PJ-Tertial Innere in Universitaetsspital Basel (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
Kardiologische Kurzzeitklinik, Stationen 5./6. Stock, IPS, Notfall
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Organisation:
Nach einem sehr schönen ganzen Tag Einführung für alle neuen Mitabreiter inkl. Essen waren erstmal alle wichtigen Fragen beantwortet, alle Zugägne vorhanden und man musste nicht wie in D sich erstmal alleine um alles kümmern. Man schaute mal auf der ersten Station vorbei und fing dann dort am nächsten Tag an. Die Planung war bei weitem besser als bei meinen bisherigen Praktika. Man rotiert monatlich auf andere Stationen, die im Grunde alle allgemeininternistisch sind, aber Schwepunkte haben (Hämato-Onko, Sucht, Kardiopulmonal,...), und kann auch auf den Notfall oder die Intensivstation (IPS). Gerade für Notfall wird dann meist gelost und ein Einsatz ist nicht sichergestellt.

Arbeitsort:
Generell ist man monatlich eingeteilt und hat einen eigenen Platz mit PC, Telefon neben einem AA. Die Räumlichkeiten sind im Klinikum 2 ziemlich 60er/70er-Stil und empfand ich persönlich nicht sehr gut. Alle vier AAs einer Station sind in einem Büro, hinzu kommt noch die Stationssekretärin und meist sind noch Oberärzte oder Konsilärzte da. Demnentsprechend laut ist es oft. An Equipment ist an sich alles vorhanden, was man so braucht. Auch die Ausstattung auf Station ist sehr gut. Es gibt sehr viele fahrbare PC-Wagen, die man sich auch mal für die Aufnahmen nehmen kann, damit man nicht alles doppelt- und dreifach aufschreiben muss. Auf jeder Station ist eine Küche und ein Pausenraum, was von den Ärzten in meiner Zeit jedoch nie genutzt wurde, von mir schon.

Alltag/Rotationen
Station:
Man ist wie gesagt einem AA zugeteilt, der mal mehr/weniger Lust hat. Die AAs rotieren selbst rel. häufig zwischen den Stationen. Man fängt zwischen 8-8:30 an, 8:30 ist Röntgen-Besprechung, wo man auch mal Patienten kurz vorstellt. Anschließend gehen alle schnell zum "Huddle", einer fragwürdigen Institution, die von der Pflege aus unbedingt gemacht werden muss, bei der eigentlich nur erzählt wird, welche Pfleger bei bei welchen Patienten Visite mitmachen (und dann doch gerade nicht da sind, wenn man mal loslegen will). Dann macht man Visiten für zwei bis drei Stunden. An drei Tagen ist dann 12 Uhr Konsilvisite, bei der verschiedenste Themen für die AAs durch Spezial-Internisten besprochen werden, was recht lehrreich ist. Anschließend Mittagessen, danach normale Stationsarbeit inkl. Aufnahmen, OA-Besprechungen usw.. Praktische Tätigkeiten macht man quasi nicht. Punktionen wurden oft abgegeben an Spezial-Ärzte und dann in den Polikliniken gemacht. Oder die AAs machten sie, da sie sonst ebenso wenig dazu kamen. Die Ausbildung in Ultraschall fand ich etwas schwierig, da prinzipiell nicht einfach so ein US gemacht werden sollte, ohne es irgendwo anzumelden und das dann mit einem Supervisor zu machen. Es war also nicht sehr niederschwellig. Wenn es bei einem Patienten mal schwierig war, einen i.v.-Zugang zu legen, hat man eher einen Zugang durch die Radiologe legen lassen als dass die Ärzte es selbst versucht hätten oder die Studenten es machen konnten.

KUK
Ich war einen Monat auf der kardiologischen Kurzzeitklinik . Hier werden Patienten aufgenommen, die für Interventionen (Lika, PVI, etc.) kommen, weshalb der Durchsatz sehr hoch ist. Hier kommt ein Uhu immer etwas früher, um mit den EKG-Gerät (mit Saugnoppen) vor 8 alle wichtigen EKG zu schreiben, die alle direkt online sind. Die Hauptaufgabe ist dann, eine Art Übersicht und Zusammenfassung neuer Patienten der nächsten Tage zu schreiben mit Diagnosen etc, wofür man am PC die Archive nach Vorbriefen, Überweisungen durchsucht. Es sind zwei AAs da, die die Patienten betreuen und die Heart-Team-Besprechungen vorbereiten. Man sitzt die ganze Zeit in einem fensterlosen Raum. Vorteile: man hat genug Zeit, um mit der Pflege zu frühstücken (als Uhu) und kann auch früher gehen. Man sieht natürlich viele EKGs, kann viel auskultieren etc.. Ich habe aus Lsut auch morgens ab und zu mitgeholfen, Viggos zu legen. Zu meiner Zeit hatten die AAs leider keine wirkliche Motivation an Lehre. Und bzgl. der Sekretärs-Aufgaben, für die man eingesetzt wurde, hat man manchmal noch Kritik bekommen, was man und was klein zu schreiben habe. Auf der Kuk hat man sich (was auf die AAs leider auch zutrifft) hauptsächlich als Handlanger der Interventionellen Kardiologen gefühlt. Wem der Sekretärs-Job da gefällt, sollte eine Motivation für eine wirklich medizinische Tätigkeit überprüfen.

IPS/Notfall
Ich war sowohl zwei Wochen auf dem Notfall, als auch auf der IPS, was eher Zufall war, da jemand ausgefallen war und ich dann noch getauscht hatte. IPS war interessant, und ich hatte mich eigentlich drauf gefreut. Man sieht auch viel, da es eine sehr große interdisziplinäre Station ist, wo alles nebeneinander liegt. Fachlich ist es also sehr vielseitig. Als Student hat man dort keine festen Aufgaben und geht meist einfach mit. Ein paar Ärzte waren sehr nett, ein paar andere haben mich regelrecht ignoriert. Daher haben zwei Wochen dann auch gereicht.
Notfall war gut. Nach einer kurzen Einführung durch eine AA, wie dort alles so läuft, habe ich mir alleine Patienten angeschaut und dann einfach mit AA und OA besproche, sowie alles am PC notiert. Für die chirurgischen Patienten gibt es eine Uhus.

Lehre
Es gibt zwei mal die Woche Unterricht für die Uhus. Ein Termin davon ist bei uns einen ganzen Monat ausgefallen. Sonst gibt es noch Mo-Mi die Konsilvisiten mit AAs und den Konsil-Ärzten. Im Alltag fand leider eigenlich kein Teaching statt. Die AAs, denen ich zugeteilt war, hatten meist keine Lust, konnten auch nicht abgeben, da sie selbst oft neu waren usw.. Auch durch die Oberärzte fand fast nie wirklich Teaching statt. Natürlich wird besprochen, was mit den Patienten nun gemacht wird, was auf einer allgemein-internistischen Station größtenteils Stationslogistik ist. Ich hatte jedoch nie das Gefühl, dass es eine Rolle spielt, ob ich dabei was lerne und habe auch nicht viel mitgenommen. Auch wenn ich mal Vorschläge eingebracht habe, wurde darauf fast nie eingegangen. Im Grunde empfand ich zwar die Umgangsformen besser als in Deutschland, aber die Lehre im Alltag war genauso schlecht und nicht vorhanden (bis auf die Seminare etc.).
Auf dem Notfall hat man öfter mit den Ärzten fachliche Dinge besprochen. Dort hatte ich mehr den Eindruck, etwas mitzunehmen.

Basel, Freizeit
Super Stadt, die ich schon kannte und nur empfehlen kann. Ab Juni/Juli kann man bei angenehmen Tempreaturen im Rhein schwimmen, was genial ist und die halbe Stadt auch macht, da es erlaubt und ungefährlich ist. Das Unispital ist ein paar Gehminuten vom Rhein entfernt. Sonst bietet Basel ein unglaublich großes Angebot an Museen, Kunst-Ausstellungen, Kulturellen Events genrell. Für eine Stadt dieser Größe findet man kaum ein Pendent in Deutschland, was das betrifft. Die Umgebung ist ebenfalls sehr schön und schnell zu erreichen. Zudem ist man direkt neben Frankreich und Deutschland. Insgesamt ist die Bevölkerung sehr international, da sehr viele große Unternehmen da sind.

Fazit:
Für das Innere-Terial selbst würde ich nicht nochmal ans Unispital gehen. Ich kann mich den positiven Bewertungen auch nicht anschließen. Praktisch habe ich nichts dazu gelernt und auch gar nichts gemacht (kein einzige Punktion z.Bsp.), fachlich eher wenig. Dafür waren die allgemeinen Arbeitszeiten bis 18 Uhr recht lang (ohne dass man von den AAs auch mal früher heimgeschickt wurde). Das Gehalt mit 1200 CHF reicht aus , wenn man günstig wohnt. Mittagessen ist für 8,90CHF meist sehr gut. Um Basel kennen zu lernen, ist es, insbesondere im Sommer, natürlich super, da man täglich baden kann und die Stadt einfach schön ist.
Bewerbung
Ich hatte spontan drei Wochen vorher einen Platz bekommen.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
5
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
5

Durchschnitt 3.67