PJ-Tertial Innere in Klinikum Dritter Orden (3/2019 bis 6/2019)

Station(en)
Gastro/Hämato-Onko
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Die Innere am Dritten Orden hat meine Hoffnung auf Innere Medizin neu erweckt!
Vom Tertialbeginn im März 2019 war ich angenehm überrascht: Alle PJler wurden sehr warm empfangen, die Aufnahme ins Klinikum war super organisiert mit Schließfach, Schlüsselübergabe, Systemzugang und Erklräung des Mittagsmeüs ;-) . Ich hatte das Gefühl, sehr willkommen zu sein und in ein Top Team gerutscht zu sein.

Pros (Viele!): Es gibt täglich eine Röntgenbesprechung, in der die Bildgebungen aller Patienten von Station besprochen werden. Im Anschluss daran eine kurze Mittagsbesprechung, in der man die Patienten vorstellt, die man an dem Tag aufgenommen hat. Übertragene Verantwortungen, Kommunikation, Transparenz und Lehre des/der jeweiligen Assistenzarztes/ärztin waren individuell total verschieden, in der MED 1 sind diese jedoch häufig rotiert, sodass ich die Arbeitsweise von vielen verschiedenen Assistenten kenne lernen konnte. Auf der Onko war es außerdem so, dass wöchentlich eine Stationsbesprechung stattfand, wo alle behandelnden Beteiligten an einem Tisch sitzen und die Meinung aller gefragt ist. Ich finde das Konzept sehr gut und vor allem im interdisziplinären Kontext der Onkologie sinnvoll, auch wenn mein Eindruck war, dass die Besprechung einigen Assistenzärzten etwas lästig war.
Die Blutentnahmen und Nadeln werden mit den MFAs geteilt. Mein großes Glück war wohl unsere nahezu unfehlbare MFA auf der Onko-Station, die vermutlich so einigen PJlern schon das Leben erleichtert hat, weil es dadurch möglich ist, sich mehr auf die anderen ärztlichen Tätigkeiten zu konzentrieren. Ich mochte die Stimmung auf Station sehr gerne. Unterstützend zu meinem Gesamteindruck hat wohl auch ein im Umgang sehr menschlicher Oberarzt beigetragen, der einerseits ehrlich mit den Patienten und andererseits respektvoll mit seinen Mitarbeitern war, was die Arbeitsatmosphäre sehr angenehm gemacht hat.

Kontras: In andere Abteilungen konnte man nur mit Tauschpartner rotieren (dies hat sich aber seit meinem Tertial wohl geändert, aktuell müssen alle verpflichtend rotieren). Und leider wird man nur eine Woche lang in die Notaufnahme eingeteilt. Die Zeit in der Notaufnahme hat mir aufgrund der Möglichkeiten des individuellen Arbeitens nahezu am besten gefallen, und war toll, weil mehr medizinische Überlegungen gefordert sind.
Etwas schade fand ich, dass meine Verantwortungen im stationären Alltag teilweise nicht besonders groß waren (das war, wie gesagt, sehr Assistenten-abhängig). Im Gegenzug dazu steht jedoch, dass jegliche Hilfe stets sehr gewertschätzt wurde.

Meine Empfehlung an die Nachgänger: Je klarer euch eure Lernziele im Vorfeld klar sind, umso besser! Kommuniziert diese, denn meistens möchte man dem entgegen kommen. Im Wechsel der Assistenten kann dies allerdings manchmal untergehen. Fordert eure Möglichkeiten auch ein: man darf z.B. eigentlich jederzeit in die Diagnostik, insofern es die Stationsarbeit zulässt, und kann im Sono z.B. Patienten "vorschallen", ihr müsst euch dafür aber aktiv machen :-)

Fazit: Ich hatte nach einem eher unglücklichem Blockpraktikum an der LMU ein schwieriges Verhältnis zur Inneren gehabt und war vor dem Tertial der Auffassung gewesen, das allerletzte Fach, in das ich mich jemals spezialisieren würde, wäre die Innere Medizin. Der Dritte Orden hat es geschafft, dieses Bild für mich umzukehren! Ich muss sagen, dass mir der Stationsalltag, vor dem es mir zunächst gegraut hatte, im Endeffekt sehr, sehr gut gefallen hat und dass ich es insbesondere in der Onko mochte, Patienten "begleiten" zu können.
Bewerbung
Eine halbes Jahr im Voraus, habe zuerst jedoch keinen Platz bekommen, und dann mehrmals beim Dekanat angerufen, um bei Abspringern nachzurücken.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
EKG
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Notaufnahme
Punktionen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Rehas anmelden
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07