Auf den ersten Blick ein nettes Team, vor allem der Stationsarzt (ist jetzt woanders). Der Stationsarzt überläßt einem fast die ganze Arbeit, schiebt trotzdem Überstunden en masse, man übernimmt auch fast die gesamte Büroarbeit, bekommt eigene Patienten nur auf Nachfrage. Aufnahmen, die man selber machen kann,sind rar. Der Stationsarzt war selbst erst wenige Monate da, konnte und wollte oft kein Fachwissen vermitteln, lag mit den Pflegern ständig im Zwist und konnte es nicht ab, wenn man zu den Fortbildungen oder in die Diagnostik wollte, für die wir auf jeden Fall freigestellt werden sollte(auch, wenn zwei PJ-ler da waren und sich langweilten). Ganz nebenbei erzählte er mir, daß man dort keine Nachtdienste mitmachen könne, was nicht der Realität entsprach. Und den Umgang mit Patienten beschränkte er auf das nötigste. Der Chefarzt macht keine Vorbesprechung für die Prüfung, schläft regelmäßig bei den Staatsexamina, die er abnimmt, ein, wird persönlich und fragt recht konfus. Wenn man also den Stationsalltag auf die harte Tour kennenlernen möchte in einer chronisch unterbesetzten Klinik mit Assistenzärzten, die selber noch relativ frisch von der Uni sind, dann sollte man in die Neurologie im Kasseler Klinikum. Man lernt fürs Leben.