PJ-Tertial Psychiatrie in Charite Campus Mitte (5/2019 bis 9/2019)

Station(en)
155
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Wichtigste vorab:
Du triffst die abolut richtige Entscheidung dein Psychiatrie-Tertial am Charite Mitte machen zu wollen!

Ich habe mein erstes Tertial in der Psychiatrie am Charite Mitte (CCM) in Berlin auf der Akutstation 155 absolviert.
Die Bewerbung lief online über die zentrale Vergabestelle des PJ-Portals (an dieser Stelle Vorsicht: Nicht teilnehmende Unis werden im Rahmen der zeitlichen Vergabe der Los- und damit Auswahlplätze gegenüber teilnehmenden Unis benachteiligt, daher benötigt man mitunter viel Glück um an einen begehrten PJ-Platz zu bekommen). Bevor das Tertial losging wurde man von der Chefarztsekretärin per Mail angeschrieben, an welchem KH (Charite Mitte oder St. Hedwigs Klinik, SHK) und auf welcher Station man arbeiten möchte. Die St. Hedwigs Klinik ist 5 Minuten mit dem Fahrrad vom CCM entfernt und ziemlich beliebt bei den (PJ)Studenten. Das Gebäude an sich ist wirklich super schön im Gegensatz zu dem doch etwas älteren des CCM - wobei gerade im CCM renoviert wird und einige Stationen wie zb die 155 bald umziehen. Naja ... So oder so denke ich, dass man in beiden Häusern ein gutes Tertial verbringen kann. Ich persönlich würde immer eine Akutstation empfehlen, da man dort am meisten sieht und lernt.

Da dies mein erstes Tertial gewesen war, war ich ziemlich unvorbereitet, was es eigentlich heißt, einen Stationsalltag zu schmeißen. Da während meines Tertials nicht nur Arztwechsel auf Station (es gibt jeweils einen Psychiatrie- und einen Neurologie-Rotanten als Stationsärzte) war, sondern diese jeweils abwechselnd immer im Urlaub waren, war ich vom ersten Tag an ziemlich eingebunden und dementsprechend überfordert. Lass' dich davon nicht verunsichern oder unterkriegen - das ist ganz normal! Nach ca. zwei bis drei Wochen war ich dann gut eingearbeitet und habe die Station selten sogar alleine bzw. mit einem zweiten PJler betreut. Eine permanente Größe auf Station ist der Oberarzt der 155 (Dr. C. M.), der in meinen Augen der coolste und beste Oberarzt ist, den ich bisher kennengelernt habe. Er hilft einem gerne weiter und hat einen trotz fehlender Expertise und Erfahrung nach der eigenen Meinung bzw. Einschätzung gefragt. Generell war der Umgang mit den Kollegen super entspannt und unkompliziert - wie in der ganzen Klinik. Man fühlt sich dementsprechend schnell als Teil des Teams. Auch die Pflege war im Großen und Ganzen sehr nett und hilfsbereit. Mit jedem wird man sich nicht gleichermaßen gut verstehen können. Wie immer hängt das Ganze aber von der eigenen Initiative und Kommunikation ab.

Als Akutstation betreut man besonders Patienten mit akut-psychiatrischen Krankheitsbildern (Akute Intoxikationen, Paranoide Schizophrenie, Bipolare Störung, Depression). Zu wirklich brenzligen und gefährlichen Situationen kommt es eher selten, wobei man es schon aushalten sollte, wenn es eventuell mal lauter wird oderjemand dich beleidigt. Mir hat die Arbeit insgesamt großen Spaß gemacht. Zu den alltäglichen Aufgaben gehören vor allem Blutentnahmen (wirklich überschaubar und schnell gemacht), Patientenaufnahmen und -gespräche sowie Arztbriefe schreiben. Normalerweise werden die Patienten zwischen den Ärzten aufgeteilt und man bekommt seine eigenen.
Einmal die Woche findet entweder im CCM oder im SHK eine PJ-Fortbildung mit psychiatrischen Krankheitsbildern für die Psychiatrie-PJler statt. Außerdem gibt es noch einmal die Woche eine Fortbildung für die ganze Klinik mit spezifischeren Themen. Beide Fortbildungen empfand ich immer als sehr informativ und gelungen. Pro Woche erhält man am Charite einen freien Studientag. Die Studientage kann man auch ganz unkompliziert in Rücksprache mit den Ärzten summiert am Ende nehmen. Arbeitsbeginn ist immer um 8:30 mit der Übergabe des Nachtdienstes, offiziell Feierabend um 17:30. Wie immer hängt auch hier die Arbeitszeit vom eigenen Arbeitsaufwand und der eigenen Initiative ab. Es war nie ein Problem, auch mal früher zu gehen.

Alles in allem hat mir mein Psychiatrie-Tertial sehr gut gefallen und mich darin bestärkt, wahrscheinlich selbst Psychiater zu werden. Wenn man keine Lust auf die 0 8 15 Medizin hat und sich für die menschliche Psyche und deren Verrücktheiten interessiert, ist man am CCM auf der 155 gut aufgehoben.

P.S. man wird zwar nicht bezahlt, aber immerhin bekommt man 7€-Essensmarken
Bewerbung
Bewerbung über das PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2