PJ-Tertial Innere in Robert-Koch-Krankenhaus (1/2019 bis 4/2019)

Station(en)
18,12,16,ZNA
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Was ein durchwachsenes Tertial. Vorab möchte ich erwähnen, dass mir die Bewertung nicht leicht fällt.
Ich fange mit den positiven Sachen an:
- Viele Oberärzte und auch der Chef waren bemüht einem viel zu zeigen und man wurde auch ab und an für spannende Fälle angerufen und dazu geholt. Das ist wirklich klasse und nicht selbstverständlich. Hier war die Lernatmosphäre auch sehr angenehm.
- Sonounterricht gab es mittwochs, Radio donnerstags und die Chefs der Inneren haben freitags Unterricht gemacht. Alles fand meistens sehr regelmäßig statt und war sehr gut. Theoretisch gibt es dienstags Chirurgie Unterricht. Dieser hat nur zweimal stattgefunden. Die beiden Male war er aber gut.
- Der Einsatz in der ZNA war super lehreich, da man dort sehr selbstständig arbeiten konnte und der Lernzuwachs enorm war. Hier hat die Betreuung durch Assistenten und Oberärzte auch sehr gut funktioniert.
- mit erfahrenen Assisenten auf Station war auch ca. 2 Wochen lang die Betreuung eigener Patienten auf Station für mich möglich.
- in den Funktionbereichen war es meistens auch sehr lehrreich und sonographieren konnte man auch häufig schon vorweg. Der "Sono-Oberarzt" ist einfach einsame Spitze sowohl was sonographieren angeht, als auch in der Lehre.

Nun die negativen Seiten:
- auf Station 18 wurde keine neue Stationsassitentin eingestellt zum Blutabnehmen, sodass dies nun Pjler Aufgabe ist. Zusätzlich fielen viele der Stationsassistentinnen krankheitsbedingt aus, sodass es häufig die Regel war, dass wir auf mindestens 2-3 Stationen Blutabnehmen und Viggos legen mussten. Insgesamt waren wir zu der Zeit ein sehr nettes Team aus 5 Pjler, sodass die Arbeit zwar auf mehreren Rücken getragen wurde, trotzdem ist immer mal wer nicht da, weil er im Urlaub/krank/Dienst mitgemacht. Zusätzlich haben wir versucht diejenigen, die in der ZNA oder auf Intensiv waren nicht zu stark ins Blutabnehmen einzubinden, damit man dort nicht so viel verpasst. Häufig haben wir von 8:30uhr-ca. 11uhr (+7:20-8Uhr vor der Frühbesprechung für die Motivierten) Blut abgenommen. Bei geringer Pjler-Besetzung und viel Krankheitsausfall waren auch Spitzenwerte bis 12Uhr dabei. Man hatte von Assistentenseite keinen festen Ansprechpartner wie ich es in anderen Tertialen erlebt habe. Hat man seinem Stationsarzt erzählt, das es mit den Blutabnahmen etwas viel ist, hat sich dadurch keiner verantwortlich gefühlt und manchmal kriegte man auch hier zu hören: "Muss man schließlich auch lernen/können". Auch hier haben die Assistenten zwar recht, der Umfang war meiner Meinung nach trotzdem zu hoch. Hat man den Zustand beim Chef angesprochen wurde man leider erst nicht ernst genommen und kriegte zu hören, dass sowas damals damit geregelt wurde früher da zu sein (Häufig war ich vor den Assitenten umgezogen um 7:20Uhr auf Station). Als es dann vollkommen eskalierte, da nun alle Stationsassisten krank waren, habe ich mich nochmal beschwert und wurde nun ernst genommen. Die Konsequenz die gezogen wurde war, dass nun öfter (ca. 2 mal die Woche) Blutabnahmestudenten gekommen sind, die dafür bezahlt wurden. Hat etwas geholfen, aber optimal wars trotzdem nicht. Als Ausgleich hat der Chef dann versucht einen zu Beschwichtigen indem man mal mit dem Gastroskop spielen durfte. Sehr smart von ihm, hat mir auch viel Spaß gemacht. Trotzdem hätte ich lieber weniger Blutabnehmen müssen.
Da man den Vormittag über somit wenig auf seiner eigenen Station war, war eine eigene Patientenbetreuung bzw. die Teilnahme an der Visite nicht gewährleistet.
Zusätzlich herrschte zu unserer Zeit extremer Personalmangel. Das selbst Berufsanfänger bis zu 20 Patienten betreut haben, war zu der Zeit leider normal. Zeit für Lehre kam somit auch hier zu knapp. Bei einigen Assistenten wurde auch nicht allzuviel Lehre betrieben (sicherlich auch aus Zeitmangel und nicht böse gemeint) dafür konnte man aber gut zeitfressende Aufgaben wie Aufklärungsgespräche übernehmen. Muss man auch lernen, sollte man auch können. Wenn man sonst allerdings nicht so viel Lehre erfahren hat, keine eigenen Patienten betreut, viel Blut abgenommen hat, steigert das nicht gerade die Motivation.
Ingesamt würde ich sagen, dass ich die Hälfte der Zeit Assistenten hatte, die versucht haben einem was beizubringen. Bei der anderen Hälfte musste man viel einfordern, wenn man was lernen wollte. Andere Pjler in der Rotation hatten da jedoch etwas mehr Glück.

Aufgrund der guten Bewertungen hatte ich sehr hohe Erwartungen an das Tertial, die leider nicht erfüllt wurden. Von Tagen mit einer 5- bis Tagen mit einer 1+ war alles dabei. Deswegen fällt mir die Gesamtbewertung auch sehr schwer.
Für alle zukünftigen PJler hoffe ich, dass sich die Lage wieder etwas entspannt und es wieder mehr 1 mit *-Tage gibt, wie man es von Gehrden eigentlich gewöhnt ist.
Der Leitende Oberarzt gab uns noch den Tipp, dass man sein PJ so planen solle, dass man das Innere Tertial im Sommer absolviert. (Personal und Patienten sind weniger krank). Der Tipp kam leider zu spät für uns, aber hoffentlich nicht für euch. :)
Bewerbung
über Frau Minx
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
649

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.2