PJ-Tertial Innere in Franziskus Hospital (11/2018 bis 5/2019)

Station(en)
M2 (Normalstation), M4 (Hämatologie & Onkologie), Notaufnahme, Intensivstation
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Ich hatte einen fantastischen Einstieg ins PJ. Zu Anfang war ich auf Normalstation (5 Wochen) und habe mir den Ablauf erklären lassen und habe den Alltag dort kennen lernen dürfen. Sobald ich dazu bereit war, habe ich auch ein eigenes Zimmer zugewiesen bekommen, dass ich unter Supervision betreut habe (von Aufnahmeuntersuchung über Aufklärungsgespräche und Visite bis zum Brief). Wenn es auf Station nicht so viel zu tun gab durfte ich immer in den Funktionstrakt und Gastros oder Kolos, ERCPs oder andere Untersuchungen mit ansehen und wenn möglich auch assistieren. Nachmittags wurden oft Sonos gemacht. Hier durfte ich entweder "vorschallen" oder "nachschallen" und konnte somit schon einiges an Praxis hier sammeln.
Meine nächste Rotation ging dann in die Hämatologie und Onkologie (4 Wochen). Hier habe ich neben dem Stationsalltag viele spannende Interventionen und invasive Untersuchungen unter Supervision durchführen dürfen. Ich habe Pleura- und Aszitespunktionen machen dürfen, Knochenmarksbiopsien und Lumbalpunktionen. Ich durfte nach kurzer Einführung selbstständig Portsysteme anstechen und auch hier hatte ich mein eigenes Zimmer, das ich betreut habe. Daneben konnte ich nach Lust und Laune auch mit zum Mikroskopieren und es stand mir frei, zu den Tumorkonferenzen mitzugehen. Ich habe beides genutzt und fand es wahnsinnig spannend.
Danach war ich in der Notaufnahme (4 Wochen). Hier ging es manchmal etwas hektisch zu und während meiner Zeit gab es zwar keine feste ärztliche Besetzung für die Notaufnahme aber ich wurde durchgehend ärztlich betreut und nicht alleine gelassen. Ich wusste immer, welcher Arzt bzw. welche Ärztin mein Ansprechpartner für den Tag war. So konnte ich außerdem verschiedene Arbeitsweisen und Organisationsmöglichkeiten in der Notaufnahme kennen lernen. Nach einer Eingewöhnungsphase konnte ich auch hier eigenständig Patienten versorgen und mit ärztlichem Personal durchsprechen.
Zum Schluss war ich 2 Wochen auf der Intensivstation. Hier ist die Atmosphäre natürlich nochmal ganz anders. Außerdem wird hier im Schichtsystem gearbeitet. Trotzdem war es super spannend. Ich habe viele intensivmedizinische Interventionen kennen gelernt (Intubation, Beatmung, Weaning etc.) und sofern ich mir das zugetraut habe auch gerne selbst tätig werden (arteriellen Zugang legen o,ä.). Außerdem durfte ich hier auch wieder eigenständig körperliche Untersuchungen durchführen. Wenn Zeit war haben die zu dieser Zeit tätigen Ärztinnen oftmals Fallbeispiele mit mir durchgesprochen so frei nach dem Motto "Patient X hat diese Symptome... Was tust du?". War auf jeden Fall sehr lehrreich.
Außerdem habe ich sowohl Nachtdienste, als auch Wochenenddienste mitgemacht. Hier habe ich nicht nur den Ablauf solcher Dienste kennen lernen können, sondern habe auch viel erlebt, durfte viel eigenständig erledigen und habe viel Erfahrung sammeln können.
Neben meinen Tätigkeiten an meinen verschiedenen Stationen gab es wirklich tollen PJ-Unterricht. Vor allem die Anästhesisten und Radiologen und auch später die Internisten haben sich hier nichts nehmen lassen. Sie waren sehr engagiert und auch sehr gewissenhaft, dass der Unterricht auch immer stattfindet und falls nicht möglich auch zeitnah nachgeholt wird. Seit Anfang des Jahres kommen vom Vincenz aus Rheda-Wiedenbrück Dozenten für internistischen PJ-Unterricht. Der neue Chef dort hat sogar einen Freitag einen "Diabetes-Tag" für uns organisiert. Das hat mir sehr gut gefallen und war sehr lehrreich. Wir sind sehr praktisch an das Thema herangegangen, haben über Notfallsituationen gesprochen und konkret das Handling von Patienten mit Diabetes. Die Internisten im Haus bieten zwar keinen festen Unterricht 1x pro Woche an, aber jeder Oberarzt bzw. jede Oberärztin sind motiviert, praktische Kurse und Unterweisungen anzubieten (Sonokurse, Dialyse-Einweisungen usw.). Der radiologische Unterricht war auch immer spannend und für eine Überraschung gut. Neben Strahlenschutz gab es oft sehr spannende Fälle, v.a. aus der interventionellen Radiologie. Die Anästhesisten haben sich thematisch sehr nach unseren Wünschen gerichtet. Zu Anfang gab es einen Themenzettel und wir durften selbst auswählen, welche Themen am besten behandelt werden sollten. Chirurgischer Unterricht hat leider nicht immer stattgefunden, aber wenn er stattgefunden hat, dann war es auch gut. Wir haben einen Nahtkurs gemacht, es gab orthopädische Untersuchungskurse und viele andere Dinge. Die gynäkologische Abteilung hat genau wie die onkologische und urologische Abteilung nur 1x pro Monat Unterricht gemacht, aber auch hier auf sehr hohem Niveau mit viel Engagement und toll struktueriert.
Neben der reinen Arbeitszeit kann man in Bielefeld auch viele tolle Sachen machen. Die Wohnheimzimmer sind durchaus empfehlenswert. Ich persönlich wurde "ausgelagert", weil wir einfach zu viele Studenten zu der Zeit waren, aber mir wurde ohne irgendwelche Abzüge o.ä. ein Zimmer im Bildungszentrum organisiert. Die Mahlzeiten, die gestellt werden sind mehr als ausreichend und das Essen bietet durchaus eine Menge Abwechslung.
Insgesamt war das ein super tolles Tertial, dass ich in sehr guter Erinnerung behalten werde und kann das Franziskus (auch "Klösterchen" genannt) und hier v.a. die Innere Medizin jedem wärmstens weiterempfehlen.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Nahtkurs
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Punktionen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
452 € (mit Unterkunft und 3 freien Mahlzeiten am Tag), sonst 649 € (ohne Unterkunft und Essen)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13