PJ-Tertial Innere in Zuercher Hoehenklinik Wald (9/2018 bis 12/2018)

Station(en)
B, C, D, E
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Die Zürcher Höhenklinik Wald war für mich der perfekte Einstieg in das PJ und ich kann sie wärmstens weiterempfehlen! Zunächst zum trockenen Einstieg: Es handelt sich um ein Rehazentrum. Dieser Begriff ist aber irreführend, da die Patienten durch eine sehr frühe Übernahme aus dem Vorspital oft noch intensive medizinische Betreuung benötigen. Dadurch habe ich hochspannende Fälle mitbekommen, beispielsweise frisch lungentransplantierte Patienten. Neben diesem medizinischen Aspekt bietet die Klinik im Rahmen ihres Rehabilitationsprograms eine breit gefächerte Betreuung mit beispielsweise umfangreicher Physiotherapie, psychologischer Beratung, Kunst -und Musiktherapie, Rauchstoppprogramm etc.

Fachlich: Im Prinzip breite innere Medizin, Schwerpunkte aber Pulmologie, Kardiologie und Schlafmedizin (eigenes Schlaflabor). Außerdem gibt es eine orthopädische und neurologische Station, wo man auch mitarbeiten kann. Der PJler/Unterassistent genießt eine hohe Wertschätzung in dieser Klinik. Man kann eigenmächtig Patienten betreuen und diese dann mit dem Oberarzt und sogar Chefarzt besprechen. Da es nur selten Notfälle gibt, hat man viel Zeit für jeden einzelnen Patienten. Der perfekte Einstieg also für umfangreiche Anamnese, Diagnostik und Therapieausarbeitung. Der Tag gliedert sich grob in Frühbesprechung, Visite, Neuaufnahmen, Patientenvorstellung, Röntgenbesprechung, Nachmittagsbesprechung+ alles, was so ansteht: Häufig aBGA´s, Echokardiographien, Lungenfunktionstests, Wundkontrollen, PEG´s.

Fortbildungen: Regelmäßig Fortbildungen für alle Ärzte und Unterassistentinnen bei der morgendlichen Frühbesprechung. Sehr cool ist die wöchentliche Live Schaltung in eine Vorlesung aus der Universität Bern. Außerdem werden wöchentlich Röntgenbefunde mit einem ebenfalls live zugeschaltetem Radiologen besprochen. Mein persönliches Highlight: 2 abendliche Fortbildungen gemeinsam mit den Kollegen mit Essenseinladung und allem drum und dran, sowie der Besuch eines Kongresses in Zürich persönlich mit dem Chefarzt. Und damit kommen wir zum nächsten Teil...

Team/Stimmung: Könnte ehrlich besser nicht sein. Ausnahmslos jeder in dieser Klinik, Ärzte, Pflege, Personalmanagement und sonstige Teammitglieder, alle waren herzlich, aufgeschlossen und vor allem: Auf einer Augenhöhe! In der Schweiz besteht eine flache Hierarchie, bestes Beispiel dafür ist, dass sich jeder duzt. Der Pjler hat seinen festen Platz und wird ernst genommen. Kollegiales Highlight eines jeden Tages war der morgenliche gemeinsame Kaffe mit weltbekanntem Ragusagipfel (Croissant), sowie das gemeinsame (übrigens sehr gute) Mittagessen mit überragender Aussicht (siehe Bild). Außerdem arbeiten dort sehr viele junge Ärzte und somit stand einem gemeinsamen Abend in Zürich auch nichts im Wege.

Organisation: Perfekt... man bekommt gleich zu Beginn des ersten Arbeitstages Kleidung, Pieper, Aufnahmegerät und sogar einen einen Arbeitsplatz mit eigenen Zugangsdaten etc.

Freizeit: Ich bin der absolute Bergfreund und somit habe ich mir mit diesem PJ in der Schweiz einen Traum erfüllt...Der Wanderweg lag direkt vor meiner Haustür. Im Sommer lockt außerdem der Zürichsee. Im Winter ist man super schnell in großen Skigebieten und bekommt beispielsweise in Davos sogar Rabatt auf Skilifte. In Zürich ist man mit dem Zug in etwa 40 Minuten und die Stadt ist wirklich der Hammer! Nichtsdestotrotz liegt die Klinik sehr hoch und in dem Ort Wald geht auch nicht gerade die große Sause. Wer das also sucht, dem rate ich von Wald eher ab.

Unterkunft: Direkt neben der Klinik gibt es eine Personalunterkunft, in der ich mich sehr wohl gefühlt habe (siehe Bild). Für diese muss man zahlen, allerdings verdient man ja auch sehr gut. Trotzdem: Wer glaubt dort ordentlich Geld sparen zu können, den muss ich enttäuschen. Das Gerücht "die Schweiz ist so teuer" kann ich nur bestätigen.

Fazit: Ich befinde mich aktuell in meinem 2. Teil des Pj´s in Deutschland und ich vermisse die Zeit in der Schweiz und in der Zürcher Höhenklinik sehr. Ich hatte zu allen Kollegen, vom Assistenzarzt bis Chefarzt ein tolles Verhältnis und habe viel lernen können (Man hatte keine Angst "blöde" Fragen zu stellen). Diese Klinik bietet zwar keine akute Notfallmedizin, aber einen umfangreichen Einblick und fundierten Einstieg in die Innere Medizin.
Bewerbung
Wald ist noch ein klarer Geheimtipp und somit ist auch eine kurzfristige Bewerbung immer einen Versuch wert. Ich habe mich ca. ein halbes Jahr vorher beworben.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Rehas anmelden
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1200
Gebühren in EUR
200

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1