Ich hatte leider kein schönes Tertial an der Uniklinik, obwohl ich motiviert war zu lernen und gerne operieren wollte. Auf der Station auf der ich war, hatten von 6 Assistenzärzten 5 im Ausland studiert. Das hat man leider auch sehr gemerkt. Daher war ich nahezu den ganzen Tag mit Dokumentation beschäftigt. Die Stimmung unter den Ärzten war sehr schlecht. Alle lästerten über jeden und es ging vorallem darum den anderen in die Pfanne zu hauen und sich selbst möglichst viel Arbeit vom Hals zu schaffen. Diese wird gerne auf die PJler abgedrückt, dabei kommt aber kein Wort des Dankes, man wird viel mehr angeschrien. Mich hatte auch mal ein Oberarzt einfach angeschrien, weil ich zufällig an ihm vorbei lief und er einen schlechten Tag hatte. Leider Alltag in der Chirurgie an der Uni. Ich musste immer sehr lange da bleiben, auch wenn ich gar keine Arbeit mehr zu tun hatte. Der Oberarzt handelte eher nach dem Prinzip "wenn ich Überstunden mache, dann auch meine PJler auch wenn die nichts mehr zu tun haben". Insgesamt sehr sehr schlechte Atmosphäre. Ich kann die Klinik überhaupt nicht empfehlen. Lehre im Sinne eines Seminars findet pro Forma donnerstags nach Dienstende statt, fällt aber so gut wie immer aus. Wenn man während der OPs oder Visite Fragen stellt, wird man nur unfreundlich angepafft. Schade, absolut kein Lehrkrankenhaus, obwohl Uniklinik. Die peripheren Häuser in Bonn haben 1x pro Tag Seminare zu denen alle PJler freigestellt werden. Finde es verwunderlich, dass eine Uniklinik Lehrgelder erhält, ohne PJ- Lehre zu betreiben.
