PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Fuerth (5/2019 bis 7/2019)

Station(en)
28, 29, 31
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Das Tertial war gesplittet, Bericht also nur für Allmein-Thorax- und Gefäßchirurgie.
Bewerbung und Abwicklung der Formalitäten unkompliziert über das PJ-Portal. Am ersten Tag Einteilung in Unfall- und Allgemeinchirurgie, Ausgabe Namensschild, Spindschlüssel, Personalschlüssel und Kleidung. Die Kleidungsausgabe und -abgabe erfolgt mittels Kleiderautomat, die Kleidung ist gechippt.

Tagesablauf:
Frühbesprechung Allgemeinchirurgie um 07:00 Uhr, d.h. Übergabe des Nachtdienstes, Nachbesprechung der OPs des Vortages bzw. Wochenendes und Vorbesprechung des bevorstehenden Tages. (Bei OPs, bei denen "Student" dabei steht, ist die 2. Assistenz von einem PJ-ler abzudecken. Man ist, wenn im OP eingeteilt, immer steril am Tisch. Wer in welche OP geht, machen die PJ-ler unter sich aus). Danach geht man auf die jeweilige Station, nimmt so viel Blut und legt Nadeln so viel man schafft (primär studentische Aufgabe), danach gehts in den OP nach Plan. Geplante stationäre Aufnahmen werden primär von Studenten abgewickelt mit kurzer Anamnese, körperlicher Untersuchung, Nadel und Blutentnahme und Dokumentation im System.
Man kann sich mit den anderen Studenten absprechen für die Pflichtaufgaben und so ggf. auch mal früher gehen, wenn nichts mehr zu tun ist.

Einer der Ärzte hat immer den "9-11er", das Konsiltelefon. In der Regel freut sich der-/diejenige über Begleitung, man darf viel machen und sieht viel.
Generell muss man sagen: Engagement lohnt sich. Zeigt man den Ärzten, dass man sich interessiert, zeigen sie gerne, erklären gerne und nehmen sich sogar Zeit für Untersuchungskurse, Knotentechnik, Sonographie, etc. Drückt man sich vor allem, was über das Mindestmaß hinausgeht, ist man den Ärzten auch egal.
Dienstende offiziell dann nach Nachmittagsbesprechnung um 15 Uhr.

Sind genug Studenten da, um die OPs am Morgen mit abzudecken, und leider nur dann (Personalmangel), darf man bei Interesse auch zum Spätdienst kommen. Laufen OPs, löst man die anderen Studenten aus. Ansonsten begleitet man den Dienstarzt auf seinen Wegen und hat quasi 1:1-Betreuung. So darf man dann auch mal als 1. Assistenz oder ggf. sogar Operateur Hand anlegen, aus Dankbarkeit für die Unterstützung.

Zum PJ-Unterricht habe ich es entweder nicht geschafft, weil ich in OPs eingebunden war, oder er fand nicht statt. Die theoretische Zusatzausbildung kam daher deutlich zu kurz. Innerhalb der Abteilung gab es keine Fortbildungen.

Die Stimmung innerhalb der Abteilung war sehr gut, das Verhältnis sehr kollegial. Natürlich gab es auch die obligatorischen Wildsäue, deren Tagesstimmung man am besten vorher riechen musste. Nach einem "du hast mir jetzt nicht wirklich den Nerv da abgerissen, du Arsch" habe ich mich schlicht geweigert, noch irgendwelche Aufgaben für diese Oberärztin zu übernehmen (es war ein kleiner Hautnerv, den sie bei einer Bauchwandrekonstruktion schonen wollte, auf der für mich nicht sichtbaren Seite des Hakens, natürlich ohne Vorwarnung, was ich da mit dem Haken halte).

Größtes Minus für dieses Haus ist die Personalverwaltung. Dem Haus laufen wohl in mehreren Abteilungen die Leute davon, von Seiten der Verwaltung wird nicht wirklich nach Ersatz gesucht und die Mitarbeiter haben so nicht das Gefühl, von hohem Stellenwert zu sein. Es fehlen einige Stellen und die PJ-ler stopfen gefühlt die Lücken.

Fazit: Praktisch sehr lehrreich, wenn man sich aktiv bemüht. Die theoretische Ausbildung kam zu kurz. Anwesenheit bei Visite war quasi nie möglich. Wenn man interessiert an Chirurgie ist, kann man hier sehr viel sehen und auch gut mitmachen.

Pro:
- sehr kollegiales Team (bis auf die üblichen Ausnahmen)
- breites Spektrum der Krankheitsbilder
- Einteilung fest auf einer der drei Stationen, bei Interesse aber OP-Assistenz und Mithilfe auf allen drei Stationen möglich
- bei Interessebekundung sehr lehrwillige Assistenten

Contra:
- schlechte Kommunikation zwischen Personalleitung und medizinischem Personal (mehrere Hakenhalterstellen wurden nicht besetzt, da die Verwaltung lange genug für die Verträge gebraucht hat, dass die Interessenten wieder absprangen)
- EDV-Zugang zu Orbis am Mittwoch der ersten Woche erst nach mehrfacher Nachfrage
- teilweise sehr schlechtes Ansehen der PJ-ler
Bewerbung
Bewerbung unkompliziert über das PJ-Portal.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Punktionen
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Braunülen legen
Poliklinik
EKGs
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
350

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
4
Unterricht
5
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.4