PJ-Tertial Psychiatrie in Klinik St. Pirminsberg (6/2019 bis 8/2019)

Station(en)
Regeneration
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das PJ in Pfäfers war mit Abstand eines meiner besten!
Ich war insgesamt 5 Wochen auf der Station Regeneration eingeteilt und obwohl viele wohl eher eine Akutstation bevorzugen würden, habe ich dort trotzdem unglaublich viel gelernt. Die Station ist fakultativ geschlossen und es werden Patienten ab 50 + behandelt. Was mir am besten dort gefallen hat, ist, dass man ein sehr breites Spektrum an psychiatrischen Krankheiten sieht. Ich habe in den 5 Wochen so ziemlich alles von Schizophrenie, Alkoholabusus, Persönlichkeitsstörungen, bipolaren Störungen und Depressionen bis Demenz gesehen. Da die Patienten etwas älter sind, hat man auch manchmal multimorbide Patienten, die man dann eventuell in ein umliegendes Spital verlegen muss. Außerdem sind die Patienten dort meist länger als auf einer Akutstation, man kennt die Patienten also nach einer Weile sehr gut und kann den Verlauf verfolgen. Wenn man länger da ist, kann man auch rotieren und mehrere Stationen sehen. Ich denke, man kann bevor man kommt auch Wünsche äußern auf welche Station man gerne möchte. Man kann die Assistenzärzte bei einem Dienst, der von 8:00 - 20:00 Uhr geht, begleiten, was ich unbedingt empfehle zu machen, da der AA für das ganze Haus verantwortlich ist und besonders nach 17:00, wenn man allein mit seinem AA ist, sieht man dann auch einmal andere Abteilungen oder Notfälle.

Die Organisation könnte wohl kaum besser sein, jeder weiß, dass man kommt und ist vorbereitet, man bekommt seinen eigenen Arbeitsplatz und Telefon sowie Computerzugang und einen Universalschlüssel für das gesamte Spital. Zeit wird elektronisch erfasst. Man wird fix einem Assistenzarzt und einem Oberarzt eingeteilt. Das ist extrem hilfreich, da man immer einen Ansprechpartner hat und der zugeteilte AA/OA immer weiß wie der aktuelle Wissensstand ist. Als UA darf man meistens die Eintrittsgespräche machen und wird dann auch nach der eigenen Meinung gefragt, wenn es um Therapievorschläge geht. Generell war die Stimmung unter Ärzten, Psychologen, Pflege, Sozialhelfern etc. extrem gut und familiär und ich habe selten in einem Spital so ein gutes Miteinander erlebt. Man wurde als Unterassistent sehr geschätzt, als Teil des Teams gesehen und jeder war unglaublich freundlich und hilfreich.

Kurz etwas zum Tagesablauf:
Beginn um 8:00 mit dem Morgenrapport, bei dem die Unterassistenten (falls man möchte) aufgenommene Patienten kurz in einem Satz vorstellen. Dann wird meistens gemeinsam Kaffee getrunken bzw. hat Zeit etwas zu erledigen wenn man eine Aufnahme hat an dem Tag.
Danach ging man auf Station zum Morgenrapport mit der Pflege. Einmal die Woche gab es eine OA-Visite, die auch häufig bis 12 oder 13 Uhr ging, aber sehr interessant war und es auch währenddessen viel Unterricht gab.
Danach wurden meistens Medikamente verordnet oder Anmeldungen/Telefonate erledigt bevor es um 12 mit AAs und UAs zum Mittagessen ging, welches wirklich immer total gut war und auch billiger für UAs ist.
Nachmittags gab es oft einen zweiten Rapport mit der Pflege und Fortbildungen, an denen die UAs auch teilnehmen konnten oder geplante Aufnahmen, bei denen man das Aufnahmegespräch macht und anschließend dokumentiert.
Arbeitsende war meist gegen 17 Uhr.

Pfäfers ist ein sehr kleines Dorf und den nächsten Supermarkt in Bad Ragaz erreicht man am besten mit Bus oder Auto. Es macht also Sinn ein Auto oder Fahrrad mitzubringen. Es gibt eine super schöne Therme und auch ein Freibad mit herrlicher Aussicht in Bad Ragaz, die Taminaschlucht, die man zu Fuß vom Wohnheim erreichen kann, unendlich viele Wandertouren und Seen, viele sehenswerte Städte in der Umgebung und ein Shopping-Outlet in Landquart, wo man selbst für deutsche Verhältnisse günstig einkaufen kann ;-) Der Walensee ist auch auf jeden Fall eine Fahrt wert. Im Personalhaus gibt es ein Fitnessstudio und eine Sauna, die man mitbenutzen kann. Man bekommt zusätzlich zu seinem Gehalt auch einen Heidiland-Gutschein im Wert von 200 CHF, das man in vielen Restaurants, Geschäften, Bergbahnen etc. in der Umgebung einlösen kann.

Alles in allem kann ich nur jedem empfehlen nach Pfäfers zu kommen, ob man jetzt an Psychiatrie interessiert ist oder nicht, da es auf jeden Fall eine Erfahrung ist, die man nicht missen möchte! Ich war am Ende traurig, als meine 5 Wochen vorbei waren, und wäre noch gerne länger geblieben, hätte ich Zeit gehabt.
Bewerbung
Ich habe mich ein paar Monate vorher bei Regula Meinherz per email beworben und auch nach kurzer Zeit gleich eine Rückmeldung und Zusage bekommen.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Rehas anmelden
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
nach Abgaben ca. 850 €

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1