Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Habe ca 1,5 Jahre vorher angefangen mich zu informieren wo in England man das PJ machen kann. Dafür habe ich nach einem "medical elective" gesucht, was bei den Engländer einem Praktikum entspricht was man nicht an der eigenen Uni macht. Bei viele Unis ist nur ein bestimmter Zeitraum im Jahr verfügbar und bei vielen ging auch maximal eine Dauer von 4 oder 6 Wochen. Daher hatte ich am Ende eine kleinere Liste mit möglichen Häusern und habe mich dann bei diesen beworden. Dafür habe ich ca. 1 Jahr vor dem Tertial den IELTS gemacht. Dann alle Dokumente gesammelt und abgeschickt. Es kam dann aus Norwich eine Email, dass sie einen Consultant für mich finden und falls das klappt, kann ich kommen. Ein gutes halbes Jahr vor Beginn kam dann auch die Zusage.
Habe mich dann noch für eine Wohnung an der Klinik beworben. Da hieß es zuerst, dass es wohl schwierig wird und nicht klappt, dann kam aber doch noch eine Zusage.
Das Praktikum selber hat sich vor allem Dank meiner netten zuständigen Consultant (so ein Zwischending zwischen Oberarzt und Chefarzt) gelohnt. Sie hat sich sehr gut um mich gekümmert und dafür gesorgt, dass ich möglichst viel unterschiedliches sehen kann. Die Ärzte dort erklären viel und waren mir gegenüber sehr aufgeschlossen, aber ich hatte den Eindruck, dass sie Studenten dort nicht so gewohnt sind wie in DE. Deshalb war es dann manchmal auch sehr langweilig, weil ich nur viel zugeschaut habe, aber kaum was selber machen konnte. Daher wäre es vielleicht besser, wenn man sich auf ein placement aufgeteilt in zwei Abteilungen bewirbt. 4 Wochen Kardio und dann 4 Wochen Gastro oder so wäre wohl abwechslungsreicher gewesen.
Aber ich habe natürlich viel gelernt, mein Englisch verbessert und auch die Freizeit kam nicht zu kurz. In der Umgebung von Norwich kann man vor allem die schöne Landschaft genießen, es lohnt sich auch über ein Wochenende mal ein Auto auszuleihen. Das Krankenhaus selber liegt eher am Stadtrand. Man kann zwar mit dem ÖPNV gut in die sehr schöne Innenstadt fahren, aber unter der Woche habe ich das nicht allzu oft gemacht. Die Nähe zu London lädt auch zu einem Wochenedtrip in die Hauptstadt ein bzw macht es dem Besuch aus DE auch leichter mal vorbei zu kommen. Ich war froh, dass ich nicht im Winter dort war, weil man viel Zeit draußen verbingen kann.
Die hospital accommodation war soweit in Ordnung. Es war sehr praktisch, so nah am Arbeitsplatz zu sein und es gab alles vor Ort was man braucht, wenn man nur mit einem Koffer anreisen kann (eigenes Zimmer mit Bad, Gemeinschaftsküche mit Sofas und TV, Bettwäsche+Handtücher für 50 Pfund, Viele Töpfe und Geschirr, Wlan was nicht immer funktioniert hat, Waschmschine, Garten, Parkplatz). Das Zimmer war halt nicht das neuste und durch die Lage etwas abseits wurde es am Abend schon mal langweilig...
Insgesamt war es eine gute Entscheidung nach Norwich zu gehen. Man sollte bedenken, dass das Ganze nicht billig ist (200€ Flug, Gebühr 500 Pfund und Miete für zwei Monate insg. 1000 Pfund) und es ist vielleicht insgesamt nicht so interessant wie in einem deutschen Krankenhaus. Aber man kann trotzdem viel lernen und macht eine tolle Erfahrung in einer schönen englischen Stadt.