallchirurgischen Normalstation ist man den ganzen Tag damit beschäftigt (+ unfreundliches Pflegepersonal + teilweise Arztbriefe, welche man um 15:30 auch noch aufgebrummt bekommen kann). In den OP kommt man unregelmäßig. Prinzipiell war meine Lernkurve sehr flach, obwohl ich mich an und für sich als motivierten Studenten beschreiben würde. Chirurgische Fortbildungen fielen zu 90% aus, die der anderen Fächer (meist Neurologie) waren oft sehr sinnvoll.
Als einzig positiven Aspekt kann man die 15 lernfreien Tage nennen, welche auch wirklich von jedem PJ-Student genommen werden können. Meiner Meinung nach wiegen diese jedoch die negativen Aspekte nicht auf und ich würde jedem Studenten ein Krankenhaus außerhalb von München empfehlen. In vielen Kliniken gibt es extra Pflegepersonal, welche auf die Wundversorgung spezialisiert ist oder die Verbandswechsel werden vom Pflegepersonal der Stationen durchgeführt. Zusätzlich gibt es ja auch schon einige Kliniken die zumindest ein bisschen was zahlen.
Durch die lernfreien Tage entstehen teilweise "PJ-ler" Engpässe, da sie meist am Tertialende gesammelt oder dann genommen werden, wenn man auf einer unbeliebten Station (3c) eingeteilt ist. Dies hat zur Folge, dass andere PJler aus der Notaufnahme oder der allgemeinchirurgischen Station diese Station mitbetreuen müssen.
Es war mit Abstand mein schlechtestes Tertial. Nach den beiden anderen Tertialen gabs zum Abschluss immer einen Kuchen, ich habe die Zeit nun stattdessen für eine Bewertung investiert.
