PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum St. Elisabeth (1/2019 bis 3/2019)

Station(en)
23, 13, 14
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Wichtigste vorweg: Ich hatte ein super Tertial im Krankenhaus Straubing! Gerade als angehender "Nicht-Chirurg" hätte ich das Chirurgie-Terial wohl kaum angehmer verbringen können und habe fachlich sehr viel mitgenommen!

Unterkunft: Kostenloses Zimmer im Personalwohnheim (entweder im KH selbst oder ca. 5 Minuten zu Fuß entfernt in der „Keglerhalle“), Zimmer mit eigenem Bad in sehr gutem Renovierungszustand, große Gemeinschaftsküche.

Verpflegung: Kostenloses (insgesamt ganz gutes) Mittagessen in der Personalkantine, Kaffee auf Station

Verwaltung: Sehr gute Organisation durch die Personalabteilung! Formalitäten wie Unterkunft, Einteilung in die verschiedenen Kliniken, Internetzugang, Orbis-Zugang, Kleidung, eigenes Telefon etc. werden am ersten Tag erledigt und funktionieren problemlos.

Studentenunterricht: 1-2x wöchentlich (Mi. + Do.) durch Oberärzte der verschiedenen Kliniken, findet fast immer statt, Qualität schwankt wie so oft zwischen interaktiven, sehr lehrreichen Seminaren und einschläfernden PowerPoint-Vorträgen.
Am Ende meines Tertials fand ein PJ-Seminar im Kloster Kostenz statt (wohl 2x/Jahr). Dieses ist sowohl inhaltlich, als auch was die gemeinsame Abendgestaltung angeht, sehr zu empfehlen :-)

Klima: Insgesamt ist mir im Vergleich zu vielen anderen Häusern der nette Umgang (egal ob mit Ärzten, Pflegekräften oder anderen Berufen) und die gute Stimmung positiv aufgefallen, man fühlt sich von Anfang an sehr wohl.

Noch 2 Tipps: Man kann Nachmittags in der Endoskopie bzgl. kardiologischen Funktionsabteilung die Ultraschall-Geräte zum Üben mit anderem PJlern nutzen. Hierzu einfach gegen 13 Uhr nachfragen.
Man kann zudem auf dem NEF mitfahren (normale Arbeit auf Station parallel möglich, da NEF am Krankenhaus stationiert ist), Ansprechpartner ist OA Blankenburg aus der Anästhesie.

Abschnitt Unfallchirurgie:
Meine ersten 2 Monate habe ich in der Unfallchirurgie verbracht. Hier wurde ich am ersten Tag einer der zwei Stationen zugeteilt und insgesamt sehr nett in der Abteilung aufgenommen. Alle, von den Assistenten über die OÄ bis zum Chef, waren sehr darum bemüht, dass man sich als Student wohl fühlt und möglichst viel mitnimmt. Mit dem Chefarzt führt man am Anfang und Ende ein kurzes Feedback-Gespräch.

Der Arbeitstag beginnt um 7:15 mit der Röntgen-Demo, anschließend geht es zur Visite oder (selten) direkt in den OP. Auf der Station wird man bei entsprechender Motivation stark eingebunden, kann nach einigen Tagen selbst unter Aufsicht die Visite übernehmen, Untersuchungen anmelden, Briefe schreiben etc. Besonders hervorzuheben sind dabei die Stationsärzte der Station 23, die enorm viel Zeit und Energie in die Lehre gesteckt haben!

Im OP waren wir Studenten überraschend wenig fest eingeteilt, man ist jedoch bei interessanten OPs jederzeit willkommen. Durch die Operateure wird in der Regel viel erklärt und gezeigt. Vormittags und nachmittags finden die unfallchirurgischen Sprechstunden statt, bei denen man als Student v.a. die orthopädische körperliche Untersuchung üben kann.

Es gibt keine feste Rotation in die Notaufnahme, kann jedoch unter der Woche oder im Dienst in die Notaufnahme gehen und dort die „kleine Chirurgie“ mit Wundversorgung, Versorgung von Frakturen etc. üben. Auch in der Sektion Neurochirurgie gibt es spannende Fälle zu sehen, hier ist man als Student immer willkommen.

Sehr zu empfehlen ist die Teilnahme an Diensten: Diese gehen über 24h, wobei man als Student abends (wenn nichts mehr zu operieren ist) nach Hause geht. Hier kann man noch etwas mehr die Aufnahme neuer Patienten üben, sieht den einen oder anderen Schockraum und kann mit operieren.

Fazit: Die Unfallchirurgie bekommt von mir eine glatte 1!

Abschnitt Allgemeinchirurgie:
Den letzten Monat (weil 3. Tertial) war ich in der Allgemeinchirurgie. Auch hier wird man sehr nett in das Team aufgenommen, ich habe mich allerdings bei weitem nicht so gut eingebunden gefühlt wie in der Unfallchirurgie.

Der Arbeitstag beginnt mit einer Turbo-Visite ab 7:00 und anschließenden Frühbesprechung. Dann folgen einige, oft aufwändigere Verbandswechsel, für Blutabnahmen gibt es eine Stationsassistentin.

Im OP ist man wesentlich häufiger eingeteilt als in der UC, meist sind täglich bei mehreren OPs Studenten mit eingeteilt. Klassiker sind hierbei Schilddrüsen-OPs, man kann insgesamt ein recht großes Spektrum allgemeinchirurgischer Eingriffe (regelmäßig auch Whipple, Leberresektionen etc.) sehen.

Wenn man nicht im OP steht, gibt es ab ca. 11 Uhr auf der Station nicht mehr allzu viel zu tun, sodass man in eine Sprechstunde gehen, Patienten auf Station schallen oder sich einfach einen entspannten Tag machen kann. Je nach Assistenten werden hin und wieder viszeralchirurgische Themen auf der Station besprochen.

Es gibt die Möglichkeit, in die Sektion Gefäßchirurgie zu rotieren. Das ist sehr zu empfehlen, da man hier bei verschiedensten gefäßchirurgischen OPs assistieren kann (oft als erste Assistenz) und man am OP-Tisch sehr gut eingebunden wird. Hier hatte ich das erste Mal überhaupt das Gefühl, im OP „mit zu operieren“ und nicht nur Haken zu halten!

Fazit: Solide Lehre in der Allgemeinchirurgie, aber weniger gute Vorbereitung auf den Arztberuf als in der UC.
Bewerbung
Über TU München im PJ-Portal (https://www.pj-portal.de/), bzgl. Unterkunft rechtzeitig mit Personalabteilung Kontakt aufnehmen
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
EKG
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07