PJ-Tertial Innere in Hanse-Klinikum Wismar (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
Kardiologie, Gastroenterologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Ursprünglich habe ich mich spontan, vor allem auf Grund der positiven PJ-Bewertungen und der Nähe zur See für das Hanse Klinikum Wismar entschieden. Defintiv wurde ich nicht enttäuscht und mein Innere Tertial in Wismar zu einer sehr lehrreichen Zeit, an die ich mich gerne zurückerinnere.
Das Hanse Klinikum Wismar liegt etwa 10 Minuten Fahrradweg von der wunderschönen Innenstadt Wismars (UNESCO Weltkulturerbe) entfernt. Am Haus gibt es eine Art Begrüßungsprogramm, dass sehr ernt genommen wird und bedeutet, dass man die ersten Tage damit beschäftigt ist, durchs Haus zu laufen und Unterschriften vom Vorstand, der Technik, der Kleidervergabe etc. zu sammeln. Mittagessen und Snacks gibts unten in der Kantine, ich habe mir aber meistens was von zu Hause mitgenommen, um mein PJ-Gehalt zu sparen. Einmal pro Woche findet zuverlässig und sinnvoller PJ-Unterricht statt: Super war, dass wir, sieben PJler, den immer gemeinsam (interdisziplinär) hatten und es Kekse und Kaffe gab! Der Unterricht noch dazu lehrreich, es gab sogar praktische Blöcke zur Sonographie oder Schrittmachertherapie. Sehr positiv in Erinnerung ist mir ein Nephro Block bei Herr Dr. Hickstein! Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit an klinikinternen Fortbildungen, z.Bsp. zur Erhebung eines psychopathologischen Befundes teilzunehmen.
Meine ersten zwei Monaten, den überraschend kalten März und April, verbrachte ich auf der Kardiologie: Das Fach, zu dem ich bisher wenig Bezug hatte, mitsamt dem ärztlichen und pflegerischen Team habe ich sehr ins Herz geschlossen. Hier war es selbstverständlich eigene Patienten unter Supervision zu betreuen. Natürlich habe ich, wie auf einer kardiologischen Station üblich, einiges an Blut abgenommen und Patienten mit PVKs versorgt. Aber ich durfte genauso elektrokardiovertieren, Pleuraergüsse punktieren, ins Herzkatheterlabor und mal in den Ultraschall mitgehen - ohne, dass ich groß darum bitten musste (Alles kann, nichts muss.). Wenn es einfach mal zu viele BE und PVKs waren, hat man mir immer geholfen und es wurde für die Visite auf mich gewartet. Das hat mich besonders gefreut, weil ich das bis dato nicht gewohnt war! Natürlich herrschte auf der Kardiologie ein hoher Durchlauf: Viele Patienten sind nur kuzrzeitig für die HKU da, sodass einiges an Briefen etc. anfällt. Langweilig wurde es definitiv nicht. Als gleichberechtigets Teil des Teams habe ich so schnell gelernt Briefe zu diktieren, Patienten aufzunehmen und zu visitieren und mir einen Überblick über die Medikamente zu verschaffen. Nachträglich wurden meine Anordnungen und Entlassbriefe immer mit mir besprochen, sodass ich auch außerhalb der Visiten im Arztzimmer einiges gelernt habe. Die Stimmung auf der Kardiologie war super lustig und nett: Einige der Assistenzärzte machen Ihren Facharzt Allgemeinmedizin und sind schon viel rotiert, sodass man auch außerhalb der Kardiologie viel von Ihnen lernen kann. Die Stationsärztin Frau Wiese und andere jüngere Fachärzte sind besonders engagiert in der Lehre und haben mich vor alleim in den Funktionsabteilungen und während der Dienste in der Notaufnahme nett betreut. Der Chefarzt Dr. Schneider kam häufiger nachmittags vorbei und hat auch gerne und gut viel erklärt, sodass ich nach meiner Kardio Rotation wirklich einiges drauf hatte (ehrlicherweise habe ich das eher rückblickend, während der Examensvorbereitung gemerkt). Die häufigsten Krankheitsbilder: VhF, dekompensierte Herzinsuffizienz, KHK, Myokardinfarkt, hypertensive Krise, Synkope. Von Tag 1 an wurde ich hier sehr kollegial und herzlich betreut.
Etwas im Kontrast dazu stand meine folgende Zeit auf der Gastroenterologie: Trotz Anregung des sehr an der Lehre interessierten CA Dr. Keller, haperte es etwas an deren Umsetzung, sodass ich erst in meinen letzten zwei Wochen dazu kam eigene Patienten zu betreuen. Darüber hinaus hat mir meine Zeit auf der Gastro aber ebenso gut gefallen: Auch hier durfte ich rotieren und bei Endoskopien und im Ultraschall mit dabei sein. Währenddessen hat sich allen voran OA Wehrmann viel Zeit genommen zu erklären und auch die Assistenzärzte waren im Großen und Ganzen sehr engagiert.
Summa summarum, war mein Innere Tertial und der Sommer in Wismar, als er dann ab Mai endlich kam, wunderschön: Viele Ausflüge, legendäre Spiele- und Kochabende mit den anderen PJlern, Kai-Bar Besuche, Kiten und abendliche Spaziergänge am Strand auf Poel verliehen dem ganzen (beinahe) Urlaubscharakter.

Verbesserungsvorschläge: Mittagessen kostenfrei, Limitierung der Aufklärungsgespräche
Bewerbung
"Bewerbung" seit 2019 über das nationale PJ-Portal online
Stationswünsche etwa 6 Monate vorher via E-Mail an die PJ-Koordinatorin (s. Website)
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Punktionen
EKGs
Rehas anmelden
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13