Ich habe mich nicht wohlgefühlt. Das Gebäude ist toll und die ganz jungen Assistenten super lieb, eine nette Hebamme. Die folgende Kritik ist hart, doch ca 5 Assistenten bezieht das nicht mit ein. Diese Menschen lassen einen durchhalten, helfen, erklären, beziehen mit ein, geben einem Lehre, lächeln einen an und sagen danke. Doch ca. 4-5 herausragend tolle Menschen können die Stimmung auch nicht retten, die geprägt war von fast kindisch anmutender Kontrolle und Repression. Und dies nicht im medizinischen Sinn, wo man sich Anleitung wünscht, sondern eher von oben diktiert, ob man anwesend ist, das hat was von Schule, wenn man sich heimlich rausschleicht, weil man schon seit 8h nur Zeit absitzt und einer Erbarmen hatte und dann sagen muss: "aber lass dich nicht erwischen." Sorry, das hat in der Erwachsenenbildung nichts verloren! Die operativen Stationen möchte ich von JEDER Kritik ausnehmen, da geht der Tag geht rum und die Pflege dort ist toll.
Die Rotationen in die Ambulanzen ist 100% arztabhängig, es kann sehr cool sein oder eben nicht.
In der Geburtshilfe ist man der Nadeldepp, soll anwesend sein und ist gleichzeitig im Kreissaal maximal unerwünscht. Sehr unangenehm, um 9Uhr ist man mit allem durch und wartet bis 17 Uhr auf die Entlassung nach hause. Und wo soll man dann bitte hin? Habe im Dienst 12 h Überzeugungsarbeit geleistet um 1 Geburt zu sehen. Hauptsache das Blut ist abgenommen. Ich würde die Gyn generell nicht empfehlen, zu viel Östrogen, eins weiß ich nun mit Sicherheit, Gynäkologe werde ich NICHT! Wer eine Entscheidungshilfe braucht und sich die Gyn ausreden will, der ist am richtigen Ort.
Lehre fand wenig statt. Ca. 4 Fortbildungen in 4Monaten.
Nun ist PJ eben nunmal so und alles geht rum. Und es ist logisch, dass in der Flut der Münchner Studenten vieles untergeht, da wäre jeder genervt, doch man erlebt auch andere Häuser, in denen PJs als angehende Ärzte beigebracht bekommen, was ein Arzt so machen muss. Wie etwas funktioniert und auch im Op fällt es viel leichter richtig zu assistieren, wenn man mal gesagt bekommt, wie das funktioniert. Man ist ja bemüht, doch ab einem Punkt im menschlichen Miteinander übersteigt die Frustrationsschwelle die eigene Motivation. Wer unmündig behandelt wird, verhält sich irgendwann so. Dies jedoch nicht unbedingt von ärztlicher Seite aus.