Alles in allem lernt man in diesem Tertial sehr selbstständig zu sein. Man arbeitet sehr viel, inklusive Spätschichten und Bereitschaftsdienste, die einen auch mal am späten Abend/nachts treffen können. Ich war sehr gerne in der Notaufnahme. Je nach Kollege (sprich Assistenzarzt) kann man dort komplett selbstständig arbeiten. Sprich Patienten untersuchen und Anamnese durchführen, Bildgebung in Absprache mit dem OA anmelden, Bilder auswerten, aufnehmen oder einen ambulanten Bericht erstellen etc. Auf Station ist es mehrheitlich Papierkram, den man macht. Wie oft man in den OP muss oder darf - je nachdem, ob einem das gefällt oder nicht - ist ein wenig Glückssache. Die Stimmung im OP ist besser als in der Chirurgie in Deutschland, man ist freundlicher und höflicher untereinander. Aber es ist auch hier Chirurgie und die Hierarchien sind eben auch hier präsent. Als UA wird man wirklich gut integriert. Man wird respektiert und arbeitet sehr schnell recht selbstsicher. Nachfragen sind immer möglich. Wir hatten relativ häufig Bereitschaft - nicht nur am Wochenende, auch unter der Woche. Das mochte ich persönlich gar nicht, weil man zwar nicht im Krankenhaus sein muss, aber sich eben doch auch nicht frei fühlt. Das Team ist recht international, was nicht nur Vorteile hat und auch hier ist es wie überall - es steht und fällt ein wenig, abhängig davon mit wem man zusammenarbeitet. Wenn man wie ich - aus Berlin kommt - ist die Grösse des Krankenhauses - es ist schon sehr klein - erstmal sehr gewöhnungsbedürftig. Zum Beispiel behandelt man in der Notaufnahme auch Kinder allen Alters - sprich von einem Jahr an. Unterricht hatten wir gar keinen, man konnte zu Fortbildungen, aber die sind eben sehr spät abends - ist die Frage, ob man das nach 10 Stunden Arbeit dann noch möchte. Ich war tatsächlich sehr oft 10 Stunden plus im Krankenhaus und das merkt man nach einer Weile sehr, dementsprechend war es für mich auch schön zu wissen, dass es ein begrenzter Zeitraum ist, den ich dort sein werde.