PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kardinal Schwarzenberg`sches Krankenhaus (8/2018 bis 10/2018)

Station(en)
C3
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Innsbruck (Oesterreich)
Kommentar
Das chirurgische Modul in Schwarzach hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Ich habe da 8 Wochen auf der Allgemeinchirurgie verbracht und habe mich während meines gesamten Aufenthaltes nie unwohl gefühlt, da das gesamte Ärzteteam uns Studenten herzlich aufgenommen und uns in den Klinikalltag sehr eingebunden hat. Weitere Pros des KPJs in Schwarzach sind:
- Das Essen ist kostenlos und man bekommt täglich jede Mahlzeit vom Frühstück bis zum Abendessen;
- Es wird eine Unterkunft zur Verfügung gestellt, wofür man jedoch ein bisschen was zahlen muss (10€ die Woche im Doppel- und 20€ die Woche im Einzelzimmer). Ich habe im Schwesternheim gewohnt und fand es eigentlich auch ganz in Ordnung!
- Aufwandsentschädigung von 650€ brutto + 90€ für einen Nachtdienst im Monat (auf der Chirurgie sehr entspannt!)
- Das Kardinal-Schwarzenberg-Klinikum ist das zweitgrößte Krankenhaus Salzburgs, also man sieht relativ viel, jedoch noch so klein, dass das Klima insgesamt sehr familiär ist;
- Die Lage: Schwarzach liegt mitten in den Bergen und bietet somit viele Freizeitaktivitäten für Sommer und Winter an (Wandern, Skifahren, Freibäder, Seen). Es liegt außerdem nicht so weit entfernt von Salzburg (ca. 45 min) und Zell am See (ca. 30 min);
- Recht abwechslungsreicher Alltag, da im Team auch 2 Gefäßchirurgen mitarbeiten;
- Man bekommt gleich am ersten Tag ein Handy, damit man schnell für eventuelle OP-Assistenzen oder für coole Sachen auf der Ambulanz kontaktiert werden kann;
Das einzige Contra war meiner Meinung nach, dass Schwarzach sehr sehr klein ist.

Der typische Tag auf der Chirurgie läuft ungefähr so ab: Start ist immer um 7:00 Uhr in der Früh mit der Morgenbesprechung/Dienstübergabe, an deren Ende eine Op-Liste durchgeht. Da kann man schauen, wer was operiert und ob sie überhaupt eine 2. Assistenz brauchen, damit man sich unter Studenten und Turnusärzten sich gut aufteilen kann. Um 7:30 Uhr findet immer eine recht kurze Visite statt und um 07:50 zirka teilt man sich dann zwischen OP und Station auf. Die Op-Assistenz war je nach Tag mehr oder weniger spannend: Am häufigsten werden in Schwarzach Schilddrüsen operiert, denn sie sind spezialisiertes Zentrum dafür, aber oft werden auch z.B. Phimosen (da darf man oft erste Assistenz sein), Hernien (da darf man oft die Haut intrakutan zunähen), Appendizes (da durfte ich einmal Kamera führen und bei einer offenen AE auch erste Assistenz sein), Mastektomien und Gallenblasen operiert (da wird man nur bei offenen Cholezystektomien dazugerufen). Seltener, aber gerade deswegen spannender, waren so "richtige" Darm- und Magen-OPs, wie z.B. Ileus-OPs, Sigma-Teilresektionen, Magenteilentfernungen usw. Ganz interessant und eine nette Abwechslung zur klassischen Allgemeinchirurgie war es auch, im Gefäß-OP zu assistieren: Da kann man hauptsächlich femoro-popliteale und femoro-crurale Bypässe, Zehenamputationen und Carotis-Endarteriektomien sehen.
Wenn man hingegen auf Station bleibt, darf man recht viel Blut abnehmen, Leitungen legen (bei jeder stationären Aufnahme und sonst die, welche die Schwestern nicht schaffen), Drainagen, Klammern und ZVKs entfernen und Patienten aufnehmen. Wenn man dann mit den Stationsaufgaben fertig ist, kann man jederzeit auf die Ambulanz gehen, wo man z.T. bei kleinen ambulanten Eingriffen assistieren oder diese unter Anleitung sogar selber durchführen darf (Bsp.: Atherominzision, Basaliomentfernung, Wundreinigungen mit VAC-Wechsel bei PAVK-Patienten). Auch im OP darf man nach einer Weile unter Anleitung Abszessspaltungen selbst durchführen.
Nach dem Mittagessen (fast jeden Tag möglich) findet dann eine zweite Visite statt und danach kann man an weniger stressigen Tagen machmal auch ein bisschen mit den Ärzten quatschen oder sich von ihnen die Knüpftechnik oder Nahttechniken zeigen lassen. Schluss ist dann immer um 15:30 Uhr ohne weitere Dienstübergabe.

Neben dem Standard-Tag kann man einmal die Woche immer gerne zum Tumorboard mitgehen und jeden Mittwoch Nachmittag findet die Turnusärzte-Fortbildung statt, zu der die KPJ-Studenten stets herzlich eingeladen sind.

Alles in allem ein sehr gutes KPJ-Modul, absolut weiterzuempfehlen! Kleiner Tipp: bleibt so lange wie möglich. Je länger man bleibt, desto mehr darf man machen (oder so war es zumindest bei mir; 4 Wochen wären viel zu wenig gewesen).

Ich hoffe, dass ich euch behilflich sein konnte! :)
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
650€ brutto + 90€ für Nachtdienste (1x im Monat möglich)
Gebühren in EUR
10-20€ die Woche für Unterkunft

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13